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SchwerpunktAugust 2019
Interview mit Prof. Dr. med. Andreas Fritsche
01. August 2019 Seite 1/3
Neue Diabetes-Typen und Subklassen
Im Interview mit www.journalmed.de erläutert Prof. Dr. med. Andreas Fritsche, Tübingen, die unterschiedlichen Subphänotypen und die Konsequenzen einer neuen Klassifizierung.
Die einfache Unterscheidung in Typ-1- und Typ-2-Diabetes ist in Auflösung begriffen. Welche neuen Unterformen gibt es und warum sind diese sinnvoll?
Prof. Fritsche: Es ist bereits länger bekannt, dass Typ-2-Diabetes keinen einheitlichen Verlauf nimmt und ganz unterschiedliche Unterformen (Subphänotypen) bestehen. Postuliert werden jetzt 4 neue Unterformen des Typ-2-Diabetes (1) neben dem klassischen Typ-1-Diabetes. Diese Einteilung beruht auf einer skandinavischen Studie (1), mit Daten von fast 15.000 Patienten. Die Daten wurden darauf hin analysiert, ob sich anhand spezifischer Merkmalcluster differenzierbare Krankheitsbilder und -verläufe beschreiben lassen.
Anhand von 6 Variablen (s. Frage 2) wurden 5 verschiedene Muster mit unterschiedlichem Outcome entdeckt, die auch in den Kontrollkohorten reproduzierbar waren. Cluster 1 entspricht dem bisherigen Typ-1-Diabetes, die anderen 4 sind neue Subtypen des traditionellen Typ-2-Diabetes.
Prof. Fritsche: Es ist bereits länger bekannt, dass Typ-2-Diabetes keinen einheitlichen Verlauf nimmt und ganz unterschiedliche Unterformen (Subphänotypen) bestehen. Postuliert werden jetzt 4 neue Unterformen des Typ-2-Diabetes (1) neben dem klassischen Typ-1-Diabetes. Diese Einteilung beruht auf einer skandinavischen Studie (1), mit Daten von fast 15.000 Patienten. Die Daten wurden darauf hin analysiert, ob sich anhand spezifischer Merkmalcluster differenzierbare Krankheitsbilder und -verläufe beschreiben lassen.
Anhand von 6 Variablen (s. Frage 2) wurden 5 verschiedene Muster mit unterschiedlichem Outcome entdeckt, die auch in den Kontrollkohorten reproduzierbar waren. Cluster 1 entspricht dem bisherigen Typ-1-Diabetes, die anderen 4 sind neue Subtypen des traditionellen Typ-2-Diabetes.
- Cluster 1 – Schwerer Autoimmun-Diabetes (SAID: niedriges Erkrankungsalter, vergleichsweise niedriger Body Mass Index (BMI), schlechte metabolische Kontrolle, Insulinmangel und GAD-Autoantikörper)
- Cluster 2 – Severe Insulin-Deficient Diabetes (SIDD): entspricht Cluster 1, allerdings ohne nachweisbare Autoantikörper und hohem Retinopathie-Risiko
- Cluster 3 – Severe Insulin-Resistant Diabetes (SIRD): hoher BMI mit besonders ausgeprägter Insulinresistenz
- Cluster 4 – Mild Obesity Related Diabetes (MOD): hoher BMI, keine ausgeprägten Defizite der Insulinsensitivität
- Cluster 5 – Mild Age-Related Diabetes (MARD): höheres Erkrankungsalter, nur geringfügige metabolische Störungen; günstigste Prognose innerhalb der Cluster
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