Das Gremium war 2019 vom Bundesfamilienministerium eingesetzt worden. Rund 300 Experten aus Politik, Wissenschaft, Gesellschaft, Fachpraxis und auch Betroffene kamen seitdem in mehreren Sitzungen und Arbeitsgruppen zusammen.
In der gemeinsamen Erklärung fordern sie die konsequente Anwendung von Schutzkonzepten in Kinderbetreuungseinrichtungen. Zudem sollen durch stärkere Vernetzung von sozialen Stellen, Gesundheitswesen, Kinder- und Jugendhilfe Missbrauchsfälle früher aufgedeckt werden. Ermittlungs- und Gerichtsverfahren sollen kindgerechter werden, zum Beispiel mithilfe von Videovernehmungen.
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) sprach sich dafür aus, dass das Gremium auch nach der Bundestagswahl weiter zusammenkommen soll. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte bei einem Gespräch mit Mitgliedern des Rates, es reiche nicht aus, nur zu reagieren, wenn besonders drastische Straftaten öffentlich würden. Es brauche im Land eine Haltung des Hinschauens.
Die Polizei hatte laut aktueller Kriminalstatistik im vergangenen Jahr erneut mehr Fälle von Kindesmissbrauch und von Misshandlungen Schutzbefohlener registriert. So stieg die Zahl der Misshandlung Schutzbefohlener um 10% auf 4.918 Fälle, bei Kindesmissbrauch stieg sie um 6,8% auf über 14.500 Fälle.
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