Was hilft bei Heuschnupfen? Ursachen, Symptome und Behandlung im Überblick
David Meier M.Sc.Der Winter ist vorüber, der Frühling beginnt und die Temperaturen steigen. Eigentlich ein Grund zur Freude. Doch für viele Menschen bedeutet der Jahresbeginn auch laufende Nase, juckende Augen und Kopfschmerzen – sprich: Heuschnupfen. Bei rund 15% der Erwachsenen wird im Laufe des Lebens Heuschnupfen diagnostiziert. Doch was genau steckt hinter dieser weit verbreiteten Allergie?
Was ist Heuschnupfen?
Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion des Körpers auf bestimmte pflanzliche Pollen. Medizinisch wird er als „saisonale allergische Rhinitis“ bezeichnet. Dabei reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose Eiweiße in den Pollen von Gräsern, Bäumen oder Kräutern. Die Folge ist eine Entzündung der Nasenschleimhäute, oft begleitet von weiteren typischen Beschwerden. Heuschnupfen zählt zu den häufigsten allergischen Erkrankungen in Deutschland und betrifft Menschen aller Altersgruppen, insbesondere aber Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Was sind die Symptome bei Heuschnupfen?
Typische Anzeichen für Heuschnupfen sind eine laufende oder verstopfte Nase, häufiges Niesen und juckende, tränende Augen. Viele Betroffene berichten zudem über ein Druckgefühl im Kopf, Juckreiz im Rachen oder an den Ohren und allgemeine Müdigkeit. Die Beschwerden treten in der Regel saisonal auf, also immer dann, wenn bestimmte Pflanzen ihre Pollen freisetzen. Wer Jahr für Jahr zur gleichen Zeit Symptome bemerkt, sollte an eine Pollenallergie denken. Eine sichere Diagnose kann jedoch nur ein Allergologe stellen – meist mithilfe eines Hauttests (Pricktest) oder durch Blutuntersuchungen, bei denen spezifische Antikörper nachgewiesen werden.
Was sind die Ursachen für Heuschnupfen?
Ursache des Heuschnupfens ist eine Fehlreaktion des Immunsystems. Es stuft bestimmte Pollen als gefährlich ein und bildet dagegen Antikörper. Diese führen beim nächsten Kontakt mit den Pollen zur Freisetzung von Histamin – einem Botenstoff, der Entzündungsreaktionen auslöst. Warum das Immunsystem so überreagiert, ist noch nicht vollständig geklärt. Neben genetischen Faktoren scheinen Umweltbedingungen, Hygienestandards und frühkindliche Einflüsse eine Rolle zu spielen. Auch der Klimawandel trägt dazu bei, da er die Pollensaison verlängert und die Pollenbelastung erhöht.
Wie entsteht Heuschnupfen?
Heuschnupfen entwickelt sich meist schleichend über mehrere Jahre. In der Regel beginnt es mit einer Sensibilisierung: Der Körper kommt mit bestimmten Pollen in Kontakt und bildet Antikörper dagegen – zunächst ohne Symptome. Beim erneuten Kontakt erkennt das Immunsystem diese Pollen wieder und reagiert mit einer Entzündungsreaktion. Je häufiger und intensiver die Exposition ist, desto stärker können die Beschwerden ausfallen. Unbehandelter Heuschnupfen kann im Laufe der Zeit auch die unteren Atemwege betreffen und zu allergischem Asthma führen.
Was ist das beste Mittel gegen Heuschnupfen?
Gegen Heuschnupfen gibt es mehrere wirkungsvolle Ansätze. Antihistaminika sind die gängigsten Medikamente – sie blockieren die Wirkung von Histamin und lindern dadurch die Symptome. Sie sind als Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen erhältlich. Bei starken Beschwerden kommen zusätzlich kortisonhaltige Nasensprays zum Einsatz, die lokal entzündungshemmend wirken. Eine langfristige Behandlungsmöglichkeit bietet die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT). Dabei wird das Immunsystem langsam an die auslösenden Pollen gewöhnt, um eine Toleranz aufzubauen (Hyposensibilisierung). Daneben helfen auch einfache Maßnahmen wie das regelmäßige Waschen der Haare abends, das Schließen der Fenster zur Pollenflugzeit und Pollenfilter im Auto.
Was ist der Unterschied zwischen Heuschnupfen und Pollenallergie?
Der Begriff „Pollenallergie“ beschreibt ganz allgemein eine allergische Reaktion auf Pollen. Heuschnupfen ist eine spezielle Form davon, bei der vor allem die oberen Atemwege – also Nase und Augen – betroffen sind. Man kann also sagen: Jeder Heuschnupfen ist eine Pollenallergie, aber nicht jede Pollenallergie muss sich als Heuschnupfen äußern. Manche Menschen reagieren beispielsweise auch mit Hautausschlägen oder asthmatischen Beschwerden auf Pollen. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe allerdings häufig gleichbedeutend verwendet.
Literatur:
- (1)
Helmholtz Munich – Allergie-Informationsdienst: Wie viele Menschen haben Heuschnupfen?, abrufbar unter: https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/heuschnupfen/verbreitung, letzter Zugriff: 19.05.2025.
- (2)
MSD Manual: Allergische Rhinitis, abrufbar unter: https://www.msdmanuals.com/de/profi/immunologie-allergien/allergien-autoimmunerkrankungen-und-andere-%C3%BCberempfindlichkeitsst%C3%B6rungen/allergische-rhinitis, letzter Zugriff: 19.05.2025.