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Medizin
27. September 2018 Schuppenflechte: Herz-Kreislauf-Risiken in den Blick nehmen
Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland sind an einer Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, erkrankt. Die silbrig schuppenden, rötlichen Stellen an Ellenbogen, Knie und am Haaransatz sind Ausdruck einer entzündlichen Erkrankung, die nicht auf die Haut beschränkt bleibt. So entwickeln 5-10% der Menschen mit Psoriasis Gelenkbeschwerden, eine Psoriasis-Arthritis. „Die Psoriasis und die Psoriasis-Arthritis belasten wie alle anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen den gesamten Körper, Betroffene sollten deshalb der vom Arzt verordneten Medikation zuverlässig folgen“, erläutert der Präsident der DGRh, Prof. Dr. med. Hanns-Martin Lorenz. „Sie können darüber hinaus durch eine gesunde Lebensführung ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen“. Denn zudem entwickeln Menschen mit Psoriasis neben Haut- und Gelenksymptomen auch besonders häufig Krankheiten, die zum metabolischen Syndrom zählen: Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus. „Die Patienten haben mit der Entzündung und weiteren etablierten Risiken insgesamt ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall“, erklärt der Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg und medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des ACURA-Rheumazentrums Baden-Baden.
Mit diesen kardiovaskulären Risiken bei Psoriasis beschäftigt sich auch eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des International Psoriasis and Arthritis Research Teams (IPART). Lihi Leder von der Universität Toronto und seine Mitarbeiter haben in Nordamerika und Israel insgesamt 2.254 Patienten mit Psoriasis untersucht, die meisten davon mit Gelenkbefall. Die Patienten litten im Durchschnittsalter von 52 Jahren seit mehr als 20 Jahren unter einer Psoriasis, davon 14 Jahre mit Gelenkbeschwerden. Die meisten Betroffenen hatten weitere gesundheitliche Probleme: 75% waren übergewichtig oder fettleibig, davon 54% mit einer ungünstigen Zunahme des Bauchumfangs. 45% der Patienten hatten einen Bluthochdruck, 49% zu hohe Blutfette, 17% waren aktuelle Raucher. In der IPART-Studie wiesen bereits 13,3% einen Typ 2-Diabetes auf, bei 6,5% waren die Herzkranzgefäße verengt. „Fast die Hälfte der Patienten hatte im Alter von Anfang 60 ein Risiko von mehr als 10%, innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden“, berichtet der Experte.
„Diese Risikokonstellation für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beobachten wir auch bei unseren Patienten in Deutschland“, sagt Lorenz. In der IPART-Studie wusste jeder dritte der Patienten mit Psoriasis nicht, dass seine Blutfette zu hoch sind und bei jedem fünften war der Bluthochdruck nicht bekannt. Und von den Patienten, bei denen die Diagnose Bluthochdruck gestellt wurde, nahmen die meisten ihre Medikamente nicht oder nicht regelmäßig ein. „Behandelnde Ärzte müssen bei Psoriasis die möglichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung regelmäßig diagnostisch abklären und gegebenenfalls behandeln“, resümiert Professor Lorenz. „Zudem ist es wichtig, Psoriasis oder Psoriasisarthritis optimal antientzündlich zu behandeln, Betroffene über die Erkrankungen des metabolischen Syndroms aufzuklären und sie in der Prävention zu unterstützen.“ Dafür sei qualifizierte fachärztliche Betreuung durch den Rheumatologen unabdingbar.
Mit diesen kardiovaskulären Risiken bei Psoriasis beschäftigt sich auch eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des International Psoriasis and Arthritis Research Teams (IPART). Lihi Leder von der Universität Toronto und seine Mitarbeiter haben in Nordamerika und Israel insgesamt 2.254 Patienten mit Psoriasis untersucht, die meisten davon mit Gelenkbefall. Die Patienten litten im Durchschnittsalter von 52 Jahren seit mehr als 20 Jahren unter einer Psoriasis, davon 14 Jahre mit Gelenkbeschwerden. Die meisten Betroffenen hatten weitere gesundheitliche Probleme: 75% waren übergewichtig oder fettleibig, davon 54% mit einer ungünstigen Zunahme des Bauchumfangs. 45% der Patienten hatten einen Bluthochdruck, 49% zu hohe Blutfette, 17% waren aktuelle Raucher. In der IPART-Studie wiesen bereits 13,3% einen Typ 2-Diabetes auf, bei 6,5% waren die Herzkranzgefäße verengt. „Fast die Hälfte der Patienten hatte im Alter von Anfang 60 ein Risiko von mehr als 10%, innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden“, berichtet der Experte.
„Diese Risikokonstellation für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beobachten wir auch bei unseren Patienten in Deutschland“, sagt Lorenz. In der IPART-Studie wusste jeder dritte der Patienten mit Psoriasis nicht, dass seine Blutfette zu hoch sind und bei jedem fünften war der Bluthochdruck nicht bekannt. Und von den Patienten, bei denen die Diagnose Bluthochdruck gestellt wurde, nahmen die meisten ihre Medikamente nicht oder nicht regelmäßig ein. „Behandelnde Ärzte müssen bei Psoriasis die möglichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung regelmäßig diagnostisch abklären und gegebenenfalls behandeln“, resümiert Professor Lorenz. „Zudem ist es wichtig, Psoriasis oder Psoriasisarthritis optimal antientzündlich zu behandeln, Betroffene über die Erkrankungen des metabolischen Syndroms aufzuklären und sie in der Prävention zu unterstützen.“ Dafür sei qualifizierte fachärztliche Betreuung durch den Rheumatologen unabdingbar.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Literatur:
Eder L. et al. Gaps in Diagnosis and Treatment of Cardiovascular Risk Factors in Patients with Psoriatic Disease: An International Multicenter Study. Journal of Rheumatology 2018; 45: 378-384.
Traupe H, Robra BP, Robert Koch Institut (RKI). Schuppenflechte. Berlin: RKI; 2002. (Gesundheitsberichterstattung des Bundes; 11). URL: http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/reUzuR53Jx9JI/PDF/220ShwcFDLtSs_62.pdf. Zugriff am 24. September 2018.
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