Montag, 29. April 2024
Navigation öffnen
Infografik

Zahl der Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen auf Rekordtief

Zahl der Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen auf Rekordtief
© KKH
Rauschtrinken kommt bei Jugendlichen offenbar immer mehr aus der Mode: Die Fälle von exzessivem Alkoholkonsum bei den 12- bis 18-Jährigen sind laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse auf ein Rekordtief gesunken. Demnach wurden 2022 bundesweit hochgerechnet rund 10.680 Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe wegen einer akuten Alkoholvergiftung in einer Klinik behandelt. Das sind 5% weniger als 2021 und 13% weniger als 2020. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 (rund 17.950 Betroffene) wurde sogar einen Rückgang um 40,5% verzeichnet. Damit sind die Fälle von exzessivem, stationär behandeltem Alkoholkonsum bei Heranwachsenden nicht nur das 3. Jahr in Folge gesunken, sondern auch auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006. Zum Vergleich: Der Höchstwert wurde im Jahr 2012 mit hochgerechnet rund 22.260 Fällen registriert.

Anteil der Jugendlichen mit Alkoholvergiftung im Vergleich zum Rest der Bevölkerung sinkt

Insgesamt wurden 2022 hochgerechnet 58.180 Versicherte aller Altersgruppen wegen einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelt. Dabei lag der Anteil der 12- bis 18-Jährigen bei gut 18%. Das ist ebenfalls der niedrigste Wert seit 2006. Im Vor-Corona-Jahr waren noch rund 22% der Jugendlichen im Vergleich zu den anderen Altersgruppen betroffen, zu Beginn der Erhebung im Jahr 2006 noch rund 24%.

Kein Grund zur Entwarnung

„Es ist sehr erfreulich, dass offenbar immer weniger Jugendliche ihr Limit in Sachen Alkohol derart überschreiten“, sagt KKH-Psychologin Franziska Klemm. Ein Grund zur Entwarnung gebe es aber dennoch nicht, denn trotz der positiven Entwicklung seien die Zahlen weiterhin besorgniserregend. Und: „Jeder Jugendliche mit einer akuten Alkoholvergiftung ist einer zu viel“, betont Klemm.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Kassen-Studie: Starke Zunahme von Alkoholsucht unter Beschäftigten

Erschienen am 19.12.2022Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse trinkt ein Drittel der Berufstätigen an mehreren Tagen pro Woche Alkohol, 9% davon täglich.

Erschienen am 19.12.2022Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse trinkt ein Drittel der Berufstätigen an mehreren Tagen...

© encierro – stock.adobe.com

Hohe Risiken durch übermäßigen Alkoholkonsum für Heranwachsende

Beim Rauschtrinken, Komasaufen oder Binge Drinking spielen häufig soziale Motive und Gruppendruck eine Rolle. Aber auch Stress und der Versuch, negative Gefühle zu verdrängen, können die Ursache sein. Hinzu kommt, dass Alkohol in der Gesellschaft immer noch verharmlost wird. Schließlich macht er vermeintlich lustig, bringt gute Laune, vermittelt Selbstvertrauen. Mit Blick auf Hochprozentiges spielt für Minderjährige zudem der Reiz des Verbotenen eine Rolle. „Gerade für Heranwachsende ist exzessiver Alkoholkonsum hochgefährlich und mit besonderen Risiken für eine gesunde Entwicklung verbunden“, betont Franziska Klemm. Abgesehen von einer möglichen Suchtentwicklung drohen gesundheitliche Schäden an Gehirn und Organen sowie akute Gefahren in Form von Unfällen und Gewalt.
Hintergrundinfomationen
Die KKH hat Daten ihrer 12- bis 18-jährigen Versicherten zum stationären Krankenhausaufenthalt aufgrund einer akuten Alkoholintoxikation ausgewertet und diese anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes auf die Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppe hochgerechnet.
Als Rauschtrinken definiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) den Konsum von mindestens 5 alkoholischen Getränken bei einer Gelegenheit, beispielsweise einer Party.

Quelle: KKH



Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Zahl der Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen auf Rekordtief"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.