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Medizin

DAK-Studie zur Rekord-Krankschreibung bei jungen Beschäftigten im ersten Quartal 2023

DAK-Studie zur Rekord-Krankschreibung bei jungen Beschäftigten im ersten Quartal 2023
© Alexander Raths – stock.adobe.com
Von Januar bis einschließlich März 2023 waren in Deutschland so viele Arbeitnehmer:innen krankgeschrieben wie in keinem anderen ersten Quartal jemals zuvor. Auffällig viele jüngere Beschäftigte hatten mindestens eine Krankschreibung. Allein die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen zwischen 20 und 25 Jahren war betroffen. Nach der aktuellen Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit für rund 2,2 Millionen erwerbstätige Versicherte sorgten Atemwegserkrankungen für einen Rekord-Arbeitsausfall. Die Anzahl der Fehltage wegen Corona ging hingegen um 60% zurück. Insgesamt lag der Krankenstand mit 5,9% um 0,7 Prozentpunkte über dem der ersten 3 Monate des Vorjahres. 

Atemwegserkrankungen verantwortlich für Zunahme von Krankschreibungen

Im ersten Quartal 2023 hatte die Hälfte der Frauen zwischen 20 und 25 mindestens eine Krankschreibung und fehlte deshalb im Job. Bei den gleichaltrigen Männern waren es ebenfalls mit 44% selbst für Erkältungsmonate ungewöhnlich viele: Die Betroffenheit stieg bei ihnen im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 17 Prozentpunkte an. Verantwortlich für die deutliche Zunahme bei den Krankschreibungen waren bei den jungen Beschäftigten – ebenso wie bei allen anderen Altersgruppen – Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis.

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei Atemwegsinfekten: RKI empfiehlt 3 bis 5 Tage zu Hause zu bleiben

In den ersten 12 Wochen 2023 verursachten Erkältungskrankheiten 137 Fehltage je 100 Versicherte, 53 Tage mehr als im ersten Quartal 2022. Das entspricht einem Plus von 63%. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) überlagern sich bei der gestiegenen Zahl der Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen verschiedene Effekte: „Einerseits erleben wir ein Nachholen von Infekten und Immunisierungen, die durch die Kontaktbeschränkungen von 2020 bis Anfang 2022 verhindert wurden. Es fiel also einiges an ‚Infekt-Training‘ aus“, erklärt DEGAM-Präsident Professor Dr. Martin Scherer. „Andererseits ist inzwischen auch die Sensibilität dafür gestiegen, dass man mit Infekt potenziell immer andere anstecken kann. So kommen weniger Menschen noch hustend und schniefend an ihren Arbeitsplatz zurück. Generell empfiehlt das Robert Koch-Institut, bei Atemwegsinfekten 3 bis 5 Tage zu Hause zu bleiben – und dafür braucht man eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.“
 
 

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eAU: geringere Dunkelziffer und einen noch schärferen Blick auf den Krankenstand

Der gesamte Krankenstand nahm im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sehr deutlich von 5,2 auf 5,9% zu. An jedem Tag von Januar bis einschließlich März 2023 waren durchschnittlich 59 von 1.000 Arbeitnehmer:innen krankgeschrieben. Der Anstieg hängt auch mit der elektronischen Meldung der Krankschreibungen (eAU) zusammen. Die Krankmeldungen kommen mittlerweile alle automatisch von den Arztpraxen zu den Krankenkassen und seit dem 1. Januar 2023 auch von dort direkt an die Arbeitgeber. „Durch die neue eAU gehen weniger Kurzmeldungen verloren. Auch dadurch steigen die Zahlen“, betont Professor Scherer. Die DAK-Gesundheit hatte bereits 2022 darauf hingewiesen, dass das elektronische Meldeverfahren eine geringere Dunkelziffer garantiere und einen noch schärferen Blick auf den Krankenstand. 
Für die aktuelle Fehlzeiten-Analyse für das erste Quartal 2023 wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 2,2 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus ganz Deutschland aus.

Quelle: DAK-Gesundheit



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