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Medizin

Auf der United European Gastroenterology Week (UEGW) wurden neue 48-Wochendaten der Phase-III-Studie ASTRO zur subkutanen Induktions- und Erhaltungstherapie mit Guselkumab bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa präsentiert [1]. Die Ergebnisse zeigen eine klinische und endoskopische Wirksamkeit von Guselkumab im Rahmen einer vollständig subkutanen Behandlung über 48 Wochen [1]. Guselkumab ist der erste IL23-Inhibitor, der Daten mit einem vollständigen subkutanen Regime zeigen konnte.
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Medizin

Woran sterben Menschen mit Demenz?

Laut dem Statistischen Bundesamt sind 2024 in Deutschland 1,01 Millionen Menschen gestorben – 62.000 davon mit einer Demenzerkrankung. Das entspricht einem Anteil von 6,1%. Die meisten dieser Menschen sterben jedoch nicht an der Demenz selbst, sondern an Begleit- und Folgeerkrankungen. Im Endstadium einer Demenz sind Körper und Geist deutlich geschwächt. Viele Menschen werden bettlägerig und anfälliger für Infektionen, insbesondere für Lungenentzündungen.
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Medizin
Parkinson: Neue Zelltherapien und Präventionsansätze

Parkinson: Neue Zelltherapien und Präventionsansätze

Im Bereich der Parkinson-Therapie gibt es wegweisende Fortschritte. In der Entwicklung sind Zelltherapien, Gentherapien sowie Therapien mit Antikörpern und „small molecules". Neben diesen vielversprechenden Behandlungsansätzen erachtet es Parkinson-Expertin und DGN-Präsidentin Prof. Dr. Daniela Berg, Kiel, jedoch für notwendig, einen Schritt davor anzusetzen und anhand individueller Exposom-Analysen zielgerichtete präventive Ansätze zu entwickeln. „Die Vision ist, möglichst viele Menschen davor zu bewahren, dass sie eine Parkinson-Erkrankung entwickeln“, sagte sie auf der Pressekonferenz im Vorfeld des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).
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Medizin
Blut-basierte immunologische Signaturen für extrapulmonale Tuberkulose entschlüsselt

Blut-basierte immunologische Signaturen für extrapulmonale Tuberkulose entschlüsselt

Tuberkulose ist eine der weltweit führenden Infektionskrankheiten. Die Infektion mit dem Bakterium Mycobacterium tuberculosis befällt in erster Linie die Lunge, bei bis zu 25% aller infizierten Personen, aber auch weitere Körperregionen wie Lymphknoten, Knochen oder das Gehirn. In einer im Fachjournal Nature Communications veröffentlichten Studie haben Forschende des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), der Uniklinik Köln und des LIMES-Instituts der Universität Bonn die immunologischen Eigenschaften der extrapulmonalen Tuberkulose im Blut von betroffenen Patient:innen entschlüsselt [1].
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Medizin
HIV: Adhärenz entscheidend für einen nachhaltigen Therapieerfolg

HIV: Adhärenz entscheidend für einen nachhaltigen Therapieerfolg

Bei einem Symposium im Rahmen des 35. Workshops der deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin e.V. (dagnä) betonten die Expert:innen, dass die Therapieadhärenz der Patient:innen für den Erfolg einer antiretroviralen Therapie (ART) eine wesentliche Rolle spielt. Das Single-Tablet-Regime (STR) Bictegravir/Emtricitabin/Tenofoviralafenamid (BIC/FTC/TAF) kann bei vielen Menschen mit HIV dafür geeignet sein, Adhärenz zu fördern und einen nachhaltigen Therapieerfolg zu erreichen.
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Medizin
Diabetes Typ 2 früh erkennen: Zum Weltdiabetestag persönliches Risiko mit Online-Test prüfen
Welt-Diabetes-Tag

