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Infektiologie | Beiträge ab Seite 11

Beiträge zum Thema Infektiologie

Gesundheitspolitik

Prozesse gegen Impfstoffhersteller BioNTech und AstraZeneca beginnen

Gleich zwei Gerichte beschäftigen sich ab Montag mit Schadenersatzklagen gegen Hersteller von Corona-Impfstoffen. Das Landgericht im baden-württembergischen Rottweil (13.30 Uhr) verhandelt die Klage eines 58-Jährigen wegen eines gesundheitlichen Schadens, den dieser auf eine Corona-Impfung von BioNTech zurückführt. Der Mann wirft dem Pharmakonzern vor, dass er infolge der Corona-Impfung unter einer massiven Sehkraft-Verschlechterung auf dem rechten Auge leide. Er verlangt 150.000 Euro Schmerzensgeld. Zudem soll festgestellt werden, dass BioNTech zum Ersatz von möglichen materiellen Schäden verpflichtet wird.
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Influenza

Influenza-Impfung: Menschen ab 60 profitieren von Hochdosis-Impfstoff

Ältere Menschen haben durch eine Influenza-Infektion ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen. Speziell für Menschen ab 60 Jahren wurde der 1. und einzige 4-fach hochdosierte tetravalente Influenza-Impfstoff entwickelt, der nunmehr seit 2 Jahren zugelassen ist. Die Evidenz aus klinischen Studien und die Erfahrungen mit dem von der STIKO empfohlenen Hochdosis-Impfstoff im klinischen Alltag sind gut. Dennoch ist die Influenza-Impfrate in Deutschland nach wie vor zu niedrig.
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Medizin

Versorgungskrise Antibiotika: In Deutschland ein Problem, in Entwicklungsländern eine Katastrophe

Hustensaft, Fieberzäpfchen, Antibiotika – besonders bei Präparaten, die speziell für Kinder zugelassen sind, ist es in den vergangenen Monaten zu Lieferengpässen gekommen. Erstmals und in deutlich abgeschwächter Form erlebt Deutschland damit, was in ärmeren Ländern medizinischer Alltag ist. In weiten Teilen Afrikas etwa ist der Mangel an wirksamen Antibiotika katastrophal, jedes 10. Mittel, so schätzt die WHO, ist dort verunreinigt, zu gering konzentriert oder gefälscht. Die Arzneimittelkrise sollte daher als Weckruf verstanden werden, die medizinische Versorgung nicht nur national, sondern auch über Länder- und Kontinent-Grenzen hinweg zu verbessern, forderten Experten im Rahmen des 16. Kongresses für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT). Gerade Antibiotika, ihre Verfügbarkeit und ihr umsichtiger Einsatz seien entscheidend für die Eindämmung von Infektionen und multiresistenten Erregern, die weltweit ein Problem darstellten.
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Medizin

Status Quo der Elimination von Hepatitis C in Deutschland

In Deutschland gibt es mehr Patient:innen, die neu mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) diagnostiziert werden als jene, die behandelt werden. Das zeigt nun erstmals der HCV-Tracker, ein übersichtliches Dashboard, das quartalsaktuell den Stand der angestrebten HCV-Elimination darstellt – auch auf Bundeslandebene. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) (1) und die Bundesregierung (2) haben das Ziel ausgerufen, bis 2030 HCV zu eliminieren. Das Thema HCV-Elimination war auch Thema einer Fortbildungsveranstaltung im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).
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Medizin

Einzelne Hepatitis-E-Mutation macht Sofosbuvir-Therapie unwirksam

Gegen Hepatitis E gibt es bislang keine spezifischen Medikamente. Ärzt:innen steht lediglich das Breitband-antivirale Medikament Ribavirin zur Verfügung, welches häufig starke Nebenwirkungen hervorruft. Wirkstoffe gegen andere Hepatitis-Viren helfen nur bedingt. Warum Hepatitis E der Behandlung mit dem Hepatitis-C-Medikament Sofosbuvir entgehen kann, hat ein Team der Nachwuchsgruppe „Computational Virology“ um Dr. Daniel Todt in der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit Forschenden aus Berlin, Hamburg und Hannover herausgefunden: Eine einzelne Mutation des Virus führt dazu, dass die Behandlung weniger effektiv ist.
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Medizin

