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Filgotinib bei Colitis ulcerosa: Schnelle Remission ohne Kortikosteroide

Filgotinib bei Colitis ulcerosa: Schnelle Remission ohne Kortikosteroide

„Ein früher Therapieerfolg ist oft ein wichtiger Prädiktor für ein gutes Langzeitansprechen bei Colitis ulcerosa (CU)“, erklärte Prof. Dr. Torsten Kucharzik, Lüneburg, und zeigte anhand einer Post-hoc-Analyse der randomisierten kontrollierten Studie SELECTION, dass unter Filgotinib [1] eine rasche Verbesserung der Symptome erzielt werden kann: Biologika-naive Patient:innen erzielten innerhalb von neun Tagen und Biologika-erfahrene innerhalb von sieben Tagen eine symptomatische Remission [2]. Nach 58 Wochen hatten 61,8% der initialen Therapieansprecher unter 200 mg Filgotinib eine Remission (pMCS) erreicht, im Vergleich zu 26,5% unter Placebo [2].
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Effektives Krankheitsmanagement bei Typ-2-Erkrankungen
Deutscher Allergie Kongress 2025

Effektives Krankheitsmanagement bei Typ-2-Erkrankungen

„Es gibt viele Erkrankungen, bei denen wir inzwischen wissen, dass die Typ-2-Inflammation relevant ist – nicht nur für die Pathogenese, sondern auch für den Verlauf der Erkrankung“, erklärte Prof. Dr. Martin Wagenmann, Düsseldorf, im Rahmen des Deutschen Allergie Kongresses (DAK). Erkrankungen mit Typ-2-Inflammation treten häufig gemeinsam auf und teilen zentrale Mechanismen. „Beim schweren Asthma hat ein Drittel der Patient:innen Nasenpolypen – umgekehrt hat knapp die Hälfte der Patient:innen mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) auch Asthma. Und auch bei der atopischen Dermatitis finden wir viele Betroffene mit gleichzeitiger allergischer Rhinitis oder einem Asthma“, so Prof. Wagenmann. Der monoklonale Antikörper Dupilumab ist inzwischen in sechs Indikationen in der EU zugelassen [1]. Dupilumab blockiert gezielt die Interleukine IL-4 und IL-13 – zwei Treiber der Typ-2-Inflammation [2].
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GLP-1-Agonisten: Gewichtsverlust bei Adipositas in Cochrane-Reviews bestätigt

GLP-1-Agonisten: Gewichtsverlust bei Adipositas in Cochrane-Reviews bestätigt

Drei neue Cochrane Reviews zeigen: Die als „Abnehmspritzen" bekannten Wirkstoffe Tirzepatid, Semaglutid und Liraglutid führen bei Menschen mit schwerem Übergewicht zu einer medizinisch bedeutsamen Gewichtsabnahme, solange die Therapie beibehalten wird. Allerdings wurden fast alle der randomisiert kontrollierten Studien, die in den drei Cochrane Reviews ausgewertet wurden, von den Herstellern der Präparate finanziert und durchgeführt. Diese potentiellen Interessenkonflikte schränken die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse ein. Die Cochrane-Autor:innen fordern daher mehr unabhängige Forschung.
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Real-World-Daten bestätigen hohe Effektivität der RSV-Impfung im Versorgungsalltag

Real-World-Daten bestätigen hohe Effektivität der RSV-Impfung im Versorgungsalltag

Im vergangenen Herbst und Winter verzeichnete das Robert Koch-Institut (RKI) 67.000 laborbestätigte RSV-bedingte Atemwegsinfektionen, wobei das RKI und viele weitere Expert:innen von einer noch deutlich höheren Krankheitslast ausgehen [1, 2]. Für Erwachsene mit Vorerkrankungen sowie für ältere Erwachsene birgt eine RSV-Infektion ein hohes Risiko, da ihr Immunsystem eine Erkrankung nicht mehr richtig abwehren kann [3]. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit etwas mehr als einem Jahr die RSV-Impfung für Erwachsene ab 75 Jahren sowie für Erwachsene im Alter von 60 bis 74 Jahren, die mit einer schweren Grunderkrankung und/oder in Einrichtungen der Pflege leben [4, 5]. Um diese Menschen zu schützen, gilt es jetzt gegen RSV zu impfen. Aktuelle Real-World-Daten unterstreichen die Effektivität und Sicherheit der RSV-Impfung im Versorgungsalltag [6, 7]. Bei einer virtuellen Fachpressekonferenz wurde erörtert, worauf es bei der RSV-Prävention ankommt.
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Geballtes Wissen rund um schwangerschaftsbedingte Herzschwäche

