Journal MED

Neurologie | Beiträge ab Seite 3

Depressionen und Demenz sind für Ältere und deren Betreuungspersonen eine große gesundheitliche Herausforderung. Obwohl Antidepressiva empfohlen werden, ist deren Wirkung bei depressiven Menschen mit Demenz nach wie vor unklar. In einer Übersichtsarbeit konnten Forschende keinen Nachweis für einen klinischen Effekt von Antidepressiva finden (1). Ursachen könnten die Strukturveränderungen im Gehirn sein, die mit Demenz einhergehen.
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Medizin

Frexalimab bei schubförmiger MS: Reduktion eines Biomarkers für Nervenzellschädigung

Neue Phase-II-Ergebnisse zu Frexalimab bei schubförmiger Multipler Sklerose (MS) zeigen nach einjähriger Behandlung eine signifikante Reduktion der Plasmakonzentration von Neurofilament-Light-Chain (NfL), einem Biomarker für Nervenzellschädigung, der bei Menschen mit MS typischerweise erhöht ist. Die Daten wurden auf dem 10. Kongress der European Academy of Neurology (EAN) in Helsinki, Finnland, präsentiert.
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Medizin

FDA genehmigt Phase-II-Studie für neues ALS-Medikament SPG302

Menschen, die an Amyotropher Lateralsklerose (ALS) leiden, können auf Linderung hoffen: ein biopharmazeutisches Unternehmen hat SPG302 entwickelt. Dabei handelt es sich um eine täglich einzunehmende Pille, die Motoneuronen wiederherstellt. Jetzt dürfen erstmals Menschen in einer Phase-II-Studie mit dem Medikament behandelt werden. Bis zu 8 von 100.000 Personen sind von der verheerenden Krankheit betroffen, die zu Muskellähmung führt.
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Medizin
FDA-Zulassung für Donanemab

Donanemab erhält FDA-Zulassung zur Behandlung der frühen symptomatischen Alzheimer-Krankheit

Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat Donanemab in den USA zur Behandlung der frühen symptomatischen Alzheimer-Krankheit bei Erwachsenen, die eine leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) oder eine leichte Alzheimer-Demenz sowie eine nachgewiesene Amyloid-Pathologie aufweisen, zugelassen (1, 2). Donanemab ist der bislang erste und einzige gegen Amyloid-Plaques gerichtete Antikörper, zu dem Daten vorliegen, die ein Therapieende nach Entfernung der Amyloid-Plaques unterstützen (3-6).
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Medizin

Rotigotin bei Parkinson: Kleineres Pflaster – verbesserte Therapie?

Non-ergoline Dopaminagonisten sind ein wichtiger Baustein der Parkinsontherapie. Insbesondere bei jüngeren Patient:innen sollten sie bevorzugt eingesetzt werden, um das Levodopa-assoziierte Risiko früh auftretender motorischer Fluktuationen und Dyskinesien zu reduzieren. Die transdermale Therapie mit Rotigotin sorgt für gleichmäßige Plasmaspiegel und stabilisiert motorische sowie nicht-motorische Symptome. Ab sofort stehen kleinere Rotigotin-Pflaster mit verbesserten Klebeeigenschaften zur Verfügung. Zudem wird auf Natriummetabisulfit verzichtet, das häufig Kontaktallergien auslöst.
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Medizin

Multiple Sklerose: Ocrelizumab jetzt auch als subkutane Therapie zugelassen

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Ocrelizumab in einer subkutanen (s.c.) Applikationsform zugelassen (1). Die Empfehlung gilt analog zur bereits zugelassenen intravenösen (i.v.) Applikationsform für erwachsene Patient:innen mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) und früher primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS). Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-Ib-Dosisfindungsstudie OCARINA I und der Phase-III-Nicht-Unterlegenheitsstudie OCARINA II (2, 3). In OCARINA II erwies sich die s.c.-Formulierung über einen Zeitraum von 24 Wochen gegenüber der i.v.-Applikation als nicht unterlegen, gemessen anhand der Serum-Wirkstoffspiegel im Blut (3).
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Medizin

Foslevodopa/Foscarbidopa in der Parkinson-Therapie: Erste Erfahrungen aus der Praxis

Anlässlich des Deutschen Kongresses für Parkinson und Bewegungsstörungen präsentierten Expert:innen bei einem Symposium erstmals Real-World-Erfahrungen mit der subkutanen Infusionstherapie bestehend aus Foslevodopa und Foscarbidopa bei Patient:innen mit fortgeschrittener Parkinson-Krankheit. Diese bestätigen die in den Zulassungsstudien gezeigte kontinuierliche Symptomkontrolle über 24 Stunden hinweg – mit signifikant mehr ON- und weniger OFF-Zeit im Vergleich zu oraler Medikation sowie einer deutlichen Verringerung der morgendlichen Akinesen.
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Psychiatrische Erkrankungen

Schizophrenietherapie mit Aripiprazol: Verbesserte Langzeitkontinuität mit 2-Monatsdepot

Das atypische Antipsychotikum Aripiprazol steht nun erstmals als Therapieoption in Deutschland zur Verfügung, die nur noch alle 2 Monate appliziert wird. Mit dem 2-Monatsdepot soll der Therapieoutcome durch eine verbesserte Langzeitkontinuität der Medikation weiter optimiert werden. Prof. Bernhard Baune, Universitätsklinik Münster: „In der klinischen Praxis sind die Patient:innen langfristig stabiler. Und mit einer länger dauernden Therapie können wir mit den Patient:innen mehr über lebensnahe Ziele sprechen und die Erfolge stufenweise aufbauen“, unterstrich der Psychiater auf einer virtuellen Pressekonferenz.
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Medizin

