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Adipositas: Gefährliche Ausschüttung von Zytokinen im Fettgewebe
Das Fettgewebe von Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) ist mehr als nur ein Energiespeicher. Es mischt sich in den Stoffwechsel, die Immunabwehr und sogar in die Psyche der Betroffenen ein. Eine interdisziplinäre Studie des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) AdipositasErkrankungen der Universität Leipzig konnte zeigen, dass bei Adipositas mehr Signalstoffe des Immunsystems im Fettgewebe produziert und ins Blut abgegeben werden als bisher angenommen. Diese so genannten Zytokine können dann im gesamten Körper zu entzündlichen Prozessen führen.
Was versteht man unter „metabolisch gesunder Adipositas“?
Adipositas nimmt weltweit zu. Wissenschaftler und Mediziner sprechen von metabolisch gesunder Adipositas, wenn der Body-Mass-Index (BMI) über 30 ist, aber kein erhöhtes Risiko für Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen vorliegt. Daher könnte es wichtig sein, schwer übergewichtige Personen mit geringem Risiko früh von solchen mit erhöhtem Risiko zu unterscheiden. Der Arzt kann somit Risikopatienten möglicherweise rechtzeitig behandeln, wie die Wissenschaftler Prof. Dr. Matthias Schulze und Prof. Dr. Norbert Stefan vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) in der aktuellen Ausgabe von "The Lancet Diabetes & Endocrinology" feststellen.