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Infektiologie

Beiträge zum Thema Infektiologie

Medizin
EU-Zulassung für COVID-19-Impfstoff gegen Variante LP.8.1 erteilt

EU-Zulassung für COVID-19-Impfstoff gegen Variante LP.8.1 erteilt

Mit der Entscheidung der Europäischen Kommission erhält die aktualisierte Formulierung des COVID-19-Impfstoffs von Moderna die Marktzulassung. Sie richtet sich gegen die SARS-CoV-2-Variante LP.8.1 und ist zur aktiven Immunisierung von Personen ab einem Alter von sechs Monaten vorgesehen. Grundlage war eine positive Empfehlung durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Laut Hersteller sollen Impfstoffdosen rechtzeitig zur Impfsaison 2025/2026 für berechtigte Bevölkerungsgruppen bereitgestellt werden.
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Infektiologie
Impfvereinbarungen gegen den Schrecken invasiver Meningokokken-Erkrankungen

Impfvereinbarungen gegen den Schrecken invasiver Meningokokken-Erkrankungen

Meningokokken-Infektionen sind ausgesprochen tückisch. Daran erinnerte Dr. Franziska Beinert, Ingolstadt, und verwies auf die unspezifische frühe Symptomatik, die eher einen grippalen Infekt vermuten lässt. Bis erste typische Anzeichen einer Meningitis wie Nackensteifigkeit auftreten, zu der es in zwei Drittel aller Fälle kommen kann, oder Hauteinblutungen und Blutdruckabfall als Hinweise auf eine Sepsis, kann schon soviel Zeit verstrichen sein, dass es für eine erfolgversprechende Intervention bereits zu spät ist. Denn der rasch voranschreitende Krankheitsverlauf kann innerhalb von 24 bis 48 Stunden zum Tod führen.
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RSV

RSV: Bedrohliche Infektionskrankheit im Alter – wirksamer Schutz durch innovative mRNA-Vakzine

Eine Infektionserkrankung, die durch das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ausgelöst wird, zählt zu den widersprüchlichsten Ereignissen in der Medizin. Jeder hat sie schon einmal durchgemacht – aber kaum jemand kann sie beim Namen nennen. Allenfalls als „Kinderkrankheit“ bekannt, die saisonal bedingt ganze pädiatrische Einrichtungen lahmlegt, hinterlässt sie keinen nennenswerten Immunschutz auf Dauer. Als „banaler grippaler Infekt“ zugeordnet, der Erwachsene in der Erkältungssaison regelmäßig heimsucht, zeigt die akute respiratorische Erkrankung (ARE) im fortgeschrittenen Alter ihr „wahres Gesicht“ und wird als virale Lungenentzündung lebensbedrohlich.
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Medizin
Seltene Komplikation: Brustentzündung durch Scharlach-Übertragung

Seltene Komplikation: Brustentzündung durch Scharlach-Übertragung

Stillen ist das Beste fürs Kind – darüber ist sich die Wissenschaft einig. Eine Scharlach-Erkrankung des Säuglings kann dann allerdings ein Infektionsrisiko für die Mutter darstellen. Die auslösenden Bakterien, Streptokokken, können vom Mund des Babys in die mütterliche Brust gelangen. „Durch Aufklärungsarbeit möchten wir die Aufmerksamkeit für dieses seltene, aber potentiell gefährliche Krankheitsbild erhöhen, und Verunsicherungen beim Stillen durch ein einfaches Vorgehensschema vermeiden“, erklärt die plastische Chirurgin Dr. Sonja Dahmann – und hat als Erstautorin das Thema erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet [1].
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Medizin
Emiliia - stock.adobe.com

Gängige Medikamente können die Darmflora stören und Infektionen begünstigen

Das Darmmikrobiom erfüllt zentrale Aufgaben für die Gesundheit: Es hilft bei der Verdauung, unterstützt das Immunsystem und verhindert, dass sich Krankheitserreger ansiedeln. Bisher galt vor allem die Einnahme von Antibiotika als Risiko für dieses fein austarierte Gleichgewicht. Doch aktuelle Forschung aus Tübingen zeigt: Auch zahlreiche andere Medikamente können die mikrobielle Schutzbarriere empfindlich stören – mit potenziellen Folgen für das Infektionsrisiko.
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Infektiologie
Chikungunya, Zika, Dengue & Co – werden Tropenkrankheiten bald auch in unseren Breitengraden heimisch?

