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Infektiologie | Beiträge ab Seite 12

Beiträge zum Thema Infektiologie

Gesundheitspolitik

Post-COVID: keine falschen Versprechungen

Im Gesundheitsausschuss wurde im April 2023 über die Versorgungssituation von Post-COVID- und ME/CFS-Betroffenen diskutiert – das ist wichtig, allerdings fanden die Beratungen unter Ausschluss der wissenschaftlichen Expertise der Allgemeinmedizin statt. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) empfiehlt, diese Expertise künftig von Beginn an in solche Debatten und strukturelle Überlegungen einzubeziehen. Gleichzeitig warnt die DEGAM davor, spezialisierte Ambulanzen flächendeckend aufzubauen, die zum jetzigen Zeitpunkt (noch) kein erfolgversprechendes und evidenzbasiertes Therapieangebot machen können.
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Medizin

Studie untersucht Palliativversorgung in Pandemiezeiten

Die Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen war insbesondere in der 1. Welle der COVID-19-Pandemie herausfordernd. Infektionsschutz und Besuchsverbote erschwerten die Versorgung der Patient:innen und die Zuwendung durch Angehörige. Wissenschaftler:innen der PallPan-Forschungsgruppe haben unter Leitung der Würzburger Professorin Dr. Birgitt van Oorschot patientennah tätige Klinikmitarbeitende zu ihren Erfahrungen in dieser Zeit befragt. Demnach verschlechterte sich die Versorgungsqualität der Patient:innen in der Pandemie deutlich. Insbesondere die Vereinsamung der Betroffenen wurde als belastend empfunden. Ihre Ergebnisse sowie darauf basierende Empfehlungen für die Zukunft sind 2022 in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ erschienen. Die Originalarbeit erhält den diesjährigen DMW Walter Siegenthaler Preis. Die Auszeichnung wurde am 24. April 2023 im Rahmen des 129. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) verliehen.
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Medizin

Langzeitbeschwerden nach Corona-Infektion – Psychosoziale Faktoren erhöhen Risiko für Long-COVID um 50%

Etwa 20% der mit SARS-CoV-2 infizierten Menschen leiden auch 6 Monate nach der Erkrankung noch unter anhaltenden körperlichen Beschwerden (1). Eine eindeutige organische Ursache für dieses als Long- oder Post-COVID bezeichnete Phänomen konnte bisher nicht gefunden werden. Nachgewiesen ist jedoch, dass biopsychosoziale Faktoren wie depressive Symptome, Angst, negative Stressbelastung und Einsamkeit das Risiko für Long-COVID um bis zu 50% erhöhen. Was daraus folgt, erläutert eine Expertin morgen auf der Online-Vorab-Pressekonferenz zum Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.
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Medizin

Zi-Studie zur ambulanten Versorgung von COVID-19-Betroffenen in der zweiten und dritten Pandemiewelle veröffentlicht

In der zweiten und dritten Corona-Pandemiewelle Ende des Jahres 2020 bis Mitte Juni 2021 sowie in der sich anschließenden Abklingphase sind in Deutschland 2,35 Millionen Patient:innen mit laborbestätigter COVID-19-Diagnose vertragsärztlich behandelt worden. Das waren mehr als 8-mal so viele COVID-Patient:innen wie in der ersten Pandemiewelle. Die bundesweite Prävalenz war in der zweiten und dritten Welle mit 3% deutlich höher als in der ersten Welle (1. bis 3. Quartal 2020: 0,4%). Die COVID-19-Fallzahlen nach den Meldedaten des Infektionschutzgesetzes lagen mit 3,95 Millionen deutlich über der Zahl ambulant versorgter COVID-19-Patient:innen. Dies lässt im Gegensatz zur ersten Pandemiewelle darauf schließen, dass viele COVID-19 Infektionen bei weiter rückläufiger stationärer Behandlungsbedürftigkeit auch nicht zu einer Inanspruchnahme vertragsärztlicher Versorgungsleistungen geführt haben. 
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Medizin

Umstellung auf Doravirin-basierte HIV-Therapie im Praxisalltag

HIV-Patient:innen werden zur Vereinfachung der Behandlung oder zum Nebenwirkungsmanagement häufig auf eine andere antiretrovirale Therapie (ART) umgestellt. In der in Deutschland laufenden, multizentrischen, nicht-interventionellen retrospektiven Beobachtungsstudie VICDOR zeigte sich, dass der Wechsel auf eine Doravirin-basierte ART auch unter Praxisbedingungen die virologische Suppression aufrechterhalten kann - es trat bei keinem/ keiner Patient:in ein virologisches Versagen auf (1). In dieser ersten, vorläufigen Auswertung nahmen Patient:innen, die wegen einer Verbesserung der Verträglichkeit hinsichtlich Gewichtszunahme auf eine Doravirin-basierte ART umgestellt wurden, nicht weiter an Gewicht zu.
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Patienteninfos

