Im Gegensatz zu anderen Studiengängen ist in der Humanmedizin die Promotion bereits während des Studiums möglich. Auch ohne Promotion darf man sich ab Erhalt der Approbation Arzt nennen; um den Titel „Dr. med.“ zu führen, ist allerdings das Schreiben einer Doktorarbeit notwendig.
Man unterscheidet bei der medizinischen Doktorarbeit 4 Subtypen:
- Typ A: Die experimentelle Doktorarbeit – Sollte man eine spätere Laufbahn in der Forschung oder an der Universität anstreben, ist eine experimentelle Doktorarbeit empfehlenswert, auch wenn sie die aufwändigste der 4 Typen ist (i.d.R. werden 1-2 Semester mehr benötigt). Basis der experimentellen Doktorarbeit bilden Grundlagenforschung und Experimente. Dabei werden Daten erhoben. Dauer: 2-3 Jahre.
- Typ B: Die klinische Doktorarbeit – Hier werden Daten aktiv am Patienten (= prospektiv) oder anhand bestehender Patientenakten (= retrospektiv) erhoben. Bei der aktiven Studie nimmt man aktiv am Klinikalltag teil, man kann also nebenbei praktische Erfahrung sammeln. Wie die experimentelle, ist auch die klinische Doktorarbeit vergleichsweise zeitaufwändig und mit hoher zeitlicher Flexibilität verbunden. Dauer: 2-3 Jahre.
- Typ C: Die statistische Doktorarbeit – Bei dieser Art der Doktorarbeit analysiert man Daten, die von anderen bereits erhoben wurden (z.B. in Klinischen Studien). Dabei beantwortet man bestimmte Fragestellungen nach festgelegten Kriterien. Der große Vorteil: Da die Daten bereits zur Verfügung stehen, müssen keine zeitaufwändigen Experimente durchgeführt oder Patientendaten erhoben werden. Der Nachteil liegt darin, dass die reine Datenauswertung oft als langweilig empfunden wird und keinerlei praktische Übung ermöglicht. Dauer: 1,5-2 Jahre.
- Typ D: Die Theoretische Doktorarbeit – Bei dieser Doktorarbeit schreibt man auf Basis bestehender Literatur. Hier besteht die Möglichkeit, Themen zu behandeln, die sich in verwandten Disziplinen der Medizin finden, z.B. Medizinethik oder Medizingeschichte. Dauer: 1 Jahr.