13. Dezember 2022
Die Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) führt zu einer Entzündung der Leber. Die Symptome der Infektionskrankheit sind häufig mild, können aber in seltenen Fällen bis zu tödlichem Leberversagen reichen. Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt meistens über verschmutzte Lebensmittel und Trinkwasser sowie Fäkalien. Hygiene und Impfung gelten als wichtigste Vorsorge.
Die Infektion verursachte eine Entzündung der Leber (Hepatitis), die in den meisten Fällen leicht und nur mit unspezifischen ersten Symptomen verläuft, wie
Übelkeit und Erbrechen
Fieber
Müdigkeit
Zwischen Infektion mit dem Virus und Ausbruch der Erkrankung liegen in der Regel 3 bis 6 Wochen. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung spontan und ohne ernsthafte Komplikationen ab. In manchen Fällen kommt es zur Gelbfärung von Haut und Schleimhäuten ("Gelbsucht“).
In wenigen Fällen führt die Infektion allerdings zum schweren Verlauf mit
schwerer Leberentzündung
erheblicher Leberschädigung
bis hin zu tödlichem Leberversagen
Das Risiko für einen schweren Verlauf steigt ab dem mittleren Alter und ist bei vorgeschädigter Leber erhöht. Anders als bei der Hepatitis B, entwickelt sich bei Hepatitis-A-Infektion keine crhonische Leberentzündung.
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Laborwerte (u.a. Entzündungswerte, Transaminasen, direktes und indirektes Bilirubin im Blutserum)
Urinuntersuchung (u.a. Urobilinogen)
Nachweis von Antikörpern (anti-HAV-IgM, anti-HAV-IgG in Frühphase)
Nachweis von HAV-Antigen im Stuhl (Nachweis in Frühphase)
Nachweis von HAV-RNA (z.B. mittels PCR) in Stuhl oder Blut
Im Zuge eines umfassenden Hepatitis-A-Ausbruchs, d.h. einem gehäuftem Auftreten in der Bevölkerung, kann eine
Sequenzierung des HAV-Genoms zur Klärung von Infektionsketten beitragen.
Wie wird eine Hepatitis-A-Erkrankung behandelt?
Bei HAV-Infektion gibt es keine spezifische Therapie; die Behandlung dient zur Linderung der Symptome, durch
Die Infektionskrankheit wird vom Hepatitis A Virus (HAV) ausgelöst. Das RNA-Virus wird fäkal-oral, d.h. über After und Mund durch Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen.
Die Übertragung geschieht über
kontaminierte Lebensmittel
verunreinigtes Trinkwasser
verunreinigte Gebrauchsgegenstände
Kontakt mit infizierten Personen
Sexualkontakt mit Infizierten, insbes. bei Sex unter Männern
Der Erreger ist weltweit verbreitet. In den Entwicklungsländern infizieren sich die Menschen häufig schon im Kindes- oder Jugendlichenalter und werden immun.
Menschen aus Industrieländern stecken sich häufig auf Reisen in Risikogebieten mit schlechteren hygienischen Bedingungen an, weshalb Hepatitis A bei uns auch als Reise-Hepatitis bezeichnet wird. Als Risikogebiete gelten auch eine Reihe von Urlaubsländern, darunter einige Mittelmeerregionen, Südostasien, Afrika, vorderer Orient sowie Mittel- und Südamerika.
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Wirksame Möglichkeiten zum Schutz vor einer Ansteckung sind
Lebensmittelhygiene, d.h. Lebensmittel vor Verzehr waschen oder erhitzen
Körperhygiene einschl. ausreichend Händewaschen
engen Kontakt mit Infizierten vermeiden
Impfung mit einem Hepatitis-A-Impfstoff
Für wen wird eine Impfung empfohlen?
Ein wirksamer und gut verträglicher Hepatitis-A-Impfstoff steht für Erwachsene und Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr zur Verfügung. Bei diesem Impfstoff handelt es sich um einen Totimpfstoff/ inaktiviertes HA-Virus. Eine zweimalige Impfung sind für die vollständige Immunisierung mit etwa 10-jährigem Impfschutz erforderlich. Ein gewisser Schutz besteht bereits nach der ersten Impfung.
Ein Impfstoff gegen Hepatitis A (HAV) und Hepatitis B (HBV), d.h. ein Kombinationsimpfstoff, schützt vor beiden Formen der Hepatitis.
Die Ständigen Impfkommission, STIKO, am Robert Koch-Institut empfiehlt eine Hepatitis-A-Impfung u.a. für
Reisende in Risikogebiete
Personen mit Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung (insbes. Männer, die Sex mit Männern haben, MSM)
Personen mit chronischer Lebererkrankung oder chronischer Krankheit mit Beteiligung der Leber
Personal von Gesundheitseinrichtungen, Pflegediensten, Kindertagesstätten u.a.
Beschäftigte in Kanalisation und Klärwerk mit direktem Kontakt zu Abwasser
Weitere Informationen zu Erkrankung, Erreger und Impfstoffen finden Sie auf den Websites der Fachgesellschaften, des RKI und der STIKO, einschließlich des Epidemiologischen Bulletin.
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(1) Hepatitis A-Virus (HAV) / Hepatitis A, Deutsche Leberstiftung, 2022, https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/virushepatitis/hepatitis-a/
(2) Cornberg, M., Manns, M.P. Hepatitis A, B, C, D, E: Trotz gleicher Namen viele Unterschiede, Perspektiven der Infektiologie, Dtsch Arztebl 2015; 112(23): [4]; doi: 10.3238/PersInfek.2015.06.05.01, https://www.aerzteblatt.de/archiv/170780/Hepatitis-A-B-C-D-E-Trotz-gleicher-Namen-viele-Unterschiede
(3) Robert Koch Institut, Hepatitis A, RKI-Ratgeber, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisA.html
(4) Robert Koch Institut, Schutzimpfung gegen Hepatitis A, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/HepA/HepA.html
(5) Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V, Empfehlungen und Leitlinien, Hepatitis A, https://www.dtg.org/index.php/empfehlungen-und-leitlinien/empfehlungen/impfungen/impfrisiko-aufklaerung/uebersicht-der-reiseimpfungen/243-hepatitis-a.html