Journal MED

Clostridium difficile

Über neue Wege bei der Therapie von Darmerkrankungen referierten international renommierte Experten aus interdisziplinärer Forschung, Klinik und Praxis im Rahmen des Symposiums der Microbiotica GmbH auf der 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)*. Dabei klar im Vordergrund: Das Darmmikrobiom und seine Rolle bei gastrointestinalen Erkrankungen, wie dem Reizdarmsyndrom (RDS), der symptomatischen unkomplizierten Divertikelkrankheit (SUD), Clostridium difficile-Infektionen (CDI) sowie Colitis ulcerosa (CU) und Pouchitis. Die gezielte Modulation des Mikrobioms durch eine Behandlung mit spezifischen, Evidenz-basierten Bakterienstämmen gilt als vielversprechender Therapieansatz, denn ein intaktes Darmmikrobiom schützt gegen die Ansiedlung pathogener Keime und trägt damit erheblich zur Aufrechterhaltung der Darmbarriere und Funktionalität des Immunsystems bei (1-4). Darüber hinaus können die stammspezifischen funktionellen Eigenschaften, wie die Anregung der Mukosaproduktion oder Hemmung von Entzündungsreaktionen der Darmschleimhaut, direkten Einfluss auf die jeweils vorherrschende Pathophysiologie nehmen. Die wachsende Bedeutung der Darm-Mikrobiota zeigt sich in der exponentiell ansteigenden Zahl experimenteller und klinischer Publikationen. Mit ihnen steigt auch das Evidenzlevel für die Behandlung mit Mikrobiotika, die bereits vermehrt als wirksame Therapieoption Einzug in die unterschiedlichen Leitlinien finden.
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Medizin

Orales Vancomycin bei Clostridium-difficile-Infektionen

Die im April 2018 publizierte aktualisierte amerikanische Leitlinie zur Behandlung von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) sieht jetzt bei erwachsenen Patienten auch bei leichten und moderaten Erkrankungsformen den First-Line-Einsatz von oralem Vancomycin vor. Die Empfehlung basiert auf verschiedenen klinischen Studien, welche die Überlegenheit der Therapie mit Vancomycin im Vergleich zur Therapie mit Metronidazol zeigen (1).
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Schwerpunkte

Fäkale Mikrobiota-Therapie bei Clostridium-difficile-Infektion: eine Erfolgsgeschichte

Unter Stuhltransplantation oder fäkaler Mikrobiota-Therapie (FMT) verstehen wir die Übertragung von Stuhlsuspension, die von einem gesunden Spender gewonnen wurde, auf den Darm des Patienten mit Dysbiose-assoziierter Erkrankung, z.B. Clostridium-difficile-Colitis. Somit kann die Dysbiose und das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen und Erkrankungen außerhalb des Darmes signifikant minimiert werden (1).
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Schwerpunkte

Neue Behandlungsoptionen für chronisch-persistierende Lungeninfektionen

Chronisch-persistierende Infektionen des Respirationstraktes durch Pseudomonas aeruginosa (PA) stellen eine große Belastung für den betroffenen Patienten und eine Herausforderung für den behandelnden Arzt dar. PA zählt zu den gefürchteten Krankenhauskeimen und fällt durch ein hohes Maß an sowohl intrinsischer als auch erworbener Antibiotika-Resistenz auf. Durch sein ubiquitäres Auftreten verursacht PA aber auch in der Gesellschaft erworbene Infektionen. PA ist äußerst anpassungsfähig, ein ausgeprägter Biofilm-Bildner und verfügt über ein Arsenal von krankmachenden Eigenschaften, die auch als Virulenzfaktoren beschrieben werden. Wir werden im späteren Verlauf dieses Artikels auf die chronische Infektion der Lunge durch PA in der Mukoviszidose und der Bronchiektase zurückkommen.
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Medizin

Versteckte HI-Viren im Visier

Das AIDS-Virus macht es der medizinischen Forschung nicht leicht. Zwar kann man die Virusvermehrung mit antiviralen Medikamenten wirksam verhindern, für eine Heilung müssen jedoch auch die latenten HIV-Reservoire in den Zellen aufgespürt und eliminiert werden. Ulmer Forscher wollen ein neues Verfahren entwickeln, um „schlafende“ HI-Viren gezielt zu aktivieren und sie dadurch empfänglich für die Immunantwort und antivirale Wirkstoffe zu machen. Die VolkswagenStiftung unterstützt dieses ungewöhnliche Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Experiment!“ mit 100 000 Euro.
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