Samstag, 27. April 2024
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Medizin

Impfung gegen Meningokokken B ist ab sofort Teil des Standardimpfkalenders

von Martin Wiehl

Impfung gegen Meningokokken B ist ab sofort Teil des Standardimpfkalenders
© Drazen – stock.adobe.com
Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch Institut (RKI) hat sich nach langem Zögern dazu entschlossen, die Impfung gegen Meningokokken B (MenB) in das Standard-Impfprogramm für alle Säuglinge aufzunehmen. Damit wird das in Deutschland maßgebliche Gremium für öffentliche Impfempfehlungen, die auch für die Kostenerstattung durch die Krankenkassen richtungsweisend sind, dem Sachverhalt gerecht, dass MenB bei Kindern im ersten Lebensjahr die mit Abstand häufigsten Erreger einer invasiven Meningokokken-Erkrankung (IME) sind.

Impfung gegen Meningokokken B: Je früher desto besser

Mit 87% sind mittlerweile fast alle IME bei Säuglingen und Kleinkindern im ersten Lebensjahr der Serogruