Freitag, 3. Mai 2024
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Medizin

Kondom löst Pille als Verhütungsmittel Nummer eins ab

Kondom löst Pille als Verhütungsmittel Nummer eins ab
© Antonioguillem – stock.adobe.com
Kondome und die Pille bleiben die wichtigsten Verhütungsmittel in Deutschland – das belegen erste Ergebnisse der repräsentativen Wiederholungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Verhütungsverhalten Erwachsener 2023. Die Nutzung der Pille ist weiter rückläufig: So verwendeten im Jahr 2023 38% die Pille, im Jahr 2007 waren es noch 55% der Befragten. Mit 53% wird das Kondom erstmals seit 2007 mit 36% deutlich häufiger als die Pille zur Verhütung eingesetzt. Dieser grundlegenden Veränderung im Verhütungsverhalten liegt eine zunehmend kritische Einstellung zu hormonellen Verhütungsmethoden zugrunde.

Hormonelle Verhütung wird zunehmend kritisch gesehen

Eine ablehnende Haltung hormoneller Verhütung nimmt in der gesamten sexuell aktiven Bevölkerung zu: 61% der Frauen und Männer stimmen der Aussage zu, dass Verhütung mit Hormonen „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“ hat – im Jahr 2018 stimmten lediglich 48% dem zu. 15% der verhütenden Frauen begründen die Wahl ihres Verhütungsmittels mit einer generellen Ablehnung der Pille oder hormoneller Verhütung. Vor 12 Jahren gab dies lediglich 1% der Frauen an. Insbesondere jüngere Befragte sind Hormonen gegenüber kritisch eingestellt. So ist der Rückgang der Nutzung der Pille bei 18- bis 29-Jährigen besonders ausgeprägt. Bei ihnen ist der Anteil der Pillennutzenden innerhalb von 12 Jahren von 72 auf 46% gesunken. Zugleich verwenden mit 18% inzwischen deutlich mehr junge Erwachsene eine Spirale als mit 3% im Jahr 2011.

Gute Verträglichkeit und Zuverlässigkeit der Verhütungsmethode besonders wichtig

Bei den sexuell aktiven Erwachsenen sind für 39% Zuverlässigkeit und für 30% einfache Anwendung wichtige Kriterien bei der Wahl der Verhütungsmethode. Für 25% aller Befragten zählt eine gute Verträglichkeit mittlerweile zu den wichtigsten Faktoren bei der Wahl der Verhütungsmethode. Der Anteil der Befragten, die verhüten, ist mit insgesamt 70% im Jahr 2023 nahezu unverändert zu 71% im Jahr 2018. Mit steigendem Alter und höherer Wahrscheinlichkeit eines Kinderwunschs ändert sich die Verhütung. Die Kosten eines Verhütungsmittels spielen für 19% aller Frauen und Männer eine wichtige Rolle. Dies bestätigen 30% der Frauen, 34% der jüngsten Befragten und 39% mit geringem verfügbarem Einkommen.
 
 

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Befragte fühlen sich gut informiert

Was den persönlichen Kenntnisstand betrifft, so halten sich mit 94% fast alle der 18- bis 49-jährigen Befragten für „sehr gut“ oder „gut“ über das von ihnen verwendete Verhütungsmittel informiert. Für 73% der Frauen ist die gynäkologische Beratung die mit Abstand wichtigste Informationsquelle für ihre angewendete Verhütungsmethode. Immer mehr Menschen informieren sich im Internet zum genutzten Verhütungsmittel. 2018 zählten Internetseiten für 40% der Männer und für 29% der Frauen zu den wichtigsten Informationsquellen; heute geben dies 49% der Männer und 47% der Frauen an. Erstmals sind Internetseiten für Männer die meistgenannte Informationsquelle überhaupt.
Über die Studie
Für die repräsentative Wiederholungsbefragung „Verhütungsverhalten Erwachsener 2023“ wurden von August bis September 2023 telefonisch 1.001 sexuell aktive Erwachsene im Alter von 18 bis 49 Jahren befragt.
Erste Studienergebnisse stehen zum Download unter: www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/sexualaufklaerungverhuetung/

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)



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