Typ-2-Diabetes früh erkennen: Zum Welt-Diabetes-Tag persönliches Risiko mit Online-Test prüfen

Diabetes mellitus Typ 2 entsteht meist schleichend und kann über Jahre völlig symptomlos bleiben. Er gehört zu den häufigsten nicht-übertragbaren Erkrankungen in Deutschland – doch nicht jeder weiß, dass er betroffen oder gefährdet ist. Zum Welt-Diabetes-Tag am 14. November startet das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) daher eine bundesweite Aufklärungskampagne, um auf den kostenlosen digitalen Diabetes-Risiko-Test aufmerksam zu machen.
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Medizin
Mütterlicher Diabetes Typ 1 kann Kinder vor Erkrankung schützen

Mütterlicher Diabetes Typ 1 kann Kinder vor Erkrankung schützen

Kinder mit einer familiären Vorgeschichte von Typ-1-Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Dennoch entwickeln Kinder von Müttern mit T1D seltener die Erkrankung als jene, deren Väter oder Geschwister betroffen sind. Forschende haben nun spezifische epigenetische Veränderungen im Blut von Kindern identifiziert, deren Mutter während der Schwangerschaft Typ-1-Diabetes hatte. Einige dieser Veränderungen werden mit einem reduzierten Risiko für Inselautoimmunität verbunden. Die in Nature Metabolism veröffentlichte Studie entstand in Zusammenarbeit zwischen Helmholtz Munich, der Globalen Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes (GPPAD) und der Technischen Universität Dresden
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RSV
Bereit für den kommenden Winter: RSV-Prophylaxe in der Praxis angekommen
RSV-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern

Bereit für den kommenden Winter: RSV-Prophylaxe in der Praxis angekommen

Seit Sommer 2024 empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) die Immunisierung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) mit Nirsevimab für alle Neugeborenen und Säuglinge einer RSV-Saison. In der letzten Wintersaison 2024/2025 wurde das Ziel, die Häufigkeit schwer verlaufender RSV-Erkrankungen zu verringern, bereits erreicht: Die Halbierung der RSV-Inzidenz bei den unter Einjährigen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt, dass die Prophylaxe breit eingesetzt wurde.
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Medizin
Long-COVID: Zwei Botenstoffe verursachen anhaltende Entzündungen in der Nasenschleimhaut

Long-COVID: Zwei Botenstoffe verursachen anhaltende Entzündungen in der Nasenschleimhaut

Ein Forschungsteam hat neue Einblicke in die Entstehung des Post-COVID-Syndroms gewonnen. Die Wissenschaftler:innen kombinierten modernste Einzelzell-Transkriptomik (scRNA-seq) mit zellbiologischen Modellen. So konnten sie die zellulären und molekularen Mechanismen entschlüsseln, die hinter den langwierigen Beschwerden vieler Betroffener stehen. Die Studie identifizierte zwei Botenstoffe, die in der Nasenschleimhaut dauerhaft eine Entzündung auslösen. Dieser Entzündungsprozess hemmt offenbar die Regeneration des Gewebes und trägt somit zur anhaltenden Symptomatik bei Post-COVID bei. Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht [1].
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Medizin
SERENA-Studie: PsA-Prävention mit Secukinumab bei Plaque-Psoriasis-Patient:innen mit Nagelbeteiligung

SERENA-Studie: PsA-Prävention mit Secukinumab bei Plaque-Psoriasis-Patient:innen mit Nagelbeteiligung

Bei Patient:innen mit Plaque-Psoriasis und Nagelbeteiligung entwickeln 20 bis 30% eine Psoriasis-Arthritis (PsA) [1]. Nagelveränderungen gelten als wichtiger Risikofaktor und können der Gelenkerkrankung Jahre vorausgehen. Eine neue Analyse der SERENA-Studie wies nun nach, dass die Behandlung mit dem Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Secukinumab das Risiko einer PsA-Erkrankung bei diesen Patient:innen erheblich reduzieren kann [2]. So zeigte die langfristige Behandlung mit Secukinumab eine etwa 82% niedrigere PsA-Inzidenz bei Psoriasis-Patient:innen mit Nagelbeteiligung im Vergleich zu einer historischen Kohorte ohne Biologika-Behandlung [2].
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Medizin
Filgotinib bei Colitis ulcerosa: Schnelle Remission ohne Kortikosteroide

