Sitagliptin überlegen
Prospektive Daten aus der CompoSIT-R-Studie, die für Patienten mit Typ-2-Diabetes und einer milden Niereninsuffizienz eine stärkere Reduktion ihrer HbA1c-Werte unter Sitagliptin (z. B. Xelevia
®) im Vergleich zu einer Behandlung mit Dapagliflozin zeigen (1) oder eine randomisierte Vergleichsstudie im Crossover-Design mit Insulin lispro 200 E/ml KwikPen im direkten Vergleich zu Insulin lispro 100 E/ml KwikPen, in der unter dem hochkonzentrierten Mahlzeiteninsulin (z. B. Liprolog
® 200 E/ml KwikPen) nach 12-wöchigem Studienverlauf der HbA1c signifikant stärker gesenkt und die Hypoglykämieraten sowie der Nüchternblutzucker verbessert werden (2) – Daten dieser Art schaffen die Basis für eine Diabetestherapie nach „State of the Art“.
Individualisierte Therapie- und Präventionsangebote
Hinzu kommen Schulungsmodule für Fachgruppen und Patienten, digitale Patientenbegleitprogramme (z. B. TheraKey
®*) oder moderne Technologien in Blutzuckermessgeräten und Insulinapplikationshilfen. Insbesondere in der Diabetologie bietet die Digitalisierung große Chancen, sowohl die Behandlung als auch das Diabetesmanagement und damit die Versorgung der Patienten individualisiert zu verbessern. Als datengetriebene Erkrankung könnte die Umsetzung der digitalen Transformation hier Modellcharakter annehmen. Virtuelle Sprechstunden, „Artificial Pancreas“, maßgeschneiderte Therapie- und Präventionsangebote durch Big Data: Mit Unterstützung der BERLIN-CHEMIE AG will das Zukunftsboards Digitalisierung (zd) die Digitalisierung der Diabetologie mit voranbringen (3). Boardmitglied Dr. Winfried Keuthage, Münster, hat die Initiative von Experten aus Diabetologie und Gesundheitswesen und ihre Projekte auf einer Pressekonferenz der Berlin-Chemie AG vorgestellt. Darunter D.U.T: Der Anfang 2019 erstmals erschienene „Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes“ beabsichtigt, über neue Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Technologie zu informieren und ein Stimmungsbild zur Digitalisierung bei Diabetologen in Klinik und Praxis wiederzugeben. Zudem wird aktuell mit dem „bytes4diabetes-Award“ ein Preis ausgelobt: „Wir wollen Projekte, Produkte und Systeme identifizieren, die das Leben von Menschen mit Diabetes erleichtern und ihnen helfen, den Alltag mit der Erkrankung zu bewältigen“, erläutert Keuthage. Die Art der Förderung richte sich nach den Bedürfnissen der Preisträger. So brauchen beispielsweise Startups häufig einen erfahrenen Mentor, um den Markteinstieg zu schaffen und ihre Ideen weiterzuentwickeln. Hier könnte das Experten-Netzwerk Unterstützung anbieten. Unter www.bytes4diabetes.de kann man sich für den Award bewerben. Einreichungsschluss ist der 31. Juli 2019.
* Lesen Sie hierzu auch: Digitaler Wandel verändert Arzt-Patienten-Beziehung unter https://www.journalmed.de/news/lesen/55565
Quelle: Pressekonferenz „Diabetes im Fokus – Perspektiven für eine bessere Versorgung von Menschen mit Diabetes“, 10.4.2019, Berlin; Veranstalter: Berlin-Chemie
(1) Scott R et al. Diabetes Obes Metab. 2018; 1-9.
(2) Gentile S et al. Expert opinion on drug safety 2018; 17 (5): 445-450.
(3) www.zukunftsboard-digitalsierung.de