Donnerstag, 18. April 2024
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Medizin

Psoriasis: Studie legt Grundstein für neue Behandlungsstrategie

Psoriasis: Studie legt Grundstein für neue Behandlungsstrategie
© Milan Lipowski – stock.adobe.com
Rund 250.000 Menschen in Österreich leiden an Psoriasis. Ein Drittel von ihnen entwickelt in Folge der chronischen Hauterkrankung Entzündungen der Gelenke (Psoriasis-Arthritis). Im Rahmen einer Studie hat nun ein Forschungsteam der MedUni Wien einen zentralen Ansatzpunkt entdeckt, mit dem die Entzündungen sowohl bei Psoriasis als auch bei Psoriasis-Arthritis gebremst werden können. Die Ergebnisse der Forscher:innen können die Basis für die Entwicklung neuer Behandlungs-, Diagnose- und Präventionsstrategien bilden. Die Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Annals of the Rheumatic Diseases“ publiziert.

Ps/PsA: Schweregrad durch S100A9-Hemmung positiv beeinflussbar

Im Mittelpunkt der Studie der Forschungsgruppe um Erwin Wagner (Universitätsklinik für Dermatologie und Klinisches Institut für Labormedizin der MedUni Wien) stand das Gen S100A9, das schon länger den Fokus ihrer international viel beachteten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Psoriasis bildet. Jetzt entdeckte das Team, dass der Schweregrad von Psoriasis (Ps) und Psoriasis-Arthritis (PsA) positiv beeinflusst werden kann, wenn S100A9 nicht lokal auf der Haut, sondern systemisch im ganzen Körper gehemmt wird.

Mit dieser Erkenntnis legen die Forscher:innen der MedUni Wien den Grundstein für einen Paradigmenwechsel in der Therapie von Ps und PsA: „Unsere Studie ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung zielgerichteter Therapiemöglichkeiten in Form von Medikamenten, die nicht lokal auf der Haut, sondern systemisch wirken“, bekräftigt Erwin Wagner. Auch neue Diagnose- und Präventionsstrategien können auf die Studie aufbauen.
 
 

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In präklinischen Experimenten entschlüsselt

Psoriasis ist eine der häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankungen der Haut, die auch auf die Gelenke übergreifen kann. Als Auslöser für die meist erst im Erwachsenenalter auftretende Erkrankung gelten u. a. Stress oder UV-Strahlung. Die Veranlagung für Ps kann aber auch vererbt werden. Als Risikofaktor für die Entwicklung von Ps bzw. PsA wurde die Aktivierung von S100A9 in Haut- und Immunzellen identifiziert.

Wie frühere Grundlagenforschungen des Teams um Erwin Wagner an der MedUni Wien gezeigt haben, verschwinden die Symptome der Schuppenflechte, wenn das S100A9-Gen in allen Zellen des Körpers inaktiviert wird. Welchen Einfluss speziell die Haut- und Immunzellen, in denen S100A9 produziert wird, auf die Schwere der Erkrankung haben, konnte in den aktuellen präklinischen Experimenten entschlüsselt werden. „Wir wissen nun, dass die Entzündungsreaktionen bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis verstärkt werden, wenn S100A9 nur in den Hautzellen inhibiert wird“, fasst Erwin Wagner das zentrale Studienergebnis zusammen. Daher müssen Medikamente, die S100A9 inhibieren, systemisch in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht werden.
 
 

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© Astrid Gast - stock.adobe.com

Quelle: Medizinische Universität Wien



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