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Medizin
01. Oktober 2018 COPD: Notwendigkeit inhalativer Steroide prüfen – und wenn möglich absetzen
Dass sich ICS bei diesen Patienten, die gemäß Leitlinie keines erhalten sollen, ohne Konsequenzen für die Exazerbationsrate absetzen lassen, hat nun die Sunset-Studie gezeigt: Eingeschlossen wurde 1.053 COPD-Patienten, die eine Einsekundenkapazität (FEV1) zwischen 40% und 80% vom Soll und nicht mehr als eine moderate/schwere Exazerbation im letzten Jahr hatten. Die Teilnehmer hatten entgegen den Empfehlungen ein ICS zusätzlich zur dualen Bronchodilatation verschrieben bekommen und dieses seit mind. 6 Monaten angewendet. Randomisiert wurde sodann bei der Hälfte der Patienten das ICS abgesetzt, d.h. die eine Hälfte erhielt weiterhin eine Triple-Therapie (Tiotropium + Salmeterol/Fluticason), die andere eine duale Bronchodilatation mit Indacaterol/Glykopyrronium (jeweils + Placebo aufgrund der Verblindung); der Nachbeobachtungszeitraum betrug ein halbes Jahr.
Die Ergebnisse: Der primäre Endpunkt der Studie, nämlich eine Nichtunterlegenheit hinsichtlich Lungenfunktion, wurde nicht erreicht – die FEV1 fiel bei den Patienten, die kein ICS mehr erhielten, im Vergleich zu denen, die es weiterbekamen, im Schnitt um 26 ml ab. Dies war zwar statistisch signifikant, aber „hier ist fraglich, wie klinisch relevant das ist“, so Dreher. Bei dem aus seiner Sicht wichtigeren sekundären Endpunkt, der Exazerbationsrate, ließ sich dagegen kein Unterschied zwischen den Gruppen mit und ohne ICS feststellen. Auffällig: Während bei Patienten mit weniger als 300 Blut-Eosinophilen pro Mikroliter sowohl die Einsekundenkapazität als auch die Exazerbationsrate auch ohne ICS konstant blieben, schnitten Patienten mit mehr als 300 Eosinophilen schlechter ab.
Die bekannten Nebenwirkungen von ICS umfassen laut Dreher nicht nur ein erhöhtes Risiko für Pneumonien, sondern auch für atypische Mykobakteriosen. Deshalb empfiehlt der Experte auf Basis der Sunset-Ergebnisse, das ICS bei moderat bis schwer betroffenen CODP-Patienten und niedrigen Eosinophilen-Zahlen einfach abzusetzen. Ein langsames Ausschleichen ist nicht nötig.
Dr. rer. nat. Anne Benckendorff
Die Ergebnisse: Der primäre Endpunkt der Studie, nämlich eine Nichtunterlegenheit hinsichtlich Lungenfunktion, wurde nicht erreicht – die FEV1 fiel bei den Patienten, die kein ICS mehr erhielten, im Vergleich zu denen, die es weiterbekamen, im Schnitt um 26 ml ab. Dies war zwar statistisch signifikant, aber „hier ist fraglich, wie klinisch relevant das ist“, so Dreher. Bei dem aus seiner Sicht wichtigeren sekundären Endpunkt, der Exazerbationsrate, ließ sich dagegen kein Unterschied zwischen den Gruppen mit und ohne ICS feststellen. Auffällig: Während bei Patienten mit weniger als 300 Blut-Eosinophilen pro Mikroliter sowohl die Einsekundenkapazität als auch die Exazerbationsrate auch ohne ICS konstant blieben, schnitten Patienten mit mehr als 300 Eosinophilen schlechter ab.
Die bekannten Nebenwirkungen von ICS umfassen laut Dreher nicht nur ein erhöhtes Risiko für Pneumonien, sondern auch für atypische Mykobakteriosen. Deshalb empfiehlt der Experte auf Basis der Sunset-Ergebnisse, das ICS bei moderat bis schwer betroffenen CODP-Patienten und niedrigen Eosinophilen-Zahlen einfach abzusetzen. Ein langsames Ausschleichen ist nicht nötig.
Dr. rer. nat. Anne Benckendorff
Quelle: Pressegespräch „Passgenaues Therapiemanagement: Im Fokus der Patient mit COPD oder schwerem Asthma“, ERS-Kongress, 18.09.2018, Paris; Veranstalter: Novartis
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