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Darmkrebsmonat März: Alkohol ist ein wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs

Das Trinken von Alkohol ist gesellschaftlich breit akzeptiert, trotz der Risiken, die mit seinem Konsum einhergehen. Alkohol ist an der Entstehung von mehr als 200 Erkrankungen beteiligt, so die Autoren des Alkoholatlas Deutschland 2017. Leberschäden gehören dabei zu den weitgehend bekannten Folgen. Doch auch das Risiko für Darmkrebs steigt. Anlässlich des Darmkrebsmonats März macht die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) darauf aufmerksam, dass auch der vergleichsweise moderate Konsum von Alkohol das Risiko für eine Darmkrebserkrankung erhöht. Ausschlaggebend ist dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks. In ihrem Aufruf an die Politik „Prävention beginnt in den Verdauungsorganen“ fordert die DGVS unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gefahren des Alkohols sowie mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen.
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Darmkrebs gehört in Deutschland mit rund 64 000 Neuerkrankungen und etwa 26 000 Todesfällen pro Jahr zu den häufigsten Krebserkrankungen. Männer sind häufiger betroffen und erkranken auch früher als Frauen. „Der Zusammenhang zwischen hohem Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko ist mittlerweile durch zahlreiche Studien gut belegt“, sagt Professor Dr. med. Christian Trautwein, Direktor der Medizinischen Klinik III der RWTH Aachen und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Eine Auswertung von 14 prospektiven Kohortenstudien zeigte, dass bereits der Konsum von 100 Gramm Alkohol pro Woche mit einem 15-prozentigen Anstieg des Darmkrebsrisikos einhergeht. Ein Standardglas Bier oder Wein enthält jeweils rund 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol. „Wer regelmäßig noch mehr Alkohol konsumiert, bei dem nimmt auch das Risiko weiter zu“, so Trautwein. Die Metaanalyse zeigte auch, dass die Gruppe der stärksten Konsumenten im Vergleich zu den Probanden mit dem geringsten Alkoholkonsum ein um rund 50 Prozent erhöhtes Darmkrebsrisiko aufwies. Ausschlaggebend ist dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks. Wein oder Bier sind also nicht weniger schädlich als Schnaps oder Whisky. Auch moderate Trinker tun daher gut daran, pro Woche mindestens drei alkoholfreie Tage einzulegen, empfiehlt die DGVS. Neben der Reduktion von Alkohol unterstützt außerdem eine gesunde Ernährung mit mindestens 30 Gramm Ballastoffen pro Tag und möglichst wenig rotem und verarbeiteten Fleisch die Darmgesundheit.
 
Nichtsdestotrotz lässt sich auch mit gesunder Ernährung und möglichst wenig Alkohol eine Darmkrebserkrankung nicht mit Sicherheit verhindern. „Essentiell wichtig ist deshalb, auch die Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs wahrzunehmen“, betont Professor Dr. med. Wolf Schmiegel, Uniklinik Bochum. Diese wird ab dem Alter von 55 Jahren von den Krankenkassen erstattet. Die DGVS empfiehlt jedoch, die Untersuchung bereits ab 50 vornehmen zu lassen – insbesondere Männern ist dies empfohlen, da sie oft früher als Frauen an Darmkrebs erkranken. Bei einer Darmspiegelung können Krebsvorstufen nicht nur frühzeitig erkannt, sondern auch gleich entfernt werden, bevor sie sich zu einem Tumor weiterentwickeln können.
 
In ihrem aktuellen Aufruf „Prävention beginnt in den Verdauungsorganen“ fordert die DGVS unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gesundheitsrisiken von Alkohol und mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen. Das Positionspapier der Fachgesellschaft legt dar, welche Initiativen in Forschung, Prävention und Behandlung notwendig sind, um die Volkskrankheiten der Verdauungsorgane in Zukunft angemessen versorgen und Neuerkrankungen vermeiden zu können.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)

Literatur:

- Dt. Krebsforschungszentrum (Hrsg), Alkoholatlas Deutschland 2017, Sept. 2017
- Moskal A et al, Alcohol intake and colorectal cancer risk: a dose-response meta-analysis of published cohort studies. Int J Cancer. 2007 Feb 1;120(3):664-71.


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