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Neu in Ostbayern: Kaltes Plasma lässt Wunden schneller heilen

Neu in Ostbayern: Kaltes Plasma lässt Wunden schneller heilen
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Erstmals können künftig auch Patient:innen in Ostbayern von einer innovativen Technologie zur Wundheilung profitieren: Die Johannesbad Fachklinik in Bad Füssing (Kreis Passau) hat jetzt nach mehreren Monaten Vorbereitungszeit und Qualitätsaudits ihr neues Johannesbad-Wundzentrum offiziell eröffnet. "Zum Einsatz kommt dabei ein neuartiges Verfahren, das mit dem Deutschen und dem Bayerischen Innovationspreis ausgezeichnet ist und an Deutschlands führenden Kliniken wie der Charité in Berlin oder dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf verwendet wird: so genanntes kaltes Plasma", sagt Karsten Fuchs, der Leiter der Johannesbad Fachklinik Bad Füssing.
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Behandlung mit kaltem Plasma schenkt Menschen mit chronischen Wunden neue Lebensqualität

"Diese Erweiterung unseres Behandlungsspektrums ist eine gute Nachricht für viele Menschen in der Region, die an sehr langsam oder nicht heilenden Wunden leiden", betont Johannesbad-Klinikchef Fuchs. Bundesweit seien bis zu 3 Millionen Menschen von chronischen Wunden betroffen. "Unser neues Angebot kann Betroffenen in Ostbayern nun Hoffnung geben und neue Lebensqualität schenken", sagt auch Oliver Kort, der Leiter Pflege und medizinische Dienste in der Fachklinik. Behandelt werden können in dem neuen Zentrum unter anderem Wundinfektionen mit multiresistenten Keimen, Dekubitus, Wundheilungsstörungen, nässende Geschwüre, offene Beine sowie das diabetische Fußsyndrom.

Kaltes Plasma: Anwendung auf lebenden Zellen möglich

Was ist kaltes Plasma? Wenn einem Gas zusätzlich Energie zugeführt wird, geht dieses in den "vierten" Aggregatzustand über - nach fest, flüssig und gasförmig folgt Plasma. Beispielsweise besteht die Sonnenoberfläche aus dieser sehr heißen Materie. Neu ist die Technologie zur Erzeugung von kaltem, gasförmigem Plasma, das auch hautverträglich ist. Erst damit wurde die Anwendung auf lebenden Zellen möglich. Kaltes Plasma hat bei chronischen Wunden eine Reihe an hervorragenden Eigenschaften: Es wirkt antimikrobiell, kann ein breites Spektrum an sogar multiresistenten Bakterien und Pilzen abtöten, die Neubildung von Gefäßen anregen und die Durchblutung verbessern. Außerdem fördert es die Heilung der Wunde und hilft, Entzündungen zu hemmen.
 
 

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Johannesbad als "CPT Plasma.Kompetenz.Zentrum"– Tendenz zur verbesserten Wundheilung entdeckt

Das Unternehmen COLDPLASMATECH, eine Ausgründung des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung e.V. in Greifswald, entwickelte die erste aktive Wundauflage zur Behandlung chronischer Wunden mittels kalten physikalischen Plasmas ("Plasma-Patch"). Das Besondere: Über diese spezielle Auflage wird ionisiertes Gas auf die Wunde aufgebracht. Wo sonst zum Beispiel aufgetragene Salben von der Oberfläche aus wirken, beginnt der Heilungsprozess hier in der Tiefe. "Durch unsere spezielle Kooperation mit Coldplasmatech können wir jetzt als einziges CPT Plasma.Kompetenz.Zentrum im gesamten ostbayerischen Raum Patient:innen diese im weltweiten Vergleich absolut innovative Technologie anbieten", so Klinikchef Fuchs. Die Kaltplasma-Technologie basiere auf jahrelanger anwendungsorientierter Forschung und Behandlungserfolge seien vielfach bestätigt. In einer umfangreicheren Studie mit 70 Patient:innen konnte beispielsweise an mit kaltem Plasma behandelten chronischen Ulzera - im Vergleich zu unbehandelten Wunden - eine Tendenz zur verbesserten Heilung bestimmt werden. In einem weiteren Anwendungsprojekt fanden Mediziner:innen heraus: Mit Bakterien kolonisierte Wundflächen verkleinerten sich bei mit Plasma behandelten Wunden im Mittel um 88%. 

Wundheilungserfolge durch innovative Individualtherapie mit kaltem Plasma bereits nach 2 Wochen 

Speziell geschulte Expert:innen bieten im Johannesbad-Wundzentrum künftig eine innovative Individualtherapie mit kaltem Plasma zunächst ambulant, später eventuell auch stationär an. 2 Johannesbad-Mitarbeiterinnen absolvierten in den vergangenen Monaten erfolgreich eine anspruchsvolle Weiterbildung zur "Fachtherapeutin Wunde": Christina Kollmeier, medizinische Fachangestellte und Olga Matviienko, Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Patient:innen werden dabei zweimal pro Woche schmerzarm versorgt - mit möglichen ersten sichtbaren Erfolgen bereits nach 2 Wochen. Die Behandlung selbst dauert dabei nur 2 Minuten. Das Ziel: Die Wunden sollen nicht nur professionell gepflegt werden, sondern nachhaltig abheilen.
 
 

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Kostenübernahme für die Kaltplasmatherapie muss vor Beginn der Wundbehandlung genehmigt sein

Wie können Betroffene künftig von dem neuen Angebot profitieren? Grundsätzlich gilt: Das CPTpatch ist erstattungsfähig. Die Kostenübernahme muss vor Beginn der Wundbehandlung genehmigt sein. Patient:innen reichen dazu zunächst einen Antrag auf Kostenübernahme zur Förderung des Wundverschlusses mittels COLDPLASMATECH CPTpatch (Kaltplasmatherapie) ein. Ärztin:innen bescheinigen die Notwendigkeit der Coldplasma-Therapie und stellen ein entsprechendes Rezept aus. "Nach Genehmigung der Kostenübernahme durch den Kostenträger und Abgabe des Rezepts im Johannesbad-Wundzentrum durch die Patient:innen können wir umgehend mit der Kaltplasmatherapie beginnen", so Oliver Kort, der Leiter Pflege und medizinische Dienste in der Fachklinik. 
Weitere Informationen 

Johannesbad Gruppe


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