E-Patientenakte: Patientensicherheit als Maßstab für Erfolg
„Die elektronische Patientenakte ist ein lebenswichtiges Instrument der Patientensicherheit, kein reines Digitalisierungsprojekt“, sagt Joachim Maurice Mielert, Generalsekretär beim APS. Ihr Nutzen zeigt sich besonders im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit.
Arzneimitteltherapiesicherheit im Fokus
Jährlich werden rund 250.000 Menschen aufgrund unerwünschter Arzneimittelwechselwirkungen in Kliniken eingewiesen. Diese Zahl kann erheblich gesenkt werden, wenn die ePA vollständige und aktuelle Informationen zu verordneten Medikamenten, Diagnosen, Allergien und Unverträglichkeiten enthält.
Gleichzeitig lassen sich mit dem konsequenten Einsatz der ePA nicht nur unnötiges Leid von Patienten vermieden, sondern auch ökonomische und bürokratische Ressourcen im Gesundheitswesen einsparen – beispielsweise indem Behandlungskosten infolge von Medikationsfehlern verringert werden.
Datenschutz bleibt Hürde für die ePA
„In ihrer jetzigen Form bleibt die ePA nach wie vor weit hinter ihren Möglichkeiten zurück“, kritisiert Mielert. Um einen echten Nutzen im Sinne der Patient:innen entfalten zu können, muss die ePA standortunabhängig und interdisziplinär funktionieren und sich an den Standards des Europäischen Raums für Gesundheitsdaten (EHDS) orientieren. Der Datenschutz bleibt eine Hürde für die konsequente Nutzung der ePA, da in dieser momentan entweder alle Daten verfügbar sind oder gar keine.
Ein erster Schritt zu mehr Patientensicherheit
„Der Roll-out der elektronischen Patientenakte ist ein erster Schritt zu mehr Patientensicherheit und eine wichtige Leitplanke. Bildet die ePA jedoch Krankheiten und Behandlungsmethoden nur unvollständig ab, besteht die Gefahr, dass medizinisches Personal und Versorgungseinrichtungen die Daten aus Gründen des Haftungsrechts nicht ernst nehmen“, mahnt Mielert.
Sowohl die Etablierung und Weiterentwicklung der ePA im Konkreten als auch das gesundheitspolitische Handeln der zukünftigen Bundesregierung im Allgemeinen müssen sich an der Sicherheit von Patient:innen als zentralem Ziel orientieren.
Quelle:Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS)