Donnerstag, 18. April 2024
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Praxismanagement

Digitalisierung der Arbeitsmedizin braucht verlässliche Rahmenbedingungen

Digitalisierung der Arbeitsmedizin braucht verlässliche Rahmenbedingungen
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„Digitalisierung, demografischer Wandel und Vernetzung verändern die Arbeitswelt grundlegend – und damit auch die arbeitsmedizinische Betreuung und Versorgung. Telemedizin spart Zeit und Wege. Das ist gerade in Anbetracht des akuten Fachkräftemangels für alle Beteiligten ein enormer Vorteil.“ Das sagte Dr. Günther Matheis, Vizepräsident der Bundesärztekammer (BÄK), anlässlich der Konferenz „Telemedizin in der Arbeitsmedizin – Zugewinn für die betriebsärztliche Versorgung“.

Mehr Zusammenarbeit der Institutionen beim Arbeitsschutz

Die Veranstaltung wurde von der BÄK gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) und dem Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) durchgeführt. Sie soll die beteiligten Institutionen und Akteure im Arbeitsschutz anregen, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. „Die Bundesärztekammer wird diesen Prozess auch zukünftig gerne begleiten“, so Matheis.

Großes Potenzial von digitalen Instrumenten für die Arbeitsmedizin

Er betonte das große Potenzial digitaler Instrumente für die Arbeitsmedizin. Videosprechstunden, Telekonsile oder Online-Schulungen könnten die persönliche Präsenz zwar nicht vollständig ersetzen, die betriebsärztliche Tätigkeit aber zeitlich und räumlich flexibilisieren. „Für die sachgerechte Anwendung digitaler Instrumente durch Ärzt:innen sind allerdings dringend verlässliche Rahmenbedingungen in den Unternehmen notwendig. So müssen die Arbeitnehmer:innen sich darauf verlassen können, dass die Vorgaben zum Datenschutz eingehalten werden und die Vertraulichkeit der Arzt-Patient:innen-Beziehung gewährleistet ist“, stellte Matheis klar.
 
 

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Persönliche Zuwendung soll Grundstock der Behandlung bleiben

Erik Bodendieck, Co-Vorsitzender des Ausschusses „Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung“ der BÄK, verwies auf die vielfältigen Chancen, die die Digitalisierung für die medizinische Versorgung eröffnet. So könnten Diagnostik und Therapie von einer breiteren Datengrundlage profitieren. Zugleich warnte er davor, die neuen Technologien als Allheilmittel zu sehen. „Die persönliche Zuwendung bleibt weiterhin der Goldstandard ärztlichen Handelns. Wenn die Digitalisierung im Gesundheitswesen gelingen soll, müssen die Ärzt:innen als Vertrauenspersonen ihrer Patient:innen eine zentrale Rolle spielen. Sie verfügen über das notwendige methodische Grundlagenwissen und können aufgrund ihres großen Erfahrungshorizonts als Lotse fungieren“, sagte Bodendieck.

Kontinuierliche wissenschaftliche Evaluierungen sind bei der Digitalisierung wichtig

„Die Corona-Pandemie hat der Telemedizin zum Durchbruch verholfen. Vor einigen Jahren wurde noch darüber diskutiert, ob ihr Einsatz überhaupt vertretbar ist. Heute stehen wir vor der Frage, in welchen Versorgungsbereichen die Telemedizin sinnvoll eingesetzt werden kann und in welchen nicht“, sagt Dr. Wolfgang Miller, Co-Vorsitzender des BÄK-Ausschusses „Ambulante Versorgung“. Er warnte vor einer Überregulierung der digitalen Arbeitsmedizin. „Eine gesicherte Technik, von erfahrenen Mediziner:innen mit Augenmaß eingesetzt – damit sehe ich die Telemedizin in der Arbeitsmedizin auf einem guten Weg“, so Miller. Wichtig sei es dabei, den praktischen Einsatz kontinuierlich wissenschaftlich zu evaluieren.

Quelle: Bundesärztekammer (BÄK)


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