Chikungunya, Zika, Dengue & Co – werden Tropenkrankheiten bald auch in unseren Breitengraden heimisch?

Reise- und Mückensaison fallen in diesen Tagen und Wochen zusammen. Und damit häufen sich neuerdings auch die autochthonen Fälle von Infektionskrankheiten, die man vormals nur auf Reisen in exotische Gefilde erwerben konnte. Ob und wann sich die epidemiologische Lage tatsächlich derart verändert, dass Tropenkrankheiten auch hierzulande heimisch werden, hängt maßgeblich davon ab, welche Verbreitung diejenigen Mückenarten finden, die als Vektoren für die Übertragung der jeweiligen Viren in Frage kommen. Insofern können die bislang noch vereinzelt aufgetretenen autochthonen Krankheitsfälle, wie jüngst im Elsass, sowohl als Warnung als auch als Entwarnung aufgefasst werden.
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Medizin
Zum Start der Hauptreisesaison bei Erwachsenen ab 60 Jahren an Impfschutz gegen Pneumokokken denken

Zum Start der Hauptreisesaison bei Erwachsenen ab 60 Jahren an Impfschutz gegen Pneumokokken denken

Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) stellen für Menschen ab 60 Jahren ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar: Ihr altersbedingt schwächer werdendes Immunsystem kann ein Einfallstor für schwere Infektionskrankheiten, wie z. B. eine bakterielle Pneumonie, sein [1, 2]. Aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts zeigen, dass die Krankheitslast durch Pneumokokken in Deutschland weiterhin hoch ist [3, 4]. Mit Beginn der Urlaubszeit kommt ein weiterer Faktor hinzu: Menschen, die ins Ausland reisen, sind noch einmal besonders gefährdet. Denn z. B. in südlichen und östlichen Ländern Europas – darunter beliebte Reiseziele wie Frankreich, Zypern oder die Türkei – besteht ein erhöhtes Risiko, sich mit Antibiotika-resistenten Pneumokokken zu infizieren [5, 6]. Dies betrifft zunehmend auch ältere Urlauber:innen, die reiselustig die Welt erkunden [7]. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen ab 60 Jahren standardmäßig einmalig mit dem 20-valenten Konjugatimpfstoff PCV20 gegen Pneumokokken zu impfen [8]. Rechtzeitig vor einer Auslandsreise gilt dies laut STIKO in dieser Altersgruppe erst recht [5].
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Medizin
Tuberkulose-Antibiotika: Sutezolid und Delpazolid sind vielversprechende Alternativen zu Linezolid

Tuberkulose-Antibiotika: Sutezolid und Delpazolid sind vielversprechende Alternativen zu Linezolid

Zwei klinische Studien des LMU Klinikums München belegen die Sicherheit und Wirksamkeit zweier vielversprechender Antibiotika als potenzielle Alternativen zu Linezolid in der Tuberkulosebehandlung. Die Wirkstoffe Sutezolid und Delpazolid zeigten eine starke antimikrobielle Aktivität und waren deutlich besser verträglich als Linezolid. Sie könnten zukünftig diesen bislang zentralen Wirkstoff in der Therapie multiresistenter Tuberkulose ersetzen [1].
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Medizin
RSV-Impfung mit RSVpreF für viele Personen ab 60 Jahren nun deutschlandweit über Sprechstundenbedarf verordnen

RSV-Impfung mit RSVpreF für viele Personen ab 60 Jahren nun deutschlandweit über Sprechstundenbedarf verordnen

Nach Abschluss der letzten regionalen Impfvereinbarung kann die Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) im Rahmen der STIKO-Empfehlung ab sofort deutschlandweit über den Sprechstundenbedarf (SSB) bezogen werden. Die Kostenübernahme basiert auf der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die einmalige RSV-Impfung für alle Personen ab 75 Jahren sowie Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die mit bestimmten Risikofaktoren für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf und/oder in Einrichtungen der Pflege leben [1]. Die RSV-Impfung mit dem bivalenten Präfusions-F-Impfstoff RSVpreF kann ganzjährig erfolgen und gleichzeitig mit der saisonalen Grippeimpfung sowie einem COVID-19-mRNA-Impfstoff verabreicht werden [2].
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Medizin
RSV-Impfung für ältere Erwachsene seit 1. Juli bundesweit erstattungsfähig

