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Gesundheitspolitik

Rückschritt für die globale Gesundheitsversorgung

Aus Sicht des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) ist dies ein folgenreicher Rückschritt für die globale Gesundheitsversorgung und den Innovationsstandort Europa. Han Steutel, Präsident des vfa: „Die gute Nachricht ist, dass eine Einigung zwischen den USA und der Europäischen Union möglich ist. Ein Handelskrieg hätte die ohnehin große Unsicherheit noch weiter eskaliert.“

Milliardenbelastungen für den Pharmastandort Deutschland

Dennoch sind die Folgen für die Pharmaindustrie drastisch. Steutel sagt: „Dieser Deal bricht mit den Grundlagen des transatlantischen Handels. Er untergräbt die Regeln der Welthandelsorganisation und er beendet die Errungenschaft des freien Handels mit Medikamenten. Die USA sind unser wichtigster Handelspartner. Dieser Abschluss besiegelt nun Milliardenbelastungen für den Pharmastandort Deutschland. Das sind keine guten Nachrichten für Jobs und für Investitionen. Wir müssen jetzt dringend die Hausaufgaben für den Industriestandort Deutschland machen.“

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Gefährdung der internationalen Patientenversorgung

Laut vfa dürfte der neue Zollsatz nicht nur zu erheblichen Mehrkosten für Hersteller führen, sondern auch die internationale Patientenversorgung gefährden. Seit Jahrzehnten war der zollfreie Austausch von Medikamenten eine wichtige Basis für die reibungslose Versorgung und enge Kooperation zwischen der EU und den USA. „Die Maßnahme sendet ein fatales Signal: Gerade in einer Zeit, in der globale Gesundheitskrisen Zusammenarbeit erfordern, wird die Handelspolitik zum Spielball strategischer Interessen“, so Steutel weiter. „Die EU muss dringend gegensteuern – im Sinne der Sicherung des Standorts und der Versorgung.“

Quelle:

vfa