Knackpunkt Kausalität: Warum Impfschäden so schwer zu beweisen sind

Wer nach einer Corona-Impfung erkrankte, hatte schnell die Spritze gegen COVID-19 im Verdacht. Lange wurde ein solcher Verdacht pauschal abgetan. Inzwischen werden mögliche Impfschäden ernst genommen, sogar von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Eine Post-Covid-Ambulanz rief eine Post-Vac-Sprechstunde ins Leben, die Impfstoffhersteller werden auf Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagt. Im Detail hat es das Thema aber in sich: Es gibt Missverständnisse, Unschärfen, bewusste Irreführung und juristische Fallstricke. Der Knackpunkt heißt: Kausalität. 
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Medizin

PrEP von COVID-19: Erstattungsfähigkeit für monoklonale Antikörper bleibt erhalten

Gute Nachrichten für alle vulnerablen Hochrisikopatient:innen, die über die gesetzliche Krankenkasse versichert sind und die aufgrund von angeborenen oder erworbenen Immundefekten oder einer Grunderkrankung nach den COVID-19-Schutzimpfungen keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen können: Durch das Inkrafttreten der neuen Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung und auf Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) gegen COVID-19 (COVID-19-Vorsorgeverordnung) (1) am 8. April bleibt die Erstattungsfähigkeit der PrEP mit monoklonalen Antikörpern (mAB) bei COVID-19 gesichert. Diese vulnerable Personengruppe hat nun also weiterhin einen Anspruch auf die Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur COVID-19-PrEP (1). Die COVID-19-Vorsorgeverordnung sichert zudem die Erstattung zukünftiger PrEPs von COVID-19, die sich aktuell bereits in der Entwicklung befinden.
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Medizin

HIV: PrEP könnte noch viel mehr Menschen schützen

Gegen HIV gibt es keine Impfung, aber HIV-Medikamente können zuverlässig vor einer Ansteckung schützen und Ängste vor einer HIV-Übertragung beim Sex nehmen. Davon könnten noch viel mehr Menschen in Deutschland profitieren, die Zahl der HIV-Infektionen könnte so weiter sinken. Anlässlich des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses (DÖAK) hat die Deutsche Aidshilfe dazu ein neues Positionspapier (1) veröffentlicht.
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Medizin

Computermodellierung zur schnelleren Entwicklung antiviraler Medikamente

Wirksame Medikamente gegen virale Erkrankungen wie COVID-19 werden jetzt und zukünftig dringend benötigt. Dies umso mehr, als das Aufkommen von Virusmutanten und neu auftretenden Viren die Impfstoffe an ihre Grenzen bringen könnte. Der DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung)-Wissenschaftler Andreas Dräger arbeitet an der Universität Tübingen an einem computerbasierten Verfahren, das die zeitaufwändige Identifizierung und Entwicklung antiviraler Wirkstoffe beschleunigen kann. Mit einer auf beliebige Viren und Wirtszellen übertragbaren neuartigen Analysetechnik konnten die Wissenschaftler:innen ein Modell erstellen und damit weitere Angriffspunkte für SARS-CoV-2 aufspüren.
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Medizin

Welt-Tuberkulose-Tag 2023 unter dem Motto: Ja! Wir können die Tuberkulose beenden!

Jährlich sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) circa 1,5 Millionen Menschen an Tuberkulose (TBC), einer Erkrankung der Lunge, die durch das Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen wird. Besonders betroffen sind auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie HIV-Infizierte. Die Bekämpfung der Krankheit und die Eindämmung ihrer weltweiten Verbreitung stellen die Tuberkulose-Forschung vor eine Reihe von Herausforderungen: Es fehlen wirksame Impfungen und Medikamente gegen TBC; immer häufiger treten resistente und multiresistente Keime auf, gegen die nur noch wenige Antibiotika helfen; dringend benötigt werden auch Biomarker, mit denen der Erfolg einer individuellen Behandlung verlässlich prognostiziert bzw. überwacht werden kann.
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Medizin

Welt-Tuberkulose-Tag 2023: Auf Symptome achten, gerade auch bei älteren Menschen

Zum Welttuberkulosetag am 24. März 2023, erinnert der Chefarzt der Klinik für Pneumologie der Zentralklinik Bad Berka, Dr. Michael Weber, daran, dass die Tuberkulose (TBC) als Erkrankung auch bei uns weiterhin existiert. Gerade ältere Menschen, die noch die Kriegs- oder Nachkriegszeit erlebt haben, können sich in der Kindheit und Jugend infiziert haben und die Erkrankung bricht erst aus, wenn im Alter das Immunsystem geschwächt ist.
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Medizin

Test auf Überempfindlichkeit gegen Betalaktam-Antibiotika

Betalaktam-Antibiotika (BLA), wie Penicilline, gehören zu den häufigsten Auslösern von Arzneimittelallergien (1). Die diagnostische Überprüfung betroffener Patient:innen wird daher bereits bei Verdacht auf eine BLA-Allergie dringend empfohlen. Mit einem Screening-Diagnostikum bei BLA-Überempfindlichkeit können Patient:innen mit Verdacht auf eine Typ-1-Allergie identifiziert werden. Mit dem Testkit lassen sich sowohl Hautprick- als auch Intrakutantests durchführen (2).
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