News
Gesundheitspolitik
Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel entlasten Gesundheitssystem
Jede 2. Arzneimittelpackung, die in Apotheken verkauft wird, ist nicht verschreibungspflichtig. Der bedeutende Markt der Selbstmedikation (OTC) wird ständig wichtiger, das zeigen auch die neuen „OTC-Daten 2025“ des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). „Die Menschen vertrauen auf hochwertige nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel. Im Jahr 2024 wurden 1,03 Milliarden Packungen OTC-Arzneimittel vertrieben. Das entlastet auch das Gesundheitssystem und die gesetzlichen Krankenkassen massiv“, sagt Dr. Kai Joachimsen, BPI-Hauptgeschäftsführer.
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Medizin
Die Not mit dem Notfall
Mangelhafte Kompetenz und ineffiziente Strukturen: Die Notfallversorgung in Deutschland ist schlecht aufgestellt
Bei medizinischen Notfällen ist schnelle Hilfe oftmals lebensrettend. Doch bei der Anwendung von Erste-Hilfe-Maßnahmen gibt es laut dem Wiesbadener Internist Prof. Dr. Thomas Weber erhebliche Defizite in der Bevölkerung. So gaben 78% der Teilnehmer einer Umfrage in Wiesbaden an, sich bei einem Notfall nicht ausreichend kompetent zu fühlen, um einzugreifen und zu helfen oder sogar eine Herzdruckmassage durchzuführen. „Das ist alarmierend“. Je länger ein Erste-Hilfe-Kurs zurück liegt, sofern er überhaupt absolviert wurde, desto größer ist die Unsicherheit, so Prof. Weber weiter.
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Infektiologie
DGP 2025
Aktuelle epidemiologische Daten zur RSV-Krankheitslast bestätigen STIKO-Empfehlungen
Seit der Einführung von Impfungen gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) wird bei akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) verstärkt davon Notiz genommen, welche Komplikationsträchtigkeit Infektionen mit diesem Erreger in sich bergen. Besonders aufschlussreich sind in diesem Zusammenhang Daten aus der Notaufnahme und der Intensivmedizin. Sie geben Auskunft über das Gefährdungspotential für bestimmte Risikogruppen und decken auf, mit welchen Komplikationen in welcher Häufigkeit zu rechnen ist.
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Medizin
CHMP erteilt positive Empfehlung für Vutrisiran zur Behandlung der ATTR-Amyloidose mit Kardiomyopathie
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für die Zulassung von Vutrisiran zur Behandlung der Wildtyp- oder hereditären Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie bei erwachsenen Patient:innen ausgesprochen (1). Die Erkrankung ist durch eine rasche Progression und eine hohe Krankheitslast gekennzeichnet, bei gleichzeitig begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. Vutrisiran ist in der Europäischen Union bislang für die Therapie der hereditären Transthyretin-vermittelten Amyloidose mit Polyneuropathie zugelassen.
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Gesundheitspolitik
Maternale Mortalität: DGGG und DGPGM fordern bundesweites Register
Mütterliche Todesfälle werden in Deutschland nicht vollumfänglich registriert, was aktuell zu einem „under-reporting“ führt. Um maternale Mortalität genau erforschen und vorbeugen zu können, ist es dringend notwendig, ein verpflichtendes Register zu schaffen, welches dabei hilft, die Müttersterblichkeit in Deutschland adäquat aufzuarbeiten, betonen die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und die Deutsche Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin (DGPGM) in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
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Gesundheitspolitik
Wenig Widerspruch gegen elektronische Patientenakte
Der Widerspruch bei Versicherten gegen die elektronische Patientenakte (ePA) hält sich nach Angaben des scheidenden Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach in Grenzen. Man gehe davon aus, dass die breite Nutzung sich sehr schnell entwickeln werde, sagte der SPD-Politiker am Tag vor dem bundesweiten Hochlauf der ePA vor Journalisten in Berlin. „Es haben nur etwa 5% der Nutzung widersprochen, seitens der Patienten.“
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Medizin
Guselkumab erhält EU-Zulassung zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa
Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen des QUASAR-Programms, das eine Phase-IIb-Dosisfindungsstudie sowie Phase-III-Studien zur Induktion und Aufrechterhaltung der Therapie umfasst. Diese untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit von Guselkumab bei erwachsenen Patient:innen mit unzureichendem Ansprechen auf bestehende Therapien (1). Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms, die durch eine entzündete Darmschleimhaut gekennzeichnet ist (2).
