Mittwoch, 24. April 2024
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Gesundheitspolitik

DKG: Kliniken verstärken Klimaschutzbemühungen

DKG: Kliniken verstärken Klimaschutzbemühungen
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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) setzt das Thema Klimaschutz im Krankenhaus auf die Agenda für die kommenden Jahre und appelliert an Bund und Länder, Kliniken in die Bemühungen, Treibhausgasneutralität zu erreichen, stärker einzubeziehen. Ein Gutachten zeigt das große Potenzial der Kliniken, Treibhausgase einzusparen, beispielsweise durch klimagerechte Modernisierung.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, aus dem Sondervermögen zur Klimaneutralität in Deutschland ein Green-Hospital-Investitionsprogramm aufzulegen. Aufgrund der massiven Defizite bei den Investitionsfördermitteln der Länder benötigen die Krankenhäuser Instrumente, um den notwendigen Anpassungsprozess zu vollziehen. Gleichzeitig sind aber wegen dieser Versäumnisse die Potenziale besonders hoch, mit jedem investierten Euro einen sehr hohen Einsparbeitrag zu erzielen“, erklärte der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß auf der Diskussionsveranstaltung „Klimaschutz im Krankenhaus“ in Berlin. Die DKG will mit der ganztägigen Veranstaltung die Bedeutung der Kliniken für den Klimaschutz stärker in die Öffentlichkeit bringen.

Krankenhäuser sind Energie-Großverbraucher

„Krankenhäuser können als Großverbraucher einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Langfristig benötigen die Kliniken dringend Investitionen, um einerseits den Klimaschutz an Kliniken zum Beispiel in Form moderner Heizungsanlagen und Gebäudesanierungen zu verbessern. Dazu müssen sie aber in die Lage versetzt werden, in Technik und Prozesse investieren zu können“, sagte Gaß. Rund 5% des nationalen Treibhausgas-Ausstoßes werden dem Gesundheitswesen zugeschrieben. Ein Großteil davon entfällt auf die Krankenhäuser.

Investitionsbedarf in klimarelevante Modernisierung

Der Investitionsbedarf in klimarelevante Modernisierung ist unbestritten vorhanden. Eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zeigt, dass der Klimaschutz auf der strategischen Agenda vieler Krankenhäuser ganz oben steht. 71% der befragten Krankenhäuser sehen die Notwendigkeit und gaben an, dass der Klimaschutz in ihre Anpassungsstrategie zum Klimawandel einfließt. 38% der Häuser haben Leitlinien und Zielvorgaben zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit etabliert, 30% beschäftigen Klimamanager. Daneben versuchen Krankenhäuser ihren ökologischen Fußabdruck auf einzelnen Feldern zu reduzieren, z.B. mit Müllvermeidung, genauer Überwachung der Verbrauchskennzahlen oder Fassadendämmung. Grundsätzlich sind einfache Energiesparmodelle zwar leicht umzusetzen und reduzieren mittelfristig sogar Kosten. Sie ersetzen aber nicht den systematischen klimagerechten Umbau, der vor allem in der Substanz und der Anlagentechnik stattfinden muss.

„Wenn Bund und Länder in den kommenden 5 Jahren jeweils 2 Milliarden Euro für die Sanierung der Gebäudehüllen und die Modernisierung der Heizungsanlagen in den Krankenhäusern einsetzen würden, könnte ein messbarer Beitrag für den Klimaschutz und eine Reduzierung bei den Betriebskosten erreicht werden“, betonte Gaß.
 
 

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Positive Effekte auf mehreren Ebenen

Die Krankenhäuser in ihren Bemühungen für mehr Klimaschutz zu unterstützen, kann gleich auf mehreren Ebenen positive Effekte erzielen: Klimaschutzmaßnamen im Krankenhausbereich tragen zum Schutz unserer Lebensgrundlage bei, verbessern Umfeld, Gesundheit und Arbeitsumfeld sowohl der Patientinnen und Patienten als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus tragen sie zur Energiewende und zur Einhaltung des gesetzlichen Ziels der Treibhausgasneutralität Deutschlands bis 2045 bei. Je früher der Klimaaspekt in Überlegungen u.a. zur Medizintechnik und Digitalisierung berücksichtigt wird, desto besser können zukunftsgerichtete Änderungen zielführend ausgerichtet werden. Die bauliche und technische Substanz der Krankenhäuser hat unter der Unterfinanzierung der vergangenen Jahre gelitten. Mangelhafte Fassadendämmung, veraltete Heizkessel und jahrzehntealte Installationen führen zu unnötigen Mehrverbräuchen.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)


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