Geballtes Wissen rund um schwangerschaftsbedingte Herzschwäche

Die peripartale Herzschwäche (PPCM) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, die zuvor herzgesunde Frauen wenige Wochen vor oder nach der Geburt eines Kindes treffen kann. Dabei kommt es zu einer stark eingeschränkten Pumpleistung der linken Herzkammer. PPCM betrifft eine unter 1.500 bis 2.000 Schwangeren. Sie ereilt Betroffene ohne Vorwarnung und kann binnen kurzer Zeit zu schwerem Herzversagen und sogar zum Tode führen. Die Anzeichen ähneln Beschwerden, die gegen Ende einer Schwangerschaft und kurz nach einer Entbindung häufiger vorkommen: Abgeschlagenheit, Atemnot, Husten, Gewichtszunahme, besonders durch Wassereinlagerungen in Lunge und Unterschenkeln, sowie Herzrasen. PPCM wird daher oft nicht erkannt und tritt vermutlich häufiger auf als angenommen.
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Schwierigkeiten bei Emotionsregulation in der Schwangerschaft können auf Depression hinweisen

Schwierigkeiten bei Emotionsregulation in der Schwangerschaft können auf Depression hinweisen

Eine Studie des Universitätsklinikums Tübingen in Zusammenarbeit mit der schwedischen Uppsala Universität belegt erstmals in großem Maßstab, dass Schwierigkeiten mit der Emotionsregulation bereits während der Schwangerschaft auf ein erhöhtes Risiko für depressive Symptome hinweisen können – sowohl in der Schwangerschaft selbst als auch in den Monaten nach der Geburt. Die Ergebnisse eröffnen neue Chancen für eine frühe Erkennung und Prävention perinataler Depressionen durch einfache Screening-Instrumente. Die Studie wurde in dem renommierten Fachjournal Nature Mental Health veröffentlicht.
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Blutmarker-Kombination verbessert ALS-Diagnostik deutlich

Blutmarker-Kombination verbessert ALS-Diagnostik deutlich

Die Diagnose der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) bleibt trotz moderner Bildgebung und genetischer Tests eine Herausforderung, insbesondere bei der Abgrenzung zu klinisch ähnlichen neurodegenerativen Erkrankungen. Eine neue Studie unter Federführung des Universitätsklinikums Bonn (UKB) in Kooperation mit dem Alfried Krupp Krankenhaus Essen zeigt nun, dass die Kombination zweier Blut-Biomarker – Neurofilament-Leichtketten (sNfL) und kardiales Troponin T (cTnT) – die diagnostische Genauigkeit bei ALS signifikant erhöht. Die Studienergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Annals of Neurology" veröffentlicht [1].
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Vericiguat: EU-Zulassung für zweistufiges Dosierungsschema

Vericiguat: EU-Zulassung für zweistufiges Dosierungsschema

Die Europäische Kommission hat das in der Phase-IIb-Studie VELOCITY untersuchte zweistufige Dosierungsschema für Vericiguat zugelassen. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 5 mg statt 2,5 mg Vericiguat einmal täglich bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) nach kürzlichem Dekompensationsereignis. Dies verkürzt die Titration von ursprünglich zwei auf nur einen Titrationsschritt und vereinfacht das Therapieschema in der klinischen Praxis.
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Kardiale MRT bei KHK: Sinnvolle Ergänzung zur Diagnostik

Kardiale MRT bei KHK: Sinnvolle Ergänzung zur Diagnostik

Die kardiale Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein geeignetes nicht invasives Verfahren zur funktionellen Diagnostik bei Patient:innen, bei denen sich nach einer Basisdiagnostik der Verdacht auf chronische koronare Herzkrankheit (KHK) oder Verdacht auf das Fortschreiten einer schon bekannten KHK ergibt: Die kardiale MRT hat eine mindestens vergleichbare Treffergenauigkeit (diagnostische Güte) wie die SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) im Erkennen von KHK. Allerdings kommt die kardiale MRT dabei ohne Strahlenbelastung für die Betroffenen aus.
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Neue Diagnostikplattform erkennt Impflücken und Antibiotikaresistenzen

Neue Diagnostikplattform erkennt Impflücken und Antibiotikaresistenzen

Ein Tropfen Blut genügt, um zu sehen, ob der Impfschutz hält: Forschende am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) haben gemeinsam mit drei Thüringer Diagnostikunternehmen eine neue Mikroarray-Plattform entwickelt, die helfen soll, Impflücken aufzudecken und antibiotikaresistente Erreger schneller zu erkennen. Die Innovation entstand am InfectoGnostics Forschungscampus Jena und soll zwei zentrale Herausforderungen der öffentlichen Gesundheit adressieren: den Überblick über den Impfschutz und die gezielte Diagnose resistenter Infektionen.
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Rheumatoide Arthritis: Upadacitinib überzeugt nach TNF-Inhibitor-Versagen

