Die Modellstudiengänge berücksichtigen diese Entwicklung, indem sie von Anfang an Theorie und Praxis enger miteinander verknüpfen als es bei den
Regelstudiengängen der Fall ist.
Im Modellstudiengang stehen Themenblöcke zu Organsystemen mit konkreten Patientenfällen im Mittelpunkt der Ausbildung. Folglich fällt auch das
Physikum weg, da Physik, Chemie und Biochemie nicht als Einzelfächer unterrichtet, sondern den jeweiligen Organsystemen zugeordnet werden. Stattdessen werden andere Prüfungen durchgeführt, die das
Physikum ersetzen. Wie sich diese Prüfungen genau zusammensetzen, ist von Modellstudiengang zu Modellstudiengang verschieden.
Hinzu kommen in den Modellstudiengängen neue Lernmethoden. Besonders beliebt ist das POL, das Problemorientierte Lernen. Dabei betrachten die Studenten in Kleingruppen Krankheiten und Organsysteme, die in thematischen Blockeinheiten vermittelt werden. Manche Modellstudiengänge bieten darüber hinaus mehr Praktika, freiere Einteilung der Stundenpläne und Bedside-Teaching.
Zu beachten sind allerdings 2 Dinge: Erstens bedeutet der Wegfall des
Physikums nicht, dass das Studium leichter ist oder mit weniger oder weniger anspruchsvollen Prüfungen abgeschlossen werden kann. Zweitens ist ein Studienortwechsel in einen anderen Modellstudiengang oder einen Regelstudiengang aufgrund der unterschiedlichen Curricula nur unter erschwerten Bedingungen möglich und sehr wahrscheinlich mit zeitlichen Verlusten verbunden.
Daher ist es ratsam, sich noch vor der Bewerbung zu entscheiden, ob man lieber im
Regelstudiengang oder im Modellstudiengang studieren möchte.