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Medizin

Hohe Zustimmung zu freiwilliger Schulimpfung gegen Humane Papillomviren

Hohe Zustimmung zu freiwilliger Schulimpfung gegen Humane Papillomviren
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Die Impfraten gegen Humane Papillomviren (HPV) lagen auch 2020 mit etwa 51% beziehungsweise 17% der 15-jährigen Mädchen und Jungen auf niedrigem Niveau. Erfahrungen aus Ländern wie Australien und England zeigen, dass ein Impfangebot in Schulen eine effektive Strategie ist, um die Zahlen geimpfter Schüler:innen zu steigern. Expert:innen aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum empfehlen daher auch in Deutschland ein organisiertes, schulbasiertes HPV-Impfprogramm. Warum ist die Impfung wichtig und was hält die Bevölkerung von der Idee eines SchuIimpfprogramms?

HPV-Impfung kann vor Krebs schützen

Mit den ersten sexuellen Kontakten steigt das Risiko, sich mit Humanen Papillomviren (HPV) zu infizieren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt die HPV-Impfung daher für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren. Wurde dieses Zeitfenster verpasst, können Impfungen bis zum 18. Geburtstag kostenlos nachgeholt werden. Die HPV-Impfung kann vor Krebs und seinen Vorstufen an Gebärmutterhals, After, im Genitalbereich sowie Tumoren im Mund-Rachen-Raum schützen. Sie ist gut verträglich und wird als sicher eingestuft. Um die Aufmerksamkeit für die Impfung auch gerade bei Jugendlichen zu erhöhen, hat der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) mit Spenden der Nicola-Werner-Challenge ein Aufklärungsvideo zur HPV-Impfung erstellt. Das DKFZ befürwortet effektive Maßnahmen zur Erhöhung der Impfraten in Deutschland, um HPV-bedingten Krebserkrankungen vorzubeugen. „Ein freiwilliges Angebot zur HPV-Impfung in Schulen könnte einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Impfraten leisten“, sagt Dr. Nobila Ouédraogo von der Stabsstelle Krebsprävention des DKFZ.

Befragung zeigt große Zustimmung für freiwilliges HPV-Impfprogramm an Schulen

Im Sommer 2022 führte ein Marktforschungsunternehmen im Auftrag des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und des Nationalen Krebspräventionszentrums, einer strategischen Partnerschaft des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe, eine bundesweite telefonische Befragung durch. 1.013 Personen ab 14 Jahren wurden nach ihrer Zustimmung zu einem Angebot regelmäßiger, freiwilliger HPV-Impfungen in Schulen befragt. Die Ergebnisse zeigen: Über 2/3 befürworten ein freiwilliges HPV-Impfprogramm in Schulen (1).
 
 

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Erschienen am 04.03.2023Angesichts niedriger HPV-Impfquoten möchte eine Initiative ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Impfung schaffen. Mehr dazu lesen Sie hier!

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Zustimmung für freiwilliges HPV-Impfangebot bei Jugendlichen besonders hoch

Mit 96% ist die Zustimmung für ein freiwilliges HPV-Impfangebot in Schulen bei Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren besonders hoch - also bei denjenigen, die von der Impfung persönlich profitieren können. Auch Erwachsene im Alter von 40 bis 49 Jahren, die potenziell Kinder und Jugendliche im Impfalter haben könnten, sprechen sich mit 77% in hohem Maße für eine HPV-Schulimpfung aus. 75% aller befragten Männer befürworten das Angebot, im Vergleich zu 67% der Frauen. 22% aller Befragten lehnen das Angebot ab, 6% haben mit „weiß nicht“ gestimmt.

Zielgruppenspezifische Aufklärung zur HPV-Impfung notwendig

Ein weiteres Ergebnis: Die Zustimmung für freiwillige HPV-Impfprogramme in Schulen steigt mit zunehmendem Bildungsniveau. Dies lässt vermuten, dass zielgruppenspezifische Aufklärung zu freiwilligen HPV-Impfprogrammen notwendig ist. Besonders hoch ist die Zustimmung in Schleswig-Holstein (94%) und Sachsen-Anhalt (93%), besonders niedrig mit 41% in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zustimmung scheint unabhängig von den aktuellen HPV-Impfquoten der Bundesländer zu sein, legt aber regional differenzierte Informationsangebote nahe. Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrum dazu: „Akteure und politisch Verantwortliche sollten der großen Zustimmung für freiwillige HPV-Schulimpfprogramme in Deutschland Rechnung tragen und die Einrichtung entsprechender Angebote vorantreiben.“

Weiterführende Informationen, Videos und Materialien zum Thema finden Sie auf der Webseite des Deutschen Krebsforschungszentrums.
 
 

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Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum

Literatur:

(1) DKFZ: Telefonische Befragung von Erwachsenen und Jugendlichen zu freiwilligen HPV-Impfungen an Schulen.



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