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Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE
Hämophilie A bei Kindern: Positive CHMP-Empfehlung zur Indikationserweiterung von Damoctocog alfa pegol
Wie der Hersteller bekannt gab, hat das Komitee für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine positive Stellungnahme zur Indikationserweiterung für Damoctocog alfa pegol ausgesprochen. Der Wirkstoff wird darin für die Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei zuvor behandelten Patienten ab 7 Jahren mit Hämophilie A empfohlen. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission über die Genehmigung wird in Kürze erwartet.
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Gesundheitspolitik
Krankenkassen: Für Reformen nicht auf Kommission warten
Die gesetzlichen Krankenkassen geben Lars Klingbeil recht, dass es Reformen gegen die steigende Sozialabgabenlast geben sollte. In einem Punkt widersprechen sie dem SPD-Chef aber.
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Kardiologie
Spontane Koronardissektion: Wenn junge Frauen unerwartet einen Herzinfarkt erleiden
Eine spontane Koronardissektion (SCAD) beschreibt einen plötzlichen Riss in der Wand eines Herzkranzgefäßes. Diese seltene, jedoch lebensbedrohliche Erkrankung betrifft insbesondere junge Frauen, die keine typischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. Rund ein Drittel der Herzinfarkte bei Frauen unter 50 Jahren wird durch eine SCAD verursacht. Bei der SCAD spalten sich die Schichten der Gefäßwand oder ein kleines Gefäß innerhalb der Wand reißt, wodurch ein Bluterguss entsteht, der die Blutzirkulation behindert und zum Herzinfarkt führen kann.
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Medizin
Warum manche Menschen trotz Alpha-1-Antitrypsin-Mangel gesund bleiben
Forschende haben im Rahmen einer internationalen Studie herausgefunden, warum ein Teil der Patient:innen mit homozygotem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel trotz Gendefekt keine Symptome entwickelt. Grundlage der Studie war die Analyse von Lebergewebe mithilfe der innovativen Deep Visual Proteomics-Technologie. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature veröffentlicht und liefern neue Erkenntnisse über die molekularen Mechanismen, die eine Leberfibrose verhindern können (1).
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Medizin
Aus der Forschung: Neuer Wirkstoff gegen schwer zu behandelnde Allergien entwickelt
Erkrankungen wie Reizdarm, chronischer Juckreiz, Asthma oder Migräne sind oft nur schlecht behandelbar. Ausgelöst werden sie häufig dadurch, dass das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Auslöser reagiert. In schweren Fällen können die Folgen lebensbedrohlich sein. Ein Team von Forschenden unter Federführung der Universität Bonn hat nun einen vielversprechenden Wirkstoff gefunden, der diese Gefahr bannen könnte (1).
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COPD
DGP 2025
Asthma und COPD: Substanzielle Reduktion von Exazerbationen durch Impfungen praktisch umsetzbar
Neben den hehren Therapiezielen bei den prominenten chronisch entzündlichen Atemwegserkrankungen Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), eine Remission oder zumindest einen Stillstand der Krankheitsprogression zu erreichen, besteht ein weitaus realistischeres Behandlungsziel in einer Verhinderung von Exazerbationen. Da virale und bakterielle Infektionen der oberen und unteren Atemwege zu den häufigsten und wichtigsten Triggerfaktoren für Exazerbationen zählen, besteht in prophylaktischen Impfungen der einfachste und eleganteste Weg, diese Risiken substanziell einzudämmen.
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Orphan Diseases
Zulassung von Eplontersen – Mehr Lebensqualität bei hereditärer TTR-Amyloidose mit PN
Seit März 2025 steht mit Eplontersen eine neue Therapieoption für die hereditäre Transthyretin-Amyloidose mit Polyneuropathie (hATTR-PN) zur Verfügung. Die autosomal-dominant vererbte ATTR-PN zählt zu den seltenen Erkrankungen und verläuft in der Regel nach 5 bis 15 Jahren tödlich (1). In Deutschland und Österreich sind geschätzt 1 bis 5 aus 1 Million Personen erkrankt (2). Das vorwiegend in der Leber synthetisierte Transthyretin fungiert unter anderem für den Transport von Thyroxin und Retinol. Eine TTR-Genmutation führt zu einer inkorrekten Faltung des Proteins und zur Ablagerung von unlöslichen Amyloidfibrillen in verschiedenen Geweben.
