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Medizin
01. Oktober 2020 Seite 1/2
Nichttuberkulöse Mykobakterien (NTM): Neue internationale Leitlinie
Die wichtigsten Aspekte der Therapie von MAC-Lungenerkrankungen fasst Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Lange, Forschungszentrum Borstel, in einem kurzen Video zusammen: www.ntmfakten.de/ntm-guidelines
„Es gibt noch immer zu wenig evidenzbasierte Studien zur Behandlung von NTM-LD. Umso wichtiger, dass wir nun zum ersten Mal eine internationale und evidenzbasierte Leitlinie haben, an der sich die Ärzte orientieren können“, fasst Prof. Lange, Medizinischer Direktor der Medizinischen Klinik am Forschungszentrum Borstel und Co-Autor der Leitlinie zusammen (3). Die Leitlinie kombiniert den aktuellen Stand der Forschung mit der jahrelangen Praxiserfahrung zahlreicher Experten weltweit. Zur Bewertung der Qualität der Evidenz und Einstufung der Empfehlungsstärke, wurde das GRADE-System verwendet (1, 2). Beteiligt waren die europäischen Fachgesellschaften European Respiratory Society (ERS) und European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID), sowie die amerikanischen Fachgesellschaften American Thoracic Society (ATS) und Infectious Diseases Society of America (IDSA).
Bei MAC-Lungenerkrankung: Makrolid-basierte Kombinationstherapie
Im Gegensatz zu den ATS/IDSA-Empfehlungen von 2007 fokussiert sich die neue internationale Leitlinie auf 4 der am häufigsten isolierten pathogenen NTM-Spezies: M. abscessus, M. kansasii, M. xenopi, sowie dem M. avium complex (MAC) – zu dem unter anderem M. intracellulare, M. avium und M. chimaera gehören (1, 2). MAC wird weltweit am häufigsten bei Patienten mit NTM-LD isoliert; in Deutschland liegt der Anteil bei 55 (4). Die Wirksamkeit der meisten Antibiotika gegenüber MAC wird durch eine Vielzahl von Mechanismen, darunter die Bildung von Biofilmen oder einer Persistenz in Makrophagen, beeinträchtigt (5). Makrolide zeigen zwar eine gute Wirksamkeit in vitro und in vivo, können jedoch bei Monotherapie zu einer Makrolidresistenz bei MAC führen (1, 2, 5). „Deshalb wird bei MAC-Lungenerkrankungen auch eine Makrolid-basierte Kombinationstherapie empfohlen“, erklärt Lange (3). Um ein Rezidiv oder eine Reinfektion zu vermeiden, muss die Therapie nach erfolgreicher Konversion des Sputums noch 12 Monate fortgesetzt werden (1, 2). „Eine leichte nodulo-bronchiektatische Form sollte dreimal wöchentlich mit Azithromycin (oder Clarithromycin) und Ethambutol sowie Rifampicin (oder Rifabutin) behandelt werden“ (1-3).
„Es gibt noch immer zu wenig evidenzbasierte Studien zur Behandlung von NTM-LD. Umso wichtiger, dass wir nun zum ersten Mal eine internationale und evidenzbasierte Leitlinie haben, an der sich die Ärzte orientieren können“, fasst Prof. Lange, Medizinischer Direktor der Medizinischen Klinik am Forschungszentrum Borstel und Co-Autor der Leitlinie zusammen (3). Die Leitlinie kombiniert den aktuellen Stand der Forschung mit der jahrelangen Praxiserfahrung zahlreicher Experten weltweit. Zur Bewertung der Qualität der Evidenz und Einstufung der Empfehlungsstärke, wurde das GRADE-System verwendet (1, 2). Beteiligt waren die europäischen Fachgesellschaften European Respiratory Society (ERS) und European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID), sowie die amerikanischen Fachgesellschaften American Thoracic Society (ATS) und Infectious Diseases Society of America (IDSA).
Bei MAC-Lungenerkrankung: Makrolid-basierte Kombinationstherapie
Im Gegensatz zu den ATS/IDSA-Empfehlungen von 2007 fokussiert sich die neue internationale Leitlinie auf 4 der am häufigsten isolierten pathogenen NTM-Spezies: M. abscessus, M. kansasii, M. xenopi, sowie dem M. avium complex (MAC) – zu dem unter anderem M. intracellulare, M. avium und M. chimaera gehören (1, 2). MAC wird weltweit am häufigsten bei Patienten mit NTM-LD isoliert; in Deutschland liegt der Anteil bei 55 (4). Die Wirksamkeit der meisten Antibiotika gegenüber MAC wird durch eine Vielzahl von Mechanismen, darunter die Bildung von Biofilmen oder einer Persistenz in Makrophagen, beeinträchtigt (5). Makrolide zeigen zwar eine gute Wirksamkeit in vitro und in vivo, können jedoch bei Monotherapie zu einer Makrolidresistenz bei MAC führen (1, 2, 5). „Deshalb wird bei MAC-Lungenerkrankungen auch eine Makrolid-basierte Kombinationstherapie empfohlen“, erklärt Lange (3). Um ein Rezidiv oder eine Reinfektion zu vermeiden, muss die Therapie nach erfolgreicher Konversion des Sputums noch 12 Monate fortgesetzt werden (1, 2). „Eine leichte nodulo-bronchiektatische Form sollte dreimal wöchentlich mit Azithromycin (oder Clarithromycin) und Ethambutol sowie Rifampicin (oder Rifabutin) behandelt werden“ (1-3).
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