Keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse
Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren leicht ausgeprägt und es trat unter Islatravir kein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis auf. 8 Wochen nach der letzten Gabe von 60 mg und 120 mg Islatravir lag die Konzentration des NRTTI in den mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMCs) nach wie vor über der vordefinierten Pharmakokinetik-Schwelle für die Wirksamkeit als PrEP. Diese Phase-IIa-Daten wurden kürzlich auf der 11
th International AIDS Society Conference on HIV Science IAS 2021 als Oral Late Breaker präsentiert. Es sind Follow-up-Daten von Studienergebnissen, die in diesem Jahr auf der virtuellen HIV Research for Prevention Conference HIVR4P 2021 vorgestellt wurden.
Studiendesign
In der laufenden randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten, multizentrischen Phase-IIa-Studie mit parallelen Studiengruppen bei Erwachsenen mit geringem Risiko für eine
HIV-1-Infektion, wurden die Studienteilnehmer im Verhältnis 2:2:1 einer von 3 Behandlungsgruppen zugeteilt: 60 mg Islatravir, 120 mg Islatravir oder Placebo. Die Teilnehmer erhielten 24 Wochen lang einmal im Monat oral verblindet die Studienmedikation oder Placebo, gefolgt von einem verblindeten Follow-up von 12 Wochen in allen Behandlungs-Gruppen. Die Islatravir-Gruppen wurden weitere 32 Wochen entblindet nachverfolgt, um die terminale Eliminationsphase zu evaluieren. Zudem wurden Analysen zur Sicherheit, Verträglichkeit und zur Pharmakokinetik bis Woche 68 durchgeführt.
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Studienpopulation
Von den 242 randomisierten Teilnehmern beendeten 92% (n=222/242) alle Dosierungen innerhalb der 24 Wochen, 8% (n=20/242) beendeten die Studie vor Woche 24. Weniger als 1% (n=2) der Studienteilnehmer brach die Studie wegen eines unerwünschten Ereignisses (AE) ab. 67,4% (n=163/242) der Teilnehmer waren Frauen, 52,9% (n=128/242) Weiße, 41,7% (n=101/242) Schwarze oder Afroamerikaner und 14,9% (n=36/242) Hispanics oder Latino.
Gute Verträglichkeit
Die unverblindeten Sicherheitsdaten zeigten, dass beide Islatravir-Dosierungen im Vergleich zu Placebo über die 24 Wochen in der Regel gut verträglich und die meisten AEs nur leicht ausgeprägt waren (73,5%). Die häufigsten AEs (>5%) unter Islatravir 60 mg, Islatravir 120 mg und Placebo waren Kopfschmerzen (10,3% (n=10/97), 9,3% (n=9/97), 4,2% (n=2/48)), Diarrhoe (5,2% (n=5/97), 5,2% (n=5/97), 8,3% (n=4/48)) und Übelkeit (5,2% (n=5/97)), 7,2% (n=7/97), 4,2% (n=2/48)). In den Islatravir-Gruppen wurden keine schwerwiegenden AEs beobachtet. Im Verlauf der 24 Wochen gab es keine bestätigten HIV-Infektionen.
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Langanhaltende Wirksamkeit
Die Analyse der Pharmakokinetik-Daten zeigte, dass die Talspiegel für Islatravir-Triphosphat (aktive Substanz des Prodrug Islatravir) in PBMCs bei einer Dosierung von 60 mg- und 120 mg einmal monatlich über dem vordefinierten Mindestwert für die PrEP von 0,05 pmol/106 PBMC lagen und auch über 8 Wochen nach der letzten Islatravir-Dosis anhielten.
Untersuchung in anderen Studien
Der experimentelle NRTTI Islatravir (MK-8591) wird zurzeit in Kombination mit weiteren antiretroviralen Substanzen untersucht, unter anderem in den ILLUMINATE-Studien als einmal tägliche orale HIV-Therapie. Zusätzlich wird Islatravir in verschiedenen Formulierungen als Monotherapie für die PrEP, unter anderem als einmal monatliche orale Gabe in den IMPOWER-Studien untersucht.