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Medizin
18. Juli 2019 Analfisteln: Stammzelltherapie fördert Abheilung
Beeinträchtigung des Sexuallebens
Patienten mit Analfisteln haben häufig einen langen Leidensweg. In den Analkanälen sammeln sich Stuhl und Sekrete an. Es kommt zu eitrigen Entzündungen, die starke Schmerzen insbesondere beim Sitzen und beim Stuhlgang verursachen. Zusätzlich haben Fisteln an dieser Körperstelle einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der meist jungen Patienten – auch aufgrund der Geruchsbildung und Beeinträchtigungen im Sexualleben.
Komorbidität Morbus Crohn
Rund ein Drittel der Patienten mit Analfisteln leidet gleichzeitig unter Morbus Crohn. Dieser Patientengruppe kommt aus medizinischer Sicht eine spezielle Bedeutung zu, da aufgrund der Grunderkrankung Analfisteln ausgebildet werden und chronische Entzündungen die Heilung oft verhindern. Die Betroffenen müssen sich wiederholt mit Medikamenten oder mit operativen Eingriffen behandeln lassen, wobei die notwendigen Operationen teilweise entstellende Vernarbungen verursachen. Die Erfolgschancen dieser Patienten mit den heutigen Therapiemöglichkeiten sind vergleichsweise gering.
Injektionen von Spenderzellen
„Bei der neuen hochspezialisierten Therapie für diese Patienten spritzen wir Stammzellen, die aus dem Fettgewebe von Spendern gewonnen werden, ins Gewebe, das die Fisteln umgibt“, sagt Prof. Matthias Turina, Leitender Arzt an der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am USZ. Bei diesem 40-minütigen ambulanten Eingriff in Narkose verabreichen die Viszeralchirurgen den Patienten 4 Injektionen des Stammzell-Medikamentes, welche insgesamt 120 Millionen Zellen enthalten. Die Stammzellen senden Botenstoffe in das umliegende Gewebe aus, die die Entzündung hemmen und das Immunsystem unterstützen. Bei einer erfolgreichen Therapie entsteht dadurch neues Gewebe und die Fisteln heilen ab.
Transport im Handgepäck
Hergestellt wird das Stammzell-Produkt in Spanien. Während 2 Wochen werden die gespendeten Zellen im Labor gezüchtet und aufbereitet. Nach Fertigstellung der Stammzelllösung muss diese innerhalb von 48 Stunden verabreicht werden. Der Transport der Stammzellen nach Zürich ist eine logistische Herausforderung: Während des Transports müssen die Zellen bei konstanter Temperatur gekühlt werden und dürfen während des Fluges nicht geschüttelt werden. Zu starke Bewegungen würden die Zellen sofort zerstören. Ein Kurier nimmt deshalb die kostbare Fracht im Handgepäck mit ins Flugzeug, was entsprechende Bewilligungen und Papiere erfordert.
5 Patienten erfolgreich behandelt
Im Februar 2019 konnte das USZ diese Therapie als erstes Spital in der Schweiz durchführen. „Seither haben wir 5 Patienten mit der neuen Methode behandelt. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend“, erklärt Dr. Daniela Cabalzar-Wondberg, Oberärztin im Team von Prof. Matthias Turina. „Sie zeigen in der Mehrzahl der Fälle eine schnelle Heilung der Wunden und einen damit verbundenen raschen Rückgang der Beschwerden“. Im Ausland wird die Therapie bereits seit 2018 angewendet. In der Schweiz liegt die Bewilligung der Swissmedic seit Anfang dieses Jahres vor. Zugelassen ist die Behandlung für Patienten, die an Morbus Crohn erkrankt sind, an komplexen Analfisteln leiden und unzureichend auf eine medikamentöse Therapie angesprochen haben. Begleitstudien zeigen, dass die Therapie die Chance einer Abheilung der Analfisteln auf über 50% erhöht.
Patienten mit Analfisteln haben häufig einen langen Leidensweg. In den Analkanälen sammeln sich Stuhl und Sekrete an. Es kommt zu eitrigen Entzündungen, die starke Schmerzen insbesondere beim Sitzen und beim Stuhlgang verursachen. Zusätzlich haben Fisteln an dieser Körperstelle einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der meist jungen Patienten – auch aufgrund der Geruchsbildung und Beeinträchtigungen im Sexualleben.
Komorbidität Morbus Crohn
Rund ein Drittel der Patienten mit Analfisteln leidet gleichzeitig unter Morbus Crohn. Dieser Patientengruppe kommt aus medizinischer Sicht eine spezielle Bedeutung zu, da aufgrund der Grunderkrankung Analfisteln ausgebildet werden und chronische Entzündungen die Heilung oft verhindern. Die Betroffenen müssen sich wiederholt mit Medikamenten oder mit operativen Eingriffen behandeln lassen, wobei die notwendigen Operationen teilweise entstellende Vernarbungen verursachen. Die Erfolgschancen dieser Patienten mit den heutigen Therapiemöglichkeiten sind vergleichsweise gering.
Injektionen von Spenderzellen
„Bei der neuen hochspezialisierten Therapie für diese Patienten spritzen wir Stammzellen, die aus dem Fettgewebe von Spendern gewonnen werden, ins Gewebe, das die Fisteln umgibt“, sagt Prof. Matthias Turina, Leitender Arzt an der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am USZ. Bei diesem 40-minütigen ambulanten Eingriff in Narkose verabreichen die Viszeralchirurgen den Patienten 4 Injektionen des Stammzell-Medikamentes, welche insgesamt 120 Millionen Zellen enthalten. Die Stammzellen senden Botenstoffe in das umliegende Gewebe aus, die die Entzündung hemmen und das Immunsystem unterstützen. Bei einer erfolgreichen Therapie entsteht dadurch neues Gewebe und die Fisteln heilen ab.
Transport im Handgepäck
Hergestellt wird das Stammzell-Produkt in Spanien. Während 2 Wochen werden die gespendeten Zellen im Labor gezüchtet und aufbereitet. Nach Fertigstellung der Stammzelllösung muss diese innerhalb von 48 Stunden verabreicht werden. Der Transport der Stammzellen nach Zürich ist eine logistische Herausforderung: Während des Transports müssen die Zellen bei konstanter Temperatur gekühlt werden und dürfen während des Fluges nicht geschüttelt werden. Zu starke Bewegungen würden die Zellen sofort zerstören. Ein Kurier nimmt deshalb die kostbare Fracht im Handgepäck mit ins Flugzeug, was entsprechende Bewilligungen und Papiere erfordert.
5 Patienten erfolgreich behandelt
Im Februar 2019 konnte das USZ diese Therapie als erstes Spital in der Schweiz durchführen. „Seither haben wir 5 Patienten mit der neuen Methode behandelt. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend“, erklärt Dr. Daniela Cabalzar-Wondberg, Oberärztin im Team von Prof. Matthias Turina. „Sie zeigen in der Mehrzahl der Fälle eine schnelle Heilung der Wunden und einen damit verbundenen raschen Rückgang der Beschwerden“. Im Ausland wird die Therapie bereits seit 2018 angewendet. In der Schweiz liegt die Bewilligung der Swissmedic seit Anfang dieses Jahres vor. Zugelassen ist die Behandlung für Patienten, die an Morbus Crohn erkrankt sind, an komplexen Analfisteln leiden und unzureichend auf eine medikamentöse Therapie angesprochen haben. Begleitstudien zeigen, dass die Therapie die Chance einer Abheilung der Analfisteln auf über 50% erhöht.
Quelle: Universitätsspital Zürich
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