Freitag, 29. März 2024
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Gesundheitspolitik

So gut sind Hausarztpraxen und Apotheken im Wohnumfeld erreichbar

So gut sind Hausarztpraxen und Apotheken im Wohnumfeld erreichbar
© VadimGuzhva – stock.adobe.com
Für die meisten Menschen in Deutschland sind die Wege zu wichtigen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung kurz. 75% der Bevölkerung in Deutschland finden die nächste Hausarztpraxis und 67% die nächste öffentliche Apotheke in einem Umkreis von 1.000 Metern. In Landkreisen abseits der größeren Städte liegt der Anteil jedoch deutlich darunter. Auch zwischen den Bundesländern gibt es beträchtliche Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Hausärztliche Versorgung in dicht besiedelten Flächenländern überdurchschnittlich

Für die Analyse fasste das BBSR alle ärztlichen Fachrichtungen zusammen, die prinzipiell die hausärztliche Versorgung abdecken können. In den kreisfreien Städten Karlsruhe, Frankfurt am Main, Ludwigshafen am Rhein finden nahezu alle Einwohnerinnen und Einwohner die nächste Hausarztpraxis in einem Umkreis von 1.000 Metern. Am Ende der Liste der kreisfreien Städte und Landkreise stehen die Kreise Cochem-Zell (Rheinland-Pfalz) mit einem Anteil von 38% der Bevölkerung, Freyung-Grafenau (Bayern, 36%) und Eifelkreis Bitburg-Prüm (Rheinland-Pfalz, 33%). Auch zwischen den Bundesländern unterscheiden sich die Anteile erheblich. Während vergleichsweise dicht besiedelte Flächenländer wie Hessen (78%), Baden-Württemberg (79%), und Nordrhein-Westfalen (80%) überdurchschnittliche Werte aufweisen, liegen sie in Brandenburg mit 62% deutlich unter dem Durchschnitt.

Öffentliche Apotheken in kreisfreien Städten oft in Laufweite

Ein ähnliches Muster zeigt sich bei den öffentlichen Apotheken. In den kreisfreien Städten Frankfurt am Main (98%), Freiburg im Breisgau (97%) und München (96%) liegt die nächste öffentliche Apotheke für die große Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner in Laufweite. Schlusslichter bilden die Landkreise Freyung-Grafenau und Cham (Bayern) sowie Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen), in denen nur jeder Vierte die nächste Apotheke im Umkreis von 1.000 Metern vom Wohnstandort findet. Unter den Bundesländern weisen Brandenburg (53%) und Mecklenburg-Vorpommern (56%) den niedrigsten Anteil auf.

Wohnortnahe gesundheitliche Versorgung ist wichtiger Standortfaktor

Das BBSR geht von der Annahme aus, dass Einrichtungen im Umkreis von bis zu 1.000 Metern in der Regel noch fußläufig erreichbar sind. Eine wohnortnahe gesundheitliche Versorgung ist eine tragende Säule des Gesundheitssystems in Deutschland und zugleich ein wichtiger Standortfaktor. Die Siedlungs- und Bevölkerungsdichte beeinflusst die regionale Verteilung der Einrichtungen stark. Als Datengrundlage dienen adressgenaue Standortdaten von Infrastruktureinrichtungen sowie kleinräumige Einwohnerzahlen im 100-Meter-Raster.

Eine interaktive Deutschlandkarte unter www.bbsr.bund.de veranschaulicht die Unterschiede in der Nahversorgung durch Hausarztpraxen und Apotheken.
 
 

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Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)


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