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SchwerpunktJanuar 2021
12. Januar 2021 Seite 3/4
Medikamente
Mit weit weniger finanziellem Aufwand wird an der Entwicklung eines Medikamentes gegen COVID-19 gearbeitet. Anfang Januar stellte die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek das Förderprogramm zur Entwicklung von Medikamenten gegen COVID-19 vor. Mit einem Umfang von 50 Millionen Euro sollen klinische Prüfungen vorangebracht werden.
Bislang steht eine Reihe antiviraler Substanzen zur Verfügung, die zur Behandlung von u.a. HIV, Influenza und Hepatitis angewendet werden (9): Baloxavir, Convalescent plasma, Favipiravir, (Hydroxy)chloroquine, Interferon, Lopinavir/Ritonavir, Nitazoxanide, Oseltamivir, Ribavirin und Remdesivir. Hinzu kommen mit den IL-1-Inhibitoren, den IL-6-Inhibitoren, intravenösen Immunglobulinen und den JAK-Inhibitoren die Immunmodulatoren. Die Ergebnisse sind bislang allerdings wenig ermutigend. Nennenswerte Erfolge konnten bislang nur mit Remdesivir und Dexamethason erzielt werden. Beide Medikamente wurden in die S2k-Leitlinie „Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19“ aufgenommen. Ihr Nutzen beschränkt sich allerdings auf sauerstoffpflichtige Patienten in den ersten 10 Tagen nach Auftreten der klinischen Symptomatik. Ein Hinweis auf Wirksamkeit bei kritisch kranken Patienten konnte bislang nicht gefunden werden. Auch kann der Einsatz außerhalb klinischer Einrichtungen nicht empfohlen werden (10).
Anlass zur Hoffnung gibt ein neuer Wirkstoffkandidat, der von Corat Therapeutics entwickelt und bereits in Tierversuchen eingesetzt wird. Schon in wenigen Wochen soll COR-101 in die klinische Phase eintreten. Postuliert wird eine Verringerung der Viruslast um 99% in der Lunge von Versuchstieren. Corat Therapeutics wirft der Bundesregierung schwere Versäumnisse vor. Durch die einseitige Fokussierung auf die Impfstoffentwicklung sei die Notwendigkeit eines Medikaments aus dem Blick geraten.
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"1 Jahr SARS-CoV-2-Pandemie: Virus – Impfstoffe – Medikamente"
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