Das New England Journal of Medicine schreibt in einem Beitrag online über die Fehlannahme, dass in erster Linie experimentelle Medikamente den an Ebola erkrankten Menschen helfen sollen, wenn doch der eigentliche Fokus auf grundsätzlichen Maßnahmen der Krankenpflege liegen müsste. Es scheint eine Art therapeutischer Nihilismus zu herrschen - wenn es keine medikamentöse Therapie gibt, was kann man dann überhaupt tun? Nun - gegen die meisten viral übertragbaren Krankheiten gibt es keine spezifische Therapie, doch Fieber zu senken und Flüssigkeitsverluste ausgleichen, sind grundlegende Maßnahmen der Medizin.
Wie viele Virus-Erkrankungen äußert auch Ebola sich anfangs mit Fieber, Asthenie und Gliederschmerzen; einige Tage später jedoch sind die vorherrschenden Symptome Erbrechen und Diarrhoe, dadurch kommt es zum Volumenabfall, zu metabolischen Störungen und schließlich zum hypovolämischen Schock. Sobald der Patient nicht mehr trinken kann, ist eine intravenöse Volumensubstitution notwendig. Die Autoren sind der Ansicht, dass die benötigten Materialien, Elektrolytlösungen, intravenöse Katheter etc. sogar in ausreichendem Maße vorhanden sind, aber zu selten benutzt werden.
Natrium- und Kaliumwerte der Patienten sollten gemessen werden, was auch meist unterbleibe. Stattdessen liege der Fokus auf der Diagnostik - an diesen entlegenen Orten PCR-Assays durchzuführen, sei kein Problem mehr.
Es werde immer wieder auf den Mangel an ausgebildetem Personal in der Region hingewiesen, dies sei auch korrekt, so die Autoren, allerdings müssten die benötigten Fachkräfte nicht den Spezialgebieten Tropenmedizin oder Infektiologie angehören, sondern es seien (auf die Problematik der Ansteckung geschulte Menschen mit) Krankenpflege- und Intensivpflegekenntnisse nötig.
(übers. v. Red)
Literaturhinweis:
François Lamontagne, M.D., Christophe Clément, M.D., Thomas Fletcher, et al.
Doing Today's Work Superbly Well -Treating Ebola with Current Tools
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMp1411310?query=featured_home
"Ebola: Statt "magic bullet" lieber Krankenpflege gut organisieren"
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