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Medizin
Ganzheitliche Therapie vegetativer Herz-Kreislauf-Beschwerden
Den Symptomen funktioneller Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, können aus ganzheitlicher Sicht Störungen der vegetativen Rhythmik zugrunde liegen. Hier setzt ein regulativ wirkendes Arzneimittel mit einer Komposition von drei Heilpflanzen an.
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Asthma
DGP 2025
Moderne Biologika öffnen die Türen bei therapierefraktärem Asthma bronchiale
Die derzeit im Praxisalltag umgesetzte Therapie des Asthma bronchiale hält bei schwerst betroffenen Menschen überhaupt nicht Schritt mit dem wissenschaftlich erreichten Fortschritt in der Identifizierung wesentlicher Pathogenitätsfaktoren und ihrer sich daraus ergebenden Behandlungsmöglichkeiten. Das wurde auf dem 65. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) in Leipzig deutlich. So besteht der aktuell praktizierte Umgang mit Asthma überwiegend in einer reinen Bedarfstherapie zur Beschwerdelinderung, bei der eine krankheitsmodifizierende antientzündliche Komponente ebenso fehlt wie der Einsatz von modernen Biologika.
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Gesundheitspolitik
Pandemien können künftig leichter abgewendet werden
Eine weltweite Ausbreitung tödlicher Viren wie etwa Corona kann nach der Erwartung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach künftig früher eingedämmt oder sogar verhindert werden. Grund sei die Einigung von über 190 Staaten unter dem Dach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen neuen Pandemievertrag. „Diese Einigung kann ohne Übertreibung als historisch bewertet werden“, sagte der SPD-Politiker in Berlin.
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Gesundheitspolitik
Nach Ende der Pandemie sinken die Gesundheitsausgaben leicht
Nach dem Ende der Pandemie sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland minimal gesunken. Das Statistische Bundesamt bezifferte die Gesamtsumme für das Jahr 2023 auf 500,8 Milliarden Euro. Das waren 0,1% beziehungsweise 396 Millionen Euro weniger als 2022. Umgerechnet entsprach das 6.013 Euro je Einwohner.
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Medizin
Therapie mit Antisense-RNA senkt Anfallslast bei schwerer frühkindlicher Epilepsie
Ein Kind kommt im LMU Klinikum Großhadern zu früh auf die Welt und leidet fast ununterbrochen an epileptischen Anfällen. Das Mädchen hat eine ultraseltene Erkrankung: eine frühe und schwerste Epilepsie mit einer sogenannten Natriumkanalmutation, eine „SCN2A-assoziierte Entwicklungs- und epileptische Enzephalopathie“ (SCN2A-DEE). Alle herkömmlichen, anfallsunterbrechenden Therapien bleiben erfolglos. Dann wagt ein Team des Dr. von Haunerschen Kinderspitals zusammen mit der Neonatologie und dem pädiatrischen Epilepsiezentrum am LMU Klinikum sowie dem TUM Klinikum einen neuen Behandlungsansatz. Die Therapie führt zunächst zu einer Unterbrechung der epileptischen Anfallsserie und schließlich zu einer deutlichen Reduktion der Anfallsfrequenz (1).
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Medizin
Eindämmung von Wurminfektionen als wirksamer Ansatz zur Prävention von HIV/AIDS
Wissenschaftler:innen des Münchner Tropeninstituts, des DZIF und des tansanischen NIMR-MMRC haben zusammen mit Bonner Kollegen einen bislang wenig beachteten Risikofaktor für HIV entdeckt. In einer früheren Kohortenstudie in Tansania hatten sie erstmals nachgewiesen, dass eine Infektion mit dem Wurm Wuchereria bancrofti das Risiko erhöht, sich mit dem HI-Virus zu infizieren. Eine aktuelle Untersuchung im Rahmen eines nationalen Programms in Tansania zur Eliminierung von W. bancrofti zeigt nun, dass die Eindämmung dieser Wurminfektion zu einem Rückgang der HIV-Neuinfektionen führt (1).
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