Mehr Schüler:innen fühlen sich erschöpft und einsam
Ein zunehmender Anteil von Schüler:innen fühlt sich einer Umfrage zufolge erschöpft, emotional belastet oder einsam. Wie aus dem „DAK-Präventionsradar“ hervorgeht, der in Berlin veröffentlicht wurde, gaben knapp 65% der Befragten an, sich mindestens einmal oder sogar mehrmals pro Woche erschöpft und müde zufühlen. In der Vorgängerbefragung im Jahr zuvor hatten das 55% angegeben.
Auch Einsamkeit großes Thema
Auch Einsamkeit ist weiterhin ein großes Thema: 33% fühlen sich oft allein und haben das Gefühl, keine Freunde zu haben (Vorgängerbefragung: 31%). Mädchen (41%) zeigten sich in der Befragung deutlich häufiger betroffen, als Jungen (25%). Bei 17% wurden in der Umfrage emotionale Probleme deutlich (Vorgängerbefragung: 14%). Diese Schüler:innen bejahten Fragen danach, ob sie unglücklich oder niedergeschlagen seien oder häufig weinen müssten. Auch hier zeigten sich Mädchen (27%) deutlich häufiger betroffen als Jungen (7%). Bei den Mädchen sei das der höchste Wert der vergangenen Jahre, hieß es von der DAK.
Jährliche Befragung Tausender Kinder und Jugendlicher
Die Krankenkasse befragt für ihren Präventionsradar in jedem Schuljahr Tausende Kinder und Jugendliche. An der aktuellen Welle nahmen den Angaben zufolge zwischen November und Februar 26.586 Schüler:innen der fünften bis zehnten Klassen in 14 Bundesländern teil.
„Die vorliegenden Ergebnisse verdeutlichen eine signifikante Belastung von Kindern und Jugendlichen durch emotionale Probleme und depressive Symptome“, sagte Studienleiter Reiner Hanewinkel, Leiter des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung. Sie könnten als frühe Warnsignale für Überforderung, Stress oder unerkannte psychische Erkrankungen dienen.
Nach DAK-Angaben wird in der Studie auch eine unzureichende Motivation unter Schüler:innen für gesundheitsbewusstes Verhalten deutlich, etwa mit Blick auf gesundes Essen, ausreichend Schlaf, Sport oder Bewegung. Mädchen und Jungen ohne eine ausgeprägte Gesundheitskompetenz seien häufiger erschöpft, traurig oder einsam, sagte DAK-Chef Andreas Storm. Er forderte ein Schulfach Gesundheit und Prävention, „um unsere Kinder zu befähigen, im Alltag Entscheidungen für eine gesunde Zukunft zu treffen“.
Quelle:dpa