Filgotinib bei Colitis ulcerosa: Schnelle Remission ohne Kortikosteroide

„Ein früher Therapieerfolg ist oft ein wichtiger Prädiktor für ein gutes Langzeitansprechen bei Colitis ulcerosa“, erklärte Prof. Dr. Torsten Kucharzik, Lüneburg, bei einem Symposium im Rahmen des Kongresses Viszeralmedizin 2025. Anhand einer Post-hoc-Analyse der randomisierten kontrollierten Studie SELECTION zeigte er, dass unter Filgotinib [1] eine rasche Verbesserung der Symptome erzielt werden kann: Biologika-naive Patient:innen erzielten innerhalb von neun Tagen und Biologika-erfahrene innerhalb von sieben Tagen eine symptomatische Remission [2]. Nach 58 Wochen hatten 61,8% der initialen Therapieansprecher unter Filgotinib eine Remission (pMCS) erreicht, im Vergleich zu 26,5% unter Placebo [2].
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Medizin
Effektives Krankheitsmanagement bei Typ-2-Erkrankungen
Deutscher Allergie Kongress 2025

Effektives Krankheitsmanagement bei Typ-2-Erkrankungen

„Es gibt viele Erkrankungen, bei denen wir inzwischen wissen, dass die Typ-2-Inflammation relevant ist – nicht nur für die Pathogenese, sondern auch für den Verlauf der Erkrankung“, erklärte Prof. Dr. Martin Wagenmann, Düsseldorf, im Rahmen des Deutschen Allergie Kongresses (DAK). Erkrankungen mit Typ-2-Inflammation treten häufig gemeinsam auf und teilen zentrale Mechanismen. „Beim schweren Asthma hat ein Drittel der Patient:innen Nasenpolypen – umgekehrt hat knapp die Hälfte der Patient:innen mit chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) auch Asthma. Und auch bei der atopischen Dermatitis finden wir viele Betroffene mit gleichzeitiger allergischer Rhinitis oder einem Asthma“, so Prof. Wagenmann. Der monoklonale Antikörper Dupilumab ist inzwischen in sechs Indikationen in der EU zugelassen [1]. Dupilumab blockiert gezielt die Interleukine IL-4 und IL-13 – zwei Treiber der Typ-2-Inflammation [2].
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GLP-1-Agonisten: Gewichtsverlust bei Adipositas in Cochrane-Reviews bestätigt

GLP-1-Agonisten: Gewichtsverlust bei Adipositas in Cochrane-Reviews bestätigt

Drei neue Cochrane Reviews zeigen: Die als „Abnehmspritzen" bekannten Wirkstoffe Tirzepatid, Semaglutid und Liraglutid führen bei Menschen mit schwerem Übergewicht zu einer medizinisch bedeutsamen Gewichtsabnahme, solange die Therapie beibehalten wird. Allerdings wurden fast alle der randomisiert kontrollierten Studien, die in den drei Cochrane Reviews ausgewertet wurden, von den Herstellern der Präparate finanziert und durchgeführt. Diese potentiellen Interessenkonflikte schränken die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse ein. Die Cochrane-Autor:innen fordern daher mehr unabhängige Forschung.
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Real-World-Daten bestätigen hohe Effektivität der RSV-Impfung im Versorgungsalltag

Real-World-Daten bestätigen hohe Effektivität der RSV-Impfung im Versorgungsalltag