Tuberkulose: Nanopartikel können Antibiotika direkt in die Lunge transportieren

Die Therapie der gefährlichen Infektionskrankheit Tuberkulose steht vor der Herausforderung, dass Erreger häufig gegen mehrere gängige Antibiotika resistent sind. Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben nun Nanopartikel entwickelt, die in Zukunft neue Antibiotika direkt in die Lunge transportieren könnten. Tenside sorgen dafür, dass sich die hoch fettlöslichen Antibiotika in Wasser fein verteilen und inhalieren lassen. Erste Tests am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, zeigen die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit der Antibiotika-Nanocarrier. Die Forschenden berichten darüber in der Zeitschrift ACS Nano (1).
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Medizin

Zulassung des ersten RSV-Impfstoffs für Menschen ab 60 Jahren

Die Europäische Kommission hat einen adjuvantierten Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für ältere Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen. Der Impfstoff dient bei Erwachsenen ab 60 Jahren zur aktiven Immunisierung zur Vorbeugung von Erkrankungen der unteren Atemwege, die durch RSV verursacht werden. Dies ist die 1. europäische Marktzulassung eines RSV-Impfstoffs für ältere Erwachsene. Es ist geplant, den Impfstoff vor der RSV-Saison 2023/2024, welche voraussichtlich im Herbst beginnt, in den ersten Ländern zur Verfügung zu stellen.
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COVID-19

Risikopatienten* in der Hausarztpraxis: Was ist beim COVID-19-Management bei CKD-Patienten zu beachten?

Die Corona-Pandemie ist glücklicherweise rückläufig und die staatlichen Schutzmaßnahmen wurden aufgehoben. Eine erfreuliche Entwicklung, die jedoch einer besonderen Betrachtung sensibler Patientengruppen bedarf. Denn gerade bei Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung reicht die Antwort auf eine Corona-Schutzimpfung häufig nicht aus (1). Ihr Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ist weiterhin erhöht. Welche Patienten besonders im Auge behalten werden sollten und wie ein optimiertes Behandlungsmanagement aussehen könnte, erläuterte Prof. Dr. med. Matthias Girndt, Halle (Saale), im Rahmen eines Symposiums anlässlich des 129. Internistenkongresses (DGIM). Neben zwei Virostatika steht mit dem monoklonalen Antikörper Sotrovimab eine weitere antivirale Therapieoption zur Verfügung, die beispielsweise bei bestehenden Kontraindikationen eingesetzt werden kann.
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Gesundheitspolitik

Corona-Warn-App im „Schlafmodus“

Die millionenfach genutzte Corona-Warn-App ist vorerst in einem „Schlafmodus“. Sie wird laut Bundesgesundheitsministerium nach dem Ende der Verträge mit den Dienstleistern SAP und T-Systems am 31. Mai nun bis auf Weiteres nicht mehr aktualisiert und nicht mehr weiterentwickelt. Wegen der entspannteren Pandemie-Lage wurde die Funktion für gegenseitige Warnungen nach einem positiven Corona-Test bereits zum 1. Mai abgeschaltet. Man kann die App aber auf dem Handy behalten, um damit zum Beispiel weiterhin gespeicherte elektronische Impfzertifikate zu nutzen.
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Medizin

Das stille Ende der Corona-Warn-App

In den ersten Monaten der Corona-Pandemie vor über 3 Jahren gab es noch keine Impfstoffe. Expert:innen rieten besorgten Bürger:innen vor allem, sich mit Masken zu schützen. Große Hoffnungen setzten die Bundesregierung und das Robert Koch-Institut (RKI) aber auch auf die Corona-Warn-App, die am 16. Juni 2020 in den Stores von Apple und Google veröffentlicht wurde. Knapp 3 Jahre später wird die offizielle Corona-Warn-App des Bundes in den Schlafmodus versetzt und damit faktisch nutzlos.
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Gesundheitspolitik

STIKO: Keine Corona-Impfung mehr für Kinder und Jugendliche

Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) angesichts der abgeschwächten Pandemie-Lage künftig keine Corona-Impfung mehr. Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber eine Basis-Immunität erreicht haben. Menschen ab 60 hingegen sollten einen jährlichen Booster bekommen. So sehen es die erneuerten Empfehlungen für die COVID-19-Impfung der STIKO vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte.
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HIV

Viruslast unter die Nachweisgrenze senken – auch bei HIV-Betroffenen mit HBV/HDV

HIV-Patient:innen weisen neben einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen auch eine erhöhte Mortalität aufgrund von Lebererkrankungen auf, insbesondere durch Koinfektionen mit Hepatitis-B (HBV) und D-Viren (HDV) nach früherem intravenösen Drogengebrauch. Neue Therapieoptionen hierbei diskutierte PD Dr. Stefan Christensen, Centrum für Interdisziplinäre Medizin Münster, im Rahmen des 11. Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses.
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