Nach jahrelanger Kritik an überteuerten Arzneimitteln in Deutschland markiert das erste Jahr neuartiger Preisverhandlungen eine Wende. Rund zehn Monate nach dem Start der ersten Verhandlungsrunde nach den Regeln der schwarz-gelben Pharmareform haben sich Krankenkassen und Industrie reihenweise auf Erstattungspreise verständigt. Elf Mal einigten sich Hersteller und der Krankenkassen-Spitzenverband seither auf einen Erstattungspreis für neue Mittel, wie der Kassenverband am Dienstag in Berlin mitteilte. Ein Mal musste die zuständige Schiedsstelle entscheiden.
Bei zehn der zwölf Mittel hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kassen und Kliniken festgestellt, dass sie mehr nutzen als bereits auf dem Markt befindliche Therapien.
Kritiker hatten der Pharmabranche jahrelang vorgeworfen, ihre neuen Mittel seien nicht viel besser als alte, nur viel teurer. Die Anfang 2011 in Kraft getretene Pharmareform AMNOG legte fest: Die G-BA-Bewertung ist Basis für Preisverhandlungen zwischen Hersteller und Kassenverband. Nur was mehr bringt, soll auch mehr kosten. Zuvor hatten die Firmen die Preise frei festlegen können. Die erste Preisverhandlung begann Ende Januar. Die Pharmabranche hatte wiederholt vor einem Aus für Innovationen gewarnt.
"Kassen und Pharmafirmen einigen sich reihenweise auf Preise "
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