RSV-Impfung für ältere Erwachsene seit 1. Juli bundesweit erstattungsfähig

Seit dem 1. Juli 2025 sind die Impfvereinbarungen aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen um die RSV-Impfung ergänzt. Damit sind Verordnung, Abrechnung und Vergütung einheitlich geregelt. Die Schutzimpfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann für alle gesetzlich Versicherten mit STIKO-Empfehlung bundesweit über die Versichertenkarte abgerechnet werden. Grundlage ist die Aufnahme der RSV-Impfung in die Schutzimpfungs-Richtlinie im September 2024 [1].
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Infektiologie
- Influenza-Impfung gehört zu den wichtigsten Maßnahmen der kardiovaskulären Risiko-Prävention

Influenza-Impfung gehört zu den wichtigsten Maßnahmen der kardiovaskulären Risiko-Prävention

Dass eine Influenza keineswegs mit einem banalen grippalen Infekt zu verwechseln ist, ist ebenso seit Jahren bekannt wie die Tatsache, dass eine Influenza das Risiko für gravierende kardiovaskuläre Ereignisse wie einen akuten Myokardinfarkt erhöht. Das gilt insbesondere für ältere Menschen sowie für Personen mit einer kardiovaskulären Hochrisikokonstellation. Menschen mit Herzinsuffizienz müssen damit rechnen im Zuge einer Influenza-Erkrankung eine Exazerbation zu erleiden, die auch für die Folgezeit eine irreversible Verschlechterung ihrer Herzfunktion nach sich zieht und somit die verbleibende Lebenszeit und -qualität erheblich vermindert. Auf der anderen Seite ist seit einigen Jahren auch bekannt, dass eine Influenza-Impfung diese Risiken deutlich zu reduzieren vermag. Auch dies gilt in besonderem Maße für ältere Menschen und bereits kardiovaskulär Vorgeschädigte. Vor diesem Hintergrund nehmen in der Kardiologie Impfungen gegen virale und bakterielle Infektionen inzwischen einen zentralen Stellenwert in der Prävention von kardiovaskulären Ereignissen ein, wie ein soeben veröffentlichtes Konsensus-Statement der European Society of Cardiology (ESC) dokumentiert.
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Infektiologie
Adjuvantierter Totimpfstoff zum Schutz vor Chikungunya-Komplikationen

Adjuvantierter Totimpfstoff zum Schutz vor Chikungunya-Komplikationen

Die Palette der Impfstoffe zum Schutz vor Infektionskrankheiten auf Reisen ist jetzt um einen weiteren Kandidaten bereichert worden. Nach EU-Zulassung einer attenuierten Lebendvakzine gegen Chikungunya bereits im Juni vergangenen Jahres steht gegen diese über Tigermücken übertragbare Infektionskrankheit inzwischen nach Zulassung im Februar dieses Jahres auch ein adjuvantierter Totimpfstoff zur Verfügung. Erkrankungen nach Infektion mit dem Chikungunya-Virus (CHIKV) nehmen zwar in den seltensten Fällen (< 0,1%) ein letales Ende und verlaufen überwiegend selbstlimitierend. 2 von 5 Betroffenen erleiden jedoch einen chronischen Verlauf mit rheumatologischen Beschwerden, die wochen-, monate- und sogar jahrelang anhalten können. Eine erste Impfempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Reisemedizin (DFR) liegt bereits vor.
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Medizin
Antibiotika bei Kindern: Reicht eine kurze Behandlung?

Antibiotika bei Kindern: Reicht eine kurze Behandlung?

Ein Forschungsteam unter der Leitung der Universität Freiburg hat im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht, ob eine kürzere Einnahmedauer von Antibiotika ebenso wirksam sein kann wie eine längere. Im Fokus der Analyse standen die akute Mittelohrentzündung sowie die ambulant erworbene Lungenentzündung bei Kindern. Die Bewertung der Studienlage erfolgte differenziert für beide Erkrankungen.
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