Journal MED

COVID-19 | Beiträge ab Seite 9

Ältere Menschen und insbesondere Männer haben ein besonders hohes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken und daran zu sterben (1, 2). Auch Fettleibigkeit und erhöhte Blutzuckerwerte gelten als potenzielle Risikofaktoren für schwere COVID-19-Verläufe. Welchen Effekt jedoch mehrere Vorerkrankungen in Kombination auf den Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion haben, wurde bislang in Deutschland noch nicht ausreichend untersucht. Um herauszufinden, ob Übergewicht, Diabetes und ein erhöhter Blutdruck, die Schwere einer COVID-19-Erkrankung beeinflussen und die damit einhergehende Sterblichkeit erhöhen, haben Forschende, unter anderem des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), des IDM (Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Munich an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen), und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), Daten von insgesamt 3.163 Patient:innen mit einer SARS-CoV-2-Infektion aus dem europäischen Fallregister LEOSS2 ausgewertet.
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Medizin

DGI: Erste Leitlinie zur SARS-CoV-2 Prä-Expositionsprophylaxe erschienen

Patient:innen mit einem stark geschwächten Immunsystem bauen nach einer Impfung oft keinen ausreichenden Immunschutz gegen COVID-19 und vor allem gegen schwere Verläufe auf. Für diese Patientengruppe kann die vorbeugende Gabe von SARS-CoV-2-neutralisierenden monoklonalen Antikörpern sinnvoll sein, um das Risiko einer Infektion oder eines schweren oder gar tödlichen Verlaufs im Falle einer Infektion, zu reduzieren. In welchen Fällen die sog. Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) in Betracht kommt und wie sie durchgeführt wird, erläutert jetzt erstmals eine S1-Leitlinie für klinisch tätige Ärzt:innen. Sie ist unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und unter Mitwirkung von 7 weiteren medizinischen Fachgesellschaften entstanden. Die Leitlinie steht ab sofort zu Verfügung.
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COVID-19

COVID: Welche Medikamente eignen sich für die nächste Welle?

Das Risiko für eine Hospitalisierung oder Tod ist bei einer Infektion mit der Omicron-Variante von SARS-CoV-2 deutlich niedriger als bei einer Infektion mit der Delta-Variante. Omicron ist weniger in der Lage, Interferonantworten des Wirts abzuschalten, aber die Replikationshemmung von Virusstatika ist gleich. Damit bleiben wichtige zugelassene Medikamente auch für die nächste Infektionswelle relevant. Denn die kommt bestimmt, waren sich Expert:innen im Rahmen des 128. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden einig. Zudem bleibt trotz des abnehmenden Risikos bei Vorherrschen der Omicronvariante doch immer noch eine bedeutsame Gesundheitsbedrohung, betonte PD Dr. Timo Wolf Frankfurt, Oberarzt Infektiologie an der Medizinischen Klinik 2 der Universitätsklinik Frankfurt.
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Gesundheitspolitik

Patientenschützer fordern Steuermittel für Long-COVID-Versorgung

Für die bundesweite Versorgung von Menschen mit länger anhaltenden Beschwerden nach Corona-Infektionen sind aus Sicht von Patientenschützern zusätzliche Steuermittel nötig. „Die Bundesregierung ist aufgefordert, einen Post-COVID-Fonds aufzulegen“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Dies allein im laufenden Budget der Kranken- und Pflegekassen zu machen, werde nicht möglich sein. Deutschlandweit arbeitende Ambulanzen an Krankenhäusern, Pflegeheimen, Versorgungszentren und Praxen müssten in der Lage sein, einer großen Patientenzahl therapeutische Hilfe anzubieten.
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Medizin

Was verursacht schwere COVID-Verläufe?

Infektionen mit SARS-CoV-2 können sehr unterschiedlich verlaufen – sie reichen von Erkältungssymptomen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Deshalb ist es in der klinischen Versorgung von großer Bedeutung, einen potenziell schweren Verlauf zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu erkennen, um dann frühzeitig die richtigen therapeutischen Schritte einzuleiten. Die Immunologin Dr. Stefanie Kreutmair und ihr Team vom Institut für Experimentelle Immunologie der Universität Zürich haben hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet. In einer Studie stellten sie fest, dass bei Menschen, die einen schweren Verlauf von SARS-CoV-2 erleiden, von Beginn an eine bestimmte Gruppe von Killer-T-Zellen im Blut spezifisch erniedrigt ist. Damit haben sie einen potenziellen Biomarker identifiziert, der schon bei der Krankenhausaufnahme im Rahmen eines Bluttests Hinweise auf einen schweren Verlauf geben kann. Für ihre Arbeit erhält Stefanie Kreutmair in diesem Jahr den Theodor-Frerichs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM). Der hoch angesehene Preis ist mit 30.000 Euro dotiert.
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Medizin

Breiterer Einsatz von Viertimpfungen derzeit nicht nötig?

