Montag, 29. April 2024
Navigation öffnen
Gesundheitspolitik

Apotheker drohen mit weiteren Protesten gegen Gesundheitspolitik

Apotheker drohen mit weiteren Protesten gegen Gesundheitspolitik
© Kadmy – stock.adobe.com
Kunden von Apotheken müssen sich auch nach einem geplanten Protesttag am Mittwoch auf Einschränkungen einstellen. „Werden wir nicht gehört, werden wir erneut demonstrieren“, sagte die Präsidentin des Branchenverbandes ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.), Gabriele Overwiening, dem „Focus“ laut Vorabmeldung. Die Menschen würden merken, was es bedeute, dass die Apotheke vor Ort da sei – oder nicht. Der Verband ruft Apotheken am 14. Juni im Rahmen einer Protestaktion gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung zur Schließung auf.

Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel gefordert

Die Apotheker verlangen von der Politik eine Erhöhung der Gebühren um knapp 50%. „Heute werden wir mit 8,35 Euro je Medikament honoriert, seit 20 Jahren ohne relevante Anpassung. Angesichts der Kostenentwicklung brauchen wir 12 Euro, sonst rechnet es sich nicht“, sagte Overwiening. Daran führe kein Weg vorbei. In den vergangenen 20 Jahren seien die Tariflöhne um 52% und die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung um 105% gestiegen.

Lauterbach weist Apotheker-Forderung zurück

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Forderungen der Apothekerverbände nach mehr Honorar zurückgewiesen. „Die gesetzlichen Krankenkassen klagen über Finanzprobleme, der Finanzminister kürzt die Mittel. Unter diesen Umständen ist für höhere Honorare der Apotheker im Moment kein Raum“, sagte der SPD-Politiker der „Bild am Sonntag“.

Sinkende Zahl der Apotheken könnte Versorgung gefährden

Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, Gabriele Overwiening, warnte: „Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln könnte gefährdet sein, wenn die Apothekenzahl weiter ungebremst sinkt.“ Die Zahl der Apotheken fiel zuletzt unter die Marke von 18.000. Ende März gab es bundesweit noch 17.939 Apotheken – das war der niedrigste Stand seit mehr als 40 Jahren. Erfasst werden Hauptapotheken und Filialen, von denen Apotheker bis zu 3 betreiben können.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Hersteller und Kassen mit Kritik an Plänen zu Arznei-Engpässen

Erschienen am 10.06.2023Die geplanten Neuregelungen gegen Lieferengpässe bei wichtigen Arzneimitteln reichen aus Branchensicht nicht aus.

Erschienen am 10.06.2023Die geplanten Neuregelungen gegen Lieferengpässe bei wichtigen Arzneimitteln reichen aus Branchensicht...

© Alexander Raths – stock.adobe.com

Quelle: dpa


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Apotheker drohen mit weiteren Protesten gegen Gesundheitspolitik"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.