Im vergangenen Herbst und Winter verzeichnete das Robert Koch-Institut (RKI) 67.000 laborbestätigte RSV-bedingte Atemwegsinfektionen, wobei das RKI und viele weitere Expert:innen von einer noch deutlich höheren Krankheitslast ausgehen [1, 2]. Für Erwachsene mit Vorerkrankungen sowie für ältere Erwachsene birgt eine RSV-Infektion ein hohes Risiko, da ihr Immunsystem eine Erkrankung nicht mehr richtig abwehren kann [3]. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit etwas mehr als einem Jahr die RSV-Impfung für Erwachsene ab 75 Jahren sowie für Erwachsene im Alter von 60 bis 74 Jahren, die mit einer schweren Grunderkrankung und/oder in Einrichtungen der Pflege leben [4, 5]. Um diese Menschen zu schützen, gilt es jetzt gegen RSV zu impfen. Aktuelle Real-World-Daten unterstreichen die Effektivität und Sicherheit der RSV-Impfung im Versorgungsalltag [6, 7]. Bei einer virtuellen Fachpressekonferenz wurde erörtert, worauf es bei der RSV-Prävention ankommt.
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Geballtes Wissen rund um schwangerschaftsbedingte Herzschwäche

Geballtes Wissen rund um schwangerschaftsbedingte Herzschwäche

Die peripartale Herzschwäche (PPCM) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung, die zuvor herzgesunde Frauen wenige Wochen vor oder nach der Geburt eines Kindes treffen kann. Dabei kommt es zu einer stark eingeschränkten Pumpleistung der linken Herzkammer. PPCM betrifft eine unter 1.500 bis 2.000 Schwangeren. Sie ereilt Betroffene ohne Vorwarnung und kann binnen kurzer Zeit zu schwerem Herzversagen und sogar zum Tode führen. Die Anzeichen ähneln Beschwerden, die gegen Ende einer Schwangerschaft und kurz nach einer Entbindung häufiger vorkommen: Abgeschlagenheit, Atemnot, Husten, Gewichtszunahme, besonders durch Wassereinlagerungen in Lunge und Unterschenkeln, sowie Herzrasen. PPCM wird daher oft nicht erkannt und tritt vermutlich häufiger auf als angenommen.
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Schwierigkeiten bei Emotionsregulation in der Schwangerschaft können auf Depression hinweisen

Schwierigkeiten bei Emotionsregulation in der Schwangerschaft können auf Depression hinweisen

Eine Studie des Universitätsklinikums Tübingen in Zusammenarbeit mit der schwedischen Uppsala Universität belegt erstmals in großem Maßstab, dass Schwierigkeiten mit der Emotionsregulation bereits während der Schwangerschaft auf ein erhöhtes Risiko für depressive Symptome hinweisen können – sowohl in der Schwangerschaft selbst als auch in den Monaten nach der Geburt. Die Ergebnisse eröffnen neue Chancen für eine frühe Erkennung und Prävention perinataler Depressionen durch einfache Screening-Instrumente. Die Studie wurde in dem renommierten Fachjournal Nature Mental Health veröffentlicht.
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Blutmarker-Kombination verbessert ALS-Diagnostik deutlich

Blutmarker-Kombination verbessert ALS-Diagnostik deutlich

Die Diagnose der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) bleibt trotz moderner Bildgebung und genetischer Tests eine Herausforderung, insbesondere bei der Abgrenzung zu klinisch ähnlichen neurodegenerativen Erkrankungen. Eine neue Studie unter Federführung des Universitätsklinikums Bonn (UKB) in Kooperation mit dem Alfried Krupp Krankenhaus Essen zeigt nun, dass die Kombination zweier Blut-Biomarker – Neurofilament-Leichtketten (sNfL) und kardiales Troponin T (cTnT) – die diagnostische Genauigkeit bei ALS signifikant erhöht. Die Studienergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Annals of Neurology" veröffentlicht [1].
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