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Medizin
24. Januar 2019 Erworbene thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura: Senkung der Thrombozytenzahl unter Caplacizumab
Die erworbene thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura (aTTP) ist eine seltene, lebensbedrohliche autoimmun vermittelte Blutgerinnungsstörung. Sie ist durch eine starke Gerinnselbildung in den kleinen Blutgefäßen im gesamten Körper gekennzeichnet. Die Folgen können schwere Thrombozytopenie, mikroangiopathische hämolytische Anämie, Ischämie und Organschäden, insbesondere von Gehirn und Herz sein.
Die derzeitige aTTP-Behandlung besteht aus täglichem Plasmaaustausch sowie Immunsuppression. Selbst mit der bisher verfügbaren Behandlung besteht für Patienten weiterhin das Risiko akuter thrombotischer Komplikationen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt, sowie des Wiederauftretens der Krankheit.
Studienergebnisse
HERCULES ist eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie mit aTTP-Patienten. In der Studie erhielten 145 Patienten randomisiert Caplacizumab oder Placebo in Kombination mit Plasmaaustausch und Immunsuppression.
Caplacizumab reduzierte signifikant die Zeit bis zur Normalisierung der Thrombozytenzahl (p = 0,01; primärer Endpunkt). Zu jeder Zeit während der Studie war die Erreichung einer normalen Thrombozytenzahl bei zusätzlich mit Caplacizumab behandelten Patienten 1,55 Mal wahrscheinlicher als unter Placebo.
74% weniger Patienten erlitten ein aTTP-Rezidiv, schwerwiegende thromboembolische Ereignisse oder aTTP-bedingte Todesfälle während des Behandlungszeitraums im Vergleich zu Placebo (p < 0,001). Darüber hinaus kam es im gesamten Studienzeitraum bei den mit Caplacizumab behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo zu signifikant weniger aTTP-Rezidiven (Reduktion um 67%; p < 0,001). Keiner der Patienten in der Caplacizumab-Gruppe wurde therapierefraktär, in der Placebogruppe waren es dagegen 3 Patienten. Allerdings war dieser Wert statistisch nicht signifikant (p = 0,06). 3 Marker für Organschäden (Lactatdehydrogenase, kardiales Troponin I und Serumkreatinin) normalisierten sich bei mit Caplacizumab behandelten Patienten schneller als unter Placebo (der p-Wert wurde aufgrund hierarchischer statistischer Tests nicht auf Signifikanz getestet).
Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine klinisch signifikante Reduzierung der Anzahl der Plasmaaustausche bei mit Caplacizumab behandelten Patienten (Reduzierung von 38% über einen Zeitraum von 5,8 Tagen) im Vergleich zu Placebo (9,4 Tage) sowie einen kürzeren Aufenthalt auf der Intensivstation (Reduzierung um 65%) und im Krankenhaus (Reduzierung von 31%).
Sicherheitsprofil
Die Studie zeigte für Caplacizumab ein Sicherheitsprofil im Einklang mit seinem Wirkmechanismus; darunter fiel ein erhöhtes Blutungsrisiko. Die am häufigsten gemeldeten blutungsbedingten unerwünschten Ereignisse waren Epistaxis und Zahnfleischbluten.
Die derzeitige aTTP-Behandlung besteht aus täglichem Plasmaaustausch sowie Immunsuppression. Selbst mit der bisher verfügbaren Behandlung besteht für Patienten weiterhin das Risiko akuter thrombotischer Komplikationen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt, sowie des Wiederauftretens der Krankheit.
Studienergebnisse
HERCULES ist eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie mit aTTP-Patienten. In der Studie erhielten 145 Patienten randomisiert Caplacizumab oder Placebo in Kombination mit Plasmaaustausch und Immunsuppression.
Caplacizumab reduzierte signifikant die Zeit bis zur Normalisierung der Thrombozytenzahl (p = 0,01; primärer Endpunkt). Zu jeder Zeit während der Studie war die Erreichung einer normalen Thrombozytenzahl bei zusätzlich mit Caplacizumab behandelten Patienten 1,55 Mal wahrscheinlicher als unter Placebo.
74% weniger Patienten erlitten ein aTTP-Rezidiv, schwerwiegende thromboembolische Ereignisse oder aTTP-bedingte Todesfälle während des Behandlungszeitraums im Vergleich zu Placebo (p < 0,001). Darüber hinaus kam es im gesamten Studienzeitraum bei den mit Caplacizumab behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo zu signifikant weniger aTTP-Rezidiven (Reduktion um 67%; p < 0,001). Keiner der Patienten in der Caplacizumab-Gruppe wurde therapierefraktär, in der Placebogruppe waren es dagegen 3 Patienten. Allerdings war dieser Wert statistisch nicht signifikant (p = 0,06). 3 Marker für Organschäden (Lactatdehydrogenase, kardiales Troponin I und Serumkreatinin) normalisierten sich bei mit Caplacizumab behandelten Patienten schneller als unter Placebo (der p-Wert wurde aufgrund hierarchischer statistischer Tests nicht auf Signifikanz getestet).
Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine klinisch signifikante Reduzierung der Anzahl der Plasmaaustausche bei mit Caplacizumab behandelten Patienten (Reduzierung von 38% über einen Zeitraum von 5,8 Tagen) im Vergleich zu Placebo (9,4 Tage) sowie einen kürzeren Aufenthalt auf der Intensivstation (Reduzierung um 65%) und im Krankenhaus (Reduzierung von 31%).
Sicherheitsprofil
Die Studie zeigte für Caplacizumab ein Sicherheitsprofil im Einklang mit seinem Wirkmechanismus; darunter fiel ein erhöhtes Blutungsrisiko. Die am häufigsten gemeldeten blutungsbedingten unerwünschten Ereignisse waren Epistaxis und Zahnfleischbluten.
Quelle: Sanofi Genzyme
Literatur:
(1) Scully et al., Caplacizumab Treatment for Acquired Thrombotic Thrombocytopenic Purpura, DOI: 10.1056/NEJMoa1806311.
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