Übergewicht in der Jugend kann das Risiko für Multiple Sklerose erhöhen

Forschende unter Federführung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) haben untersucht, welche Besonderheiten in Kindheit und Jugend das Erkrankungsrisiko für Multiple Sklerose (MS) beeinflussen könnten. Die Auswertung der Informationen von 204.273 Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie zeigte unter anderem, dass Übergewicht in der Jugend die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, an einer MS zu erkranken.
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Medizin

Experten appellieren: Bei Diabetes-Patienten mit Neuropathie den Vitamin-B1-Status beachten

Wenn bei Diabetes-Patienten Neuropathien auftreten, ist nicht immer nur von der Hyperglykämie als Ursache auszugehen. Daran erinnerten Experten bei einer Veranstaltung im Vorfeld des Diabetes-Kongresses 2024 und betonten die Bedeutung der Differenzialdiagnose. So spielt unter anderem der Vitamin-B1-Mangel eine wesentliche pathogenetische Rolle. Das eröffnet therapeutische Chancen.  
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Multiple Sklerose

Chronische Inflammation bei Multipler Sklerose direkt im ZNS angehen

Die offensichtlichen Zeichen einer neu auftretenden Multiplen Sklerose (MS) bestehen bekanntermaßen in akuten neurologischen Ausfallserscheinungen, die schubförmig auftreten und nach einer Phase der Rückbildung zu einem Teil kaum klinisch auffällige Residuen hinterlassen, zu einem anderen Teil aber in bleibende Behinderungen münden. Welche Funktionen des menschlichen Organismus durch solche neuroinflammatorischen Ereignisse in Mitleidenschaft gezogen werden, hängt zum einen von der Lokalisation des akuten Entzündungsgeschehens im Zentralen Nervensystem (ZNS) ab und zum anderen von der Regenerationsfähigkeit und den Reservekapazitäten des neuronalen Netzwerkes, verloren gegangene Verschaltungen durch Kollateralen zu ersetzen oder zu kompensieren.
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Medizin

Frühe Diagnose und aggressive Therapie kann NMOSD-Patient:innen retten

Etwa 90% aller Betroffenen einer Neuromyelitis-Optica-Spectrum-Erkrankung (NMOSD) erleben innerhalb von 5 Jahren nach dem ersten Schub weitere Schübe. Jeder Schub kann kumulativ zu weiteren Schäden führen, die in schwerste neurologisch ausgeprägte Behinderungen münden. Deshalb ist es dringend erforderlich, frühzeitig eine Diagnose zu stellen, um sofort eingreifen zu können, noch bevor die aggressiven Autoimmunprozesse Nervensubstanz irreversibel zunichte gemacht haben. Das ist mit dem monoklonalen Anti-CD-19-Antikörper Inebilizumab möglich, der gezielt die maßgeblich am Krankheitsgeschehen beteiligten B-Zellen depletiert.
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Medizin

Schlaganfall: Hinweise auf wirksame Therapie bei schweren Hirnblutungen

Mehr als 50.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich eine spontane Blutung im Gehirn. Ein solcher hämorrhagischer Schlaganfall führt zu weitreichenden Schäden im Gehirn und ist akut lebensgefährlich. In einer Studie fanden Forschende nun Hinweise darauf, dass das Öffnen der Schädeldecke und damit eine Druckminderung im Gehirn zu weniger schweren Verläufen führt. Die Studie erschien im Fachmagazin „The Lancet“ (1) und wurde zeitgleich auf dem Kongress der European Stroke Organisation (ESOC) in Basel vorgestellt.
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Medizin

Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen in Bayern: weite Wege zur Demenzdiagnostik

Um eine Demenz frühzeitig zu diagnostizieren, sind Gedächtnisambulanzen von zentraler Bedeutung. Diese hochspezialisierten Einrichtungen ermöglichen eine Diagnostik nach den aktuellen medizinischen Standards. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun die Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen in Bayern und damit die Fahrtdauer untersucht, um vom Wohnort zur nächstgelegenen Gedächtnisambulanz zu gelangen. Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen sowie Menschen mit Demenz, die speziell in ländlichen Gemeinden leben, müssen deutlich längere Fahrtzeiten auf sich nehmen als Menschen aus städtischen Gebieten. Dies berichten die Forschenden des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) in der Fachzeitschrift „Das Gesundheitswesen“ (1).
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Medizin

Erstmaliger Nachweis eines lokalen Biomarkers zur Vorhersage schwerer Schlaganfallverläufe

Plötzliche Lähmung, Taubheit, Verwirrung, Geh-, Sprach- und Sehstörungen können auf einen Schlaganfall hinweisen, der schnellstmögliche medizinische Hilfe erfordert. Bei einem ischämischen Schlaganfall, der einen Großteil der Schlaganfälle ausmacht, wird ein Teil des Gehirns aufgrund einer Unterbrechung der Blutversorgung geschädigt. Das wirkstärkste Therapieverfahren ist die mechanische Thrombektomie, die allein oder in Kombination mit medikamentöser Thrombolyse durchgeführt werden kann. Dabei wird das für den Schlaganfall verantwortliche Gerinnsel mittels eines interventionell-radiologischen Katheterverfahrens – minimalinvasiv – aus dem betroffenen Blutgefäß des Gehirns entfernt und die Blutversorgung wiederhergestellt. Ein interdisziplinäres Würzburger Team aus Neuroradiologie und Neurologie identifiziert das Enzym MMP-9 direkt in Blutgefäßen des betroffenen Hirnareals als entscheidenden Biomarker für schwerste Schlaganfallverläufe nach mechanischer Gerinnselentfernung, noch bevor therapeutische Schritte erfolgen.

 
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