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Medizin
23. Juli 2020 Chronische Schmerzen: Schmerz- und Palliativtag rückt ältere Menschen in den Mittelpunkt
Massive Unterversorgung
Nach wie vor besteht keine gesetzliche Regelung für die Nachbesetzung von schmerztherapeutischen Kassensitzen: „Ich bin 65 Jahre alt und werde sicher noch viele Jahre aktiv sein, weil die Versorgung sonst massiv gefährdet ist. Deshalb die Bitte an alle Kollegen: Gehen Sie noch nicht in den Ruhstand!“, mahnte Horlemann. Etwa 3,4 Millionen Menschen leiden derzeit in Deutschland unter chronischen Schmerzen. Für eine flächendeckende Versorgung würden 10.000 Schmerzmediziner benötigt; tatsächlich sind aber lediglich 1.200 ambulant tätig. Politik und Kassenärztliche Vereinigungen haben es bislang versäumt, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen – weder gibt es eine geregelte Ausbildung, noch eine Facharztqualifikation für Schmerzmediziner.
„Zudem wird für eine adäquate Diagnostik bei chronischen Schmerzen deutlich mehr Zeit benötigt als sie in einer Hausarztpraxis zur Verfügung steht“, sagte Cegla.
Risiko unerwünschter Arzneimittelinteraktionen bei geriatrischen Patienten
Auch der Zunahme an älteren Schmerzpatienten werde kaum Rechnung getragen: „Zwar gibt es viele Leitlinien, die sicherlich hohen akademischen Standards genügen, allerdings die Multimorbidität älterer Patienten kaum berücksichtigen“, bemängelte Horlemann. Da geriatrische Patienten häufig aufgrund anderer Erkrankungen eine Reihe von Medikamenten einnehmen, ist das Risiko für Arzneimittelinteraktionen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen signifikant erhöht. „Ärzte, die ältere Patienten behandeln, sollten sich also einen Überblick über die eingenommenen Medikamente verschaffen und in Zusammenarbeit mit den verschreibenden Ärzten und Apothekern das Interaktionspotential bewerten“, forderte Cegla.
Thesenpapier der DGS
Um diese Risiken zu minimieren, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) ein Thesenpapier veröffentlicht, das insbesondere auf die Herausforderungen im Umgang mit älteren multimorbiden Patienten eingeht. Eine der zentralen Forderungen des Papiers ist die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe, die vor allem eine altersadaptierte Diagnostik und Steigerung der Lebensqualität im Blick hat.
Nach wie vor besteht keine gesetzliche Regelung für die Nachbesetzung von schmerztherapeutischen Kassensitzen: „Ich bin 65 Jahre alt und werde sicher noch viele Jahre aktiv sein, weil die Versorgung sonst massiv gefährdet ist. Deshalb die Bitte an alle Kollegen: Gehen Sie noch nicht in den Ruhstand!“, mahnte Horlemann. Etwa 3,4 Millionen Menschen leiden derzeit in Deutschland unter chronischen Schmerzen. Für eine flächendeckende Versorgung würden 10.000 Schmerzmediziner benötigt; tatsächlich sind aber lediglich 1.200 ambulant tätig. Politik und Kassenärztliche Vereinigungen haben es bislang versäumt, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen – weder gibt es eine geregelte Ausbildung, noch eine Facharztqualifikation für Schmerzmediziner.
„Zudem wird für eine adäquate Diagnostik bei chronischen Schmerzen deutlich mehr Zeit benötigt als sie in einer Hausarztpraxis zur Verfügung steht“, sagte Cegla.
Risiko unerwünschter Arzneimittelinteraktionen bei geriatrischen Patienten
Auch der Zunahme an älteren Schmerzpatienten werde kaum Rechnung getragen: „Zwar gibt es viele Leitlinien, die sicherlich hohen akademischen Standards genügen, allerdings die Multimorbidität älterer Patienten kaum berücksichtigen“, bemängelte Horlemann. Da geriatrische Patienten häufig aufgrund anderer Erkrankungen eine Reihe von Medikamenten einnehmen, ist das Risiko für Arzneimittelinteraktionen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen signifikant erhöht. „Ärzte, die ältere Patienten behandeln, sollten sich also einen Überblick über die eingenommenen Medikamente verschaffen und in Zusammenarbeit mit den verschreibenden Ärzten und Apothekern das Interaktionspotential bewerten“, forderte Cegla.
Thesenpapier der DGS
Um diese Risiken zu minimieren, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) ein Thesenpapier veröffentlicht, das insbesondere auf die Herausforderungen im Umgang mit älteren multimorbiden Patienten eingeht. Eine der zentralen Forderungen des Papiers ist die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe, die vor allem eine altersadaptierte Diagnostik und Steigerung der Lebensqualität im Blick hat.
Quelle: Auftakt-Pressekonferenz „Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2020 – ONLINE“, 22.07.2020
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