Rheumatoide Arthritis: Upadacitinib überzeugt nach TNF-Inhibitor-Versagen

In der Phase-IIIb/IV-Studie SELECT-SWITCH wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Upadacitinib gegenüber Adalimumab bei erwachsenen Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis unter bestehender Basistherapie mit Methotrexat (MTX) verglichen. Insgesamt erreichten zu Woche 12 nahezu doppelt so viele Patient:innen unter Upadacitinib eine Remission oder niedrige Krankheitsaktivität, ohne dass neue Sicherheitssignale beobachtet wurden. Die Ergebnisse bestärken, dass nach TNFi-Versagen ein Wechsel auf Upadacitinib Vorteile für Patient:innen bringt, verglichen mit einer weiteren TNFi-Therapie
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Alzheimer: Protein CLIC1 steuert Immunzellen im Gehirn

Alzheimer: Protein CLIC1 steuert Immunzellen im Gehirn

Die Bedeutung des Immunsystems wird wissenschaftlich immer besser verstanden und rückt auch bei Alzheimer zunehmend in den Fokus. In einer neuen Studie hat ein Forschungsteam um Prof. Dr. Christian Madry vom Institut für Neurophysiologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin das Protein CLIC1 als zentralen Schalter in den Immunzellen des Gehirns, den Mikrogliazellen identifiziert. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal Science Advances veröffentlicht. Gefördert wurde die Studie unter anderem von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).
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Tabletten bei Schluckstörungen: Im Ganzen sicherer als zerkleinert

Tabletten bei Schluckstörungen: Im Ganzen sicherer als zerkleinert

Schlaganfallpatient:innen mit Schluckstörungen werden Tabletten seit Jahrzehnten meist zerkleinert verabreicht – um ein Verschlucken zu vermeiden. Neue klinische Daten stellen diese Praxis nun infrage. Eine Studie an Betroffenen zeigt: Ganze Tabletten, die mit weichen Speisen wie Apfelmus verabreicht werden, konnten oft problemlos geschluckt werden – ohne Hinweise auf Eindringen von Speisebestandteilen in die Atemwege. Zerstoßene Tabletten hingegen hinterließen deutlich mehr Rückstände im Rachen, was die Aufnahme der Wirkstoffe beeinträchtigen und Komplikationen begünstigen könnte. Die Untersuchung der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) macht deutlich: Das routinemäßige Zerkleinern fester Arzneimittel gehört auf den Prüfstand. Eine differenziertere Vorgehensweise könnte Medikationsfehler reduzieren und die Arzneimittelsicherheit in der Schlaganfallversorgung verbessern.
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Neue genetische Ursache für Mikrozephalie entdeckt

Neue genetische Ursache für Mikrozephalie entdeckt

Die Mikrozephalie ist eine angeborene Fehlbildung, die zu einer deutlich verringerten Gehirngröße führt und häufig mit motorischen und geistigen Einschränkungen einhergeht. Ein internationales Forschungsteam um Dr. Tran Tuoc aus der Abteilung für Humangenetik der Ruhr-Universität Bochum hat eine bislang unbekannte genetische Ursache dafür herausgefunden. Mutationen im Gen EXOSC10 – einem zentralen Bestandteil des RNA-Abbaukomplexes („Exosom“) – verursachen die primäre Mikrozephalie [1].
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Perampanel als frühe Zusatztherapie bei Krampfanfällen zeigt hohe Wirksamkeit

Perampanel als frühe Zusatztherapie bei Krampfanfällen zeigt hohe Wirksamkeit

Der Praxiseinsatz von Perampanel in der Zusatztherapie zuvor unzureichend kontrollierter primär oder sekundär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle wurde im Rahmen der PERPRISE-Studie (PERampanel in patients with PRImary or SEcondarily generalized seizures) untersucht. In der finalen Auswertung der deutschen, nicht-interventionellen Studie zeigte sich unter Perampanel nach zwölf Monaten eine Retentionsrate von 66,7% in der Gesamtpopulation. Die vollständigen Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht und unterstreichen den klinischen Nutzen von Perampanel im Praxisalltag [1].
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Colitis ulcerosa: Zulassung von subkutanem Guselkumab in der EU

Die Europäische Kommission hat die subkutane Formulierung von Guselkumab zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa zugelassen, die auf eine konventionelle Therapie oder eine biologische Behandlung unzureichend angesprochen haben, kein Ansprechen mehr zeigen oder diese nicht vertragen. Der IL-23-Inhibitor kann somit sowohl subkutan als auch intravenös als Induktionsdosis zur Behandlung von Colitis ulcerosa verabreicht werden.
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