In der Debatte um eine Ausweitung der Empfehlung zu Corona-Viertimpfungen zeigen sich Fachleute weiter sehr skeptisch. Einen kompletten Schutz vor einer Infektion durch wiederholtes Boostern erreichen zu wollen sei vermutlich kein realistisches Ziel, sagte Christoph Neumann-Haefelin, Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Virusimmunologie am Universitätsklinikum Freiburg am Donnerstagnachmittag in einer Videoschalte. „Das Ziel der Booster-Impfung muss sein, die verschiedenen Personengruppen vor wirklich schweren Infektionsverläufen zu schützen.“
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Gesundheitspolitik

Medizinerverbände plädieren für Ende anlassloser Corona-Bürgertests

Mehrere Medizinerverbände plädieren für ein Ende der generell kostenfreien Corona-Bürgertests. Tests nur nach Anlass „würden die Zahl der zu übermittelnden Testergebnisse deutlich reduzieren“, sagte Elke Bruns-Philipps vom Bundesverband der Ärzt:innen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) der „Ärzte Zeitung“ (Freitag). Ein Sprecher des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) sagte der Zeitung: „Die Weiterführung anlassloser Tests, zu denen auch die Bürgertests gehören, ist aus Sicht der fachärztlichen Laboratorien nicht mehr erforderlich.“
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Medizin

COVID-Impfung unter 12 Jahren: Antrag auf Notfallzulassung für Booster

Die Ergebnisse der klinischen Phase-2/3-Studie, die die Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität einer 10 µg-Auffrischungsimpfung (dritte Dosis) mit dem Pfizer-BioNTech COVID-19-Impftstoff bei gesunden Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren untersucht, sind positiv: Die Daten zeigen einen Anstieg der neutralisierenden Antikörpertiter gegen die SARS-CoV-2-Omikron-Variante und den Wildtyp-Stamm nach einer Auffrischungsdosis des COVID-19-Impfstoffs im Vergleich zu 2 Dosen. Diese Daten sind ein zusätzlicher Beleg dafür, dass eine dritte Impfstoffdosis potenziell auch in dieser Altersgruppe einen hohen Impfschutz gegen das Virus aufrechterhalten kann.
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Medizin

Impfdurchbrüche: Rate bei Krebspatient:innen steigt

Für Krebspatient:innen stellt COVID-19 aufgrund ihres oftmals therapie- oder erkrankungsbedingt geschwächten Immunsystems ein besonderes Risiko dar, weshalb die Impfung für sie von großer Bedeutung ist. Nun zeigt eine aktuelle Studie unter der Leitung der MedUni Wien, dass es aufgrund von Omikron zu einer steigenden Zahl von Durchbruchsinfektionen bei Menschen mit einer Krebserkrankung kommt, insbesondere während sich diese einer Krebstherapie unterziehen. Darum ist die Einhaltung von Schutzmaßnahmen und die Entwicklung von an Virusvarianten angepassten Impfstoffen für Betroffene wichtig, betonen die Forscher:innen der Studie, die soeben im renommierten Journal Cancer Cell publiziert wurde.
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Medizin

COVID: Aprotinin verkürzt Hospitalisierungszeit

Bevor SARS-CoV-2 über sein Spike-Protein an Proteine (ACE2-Rezeptoren) auf der Oberfläche der Wirtszellen andocken kann, müssen Teile des Spike-Proteins durch Enzyme der Wirtszellen – Proteasen – abgespalten werden. 2020 konnte ein Wissenschaftsteam um Prof. Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität und Prof. Martin Michaelis sowie Prof. Mark Wass von der britischen University of Kent in Zellkultur-Experimenten zeigen, dass der Protease-Inhibitor Aprotinin in der Lage ist, die für das Eindringen der SARS-CoV-2-Viren nötige Proteasen zu hemmen und die Vermehrung des Erregers zu stoppen.
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Gesundheitspolitik

Intensivmedizin: Keiner weiß, wie sich Corona entwickelt

Der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, hält die weitere Entwicklung des Coronavirus für ungewiss. „Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen“, sagte Kluge, der auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist, der Funke Mediengruppe. „Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist.“
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Gesundheitspolitik

Corona-Welle in Shanghai: Erneut 7 Tote gemeldet

In der Corona-Welle in Shanghai sind erneut 7 Tote im Zusammenhang mit COVID-19-Infektionen gemeldet worden. Wie die Behörden nach Angaben von Staatsmedien vom Dienstag berichteten, seien es Patient:innen zwischen 60 und 101 Jahren mit Vorerkrankungen gewesen. Nach der Aufnahme ins Krankenhaus habe sich ihr Zustand deutlich verschlechtert. Am Vortag hatten die Behörden bereits berichtet, dass 3 ältere Patient:innen ebenfalls mit Vorerkrankungen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben seien.
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Medizin

Psychische Belastung durch Pandemie: Studie zur Stärkung der Resilienz

Bereits mit Beginn der Pandemie war ein Forschungsprojekt in Tirol folgender Frage nachgegangen: „Wie bewältigen Menschen mit psychischen Erkrankungen Quarantäne und soziale Isolation während der COVID-19-Pandemie?“. Bei der ersten Befragungsrunde im Sommer 2020 haben über 1.000 Teilnehmer:innen aus Tirol teilgenommen. Nun liegen erste Ergebnisse dieses vom Land Tirol geförderten Projektes vor: Dabei hat sich gezeigt, dass rund 15% sich selbst als psychisch belastet eingestuft haben. „Die Hälfte der Teilnehmer:innen hat vor allem die Einsamkeit betont. Insbesondere bei Jugendlichen und Personen unter 30 Jahren wurde die Langeweile als negativer Faktor hervorgehoben“, erklärt Studienleiter Alex Hofer, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Psychiatrie I. „Unsere Erkenntnisse decken sich hierbei durchaus mit denen anderer internationaler Studien“. Dementsprechend waren vor allem Frauen, Alleinstehende, Arbeitslose und Menschen mit geringen Einkommen besonders belastet. „Wir konnten mit unserer Forschungsarbeit zeigen, dass eine klinisch relevante Belastung der Allgemeinbevölkerung vorliegt“, sagt Hofer. „Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass die Anzahl der stationär behandlungsbedürftigen Menschen mit depressiven Erkrankungen im Jahr 2021 deutlich angestiegen ist“.
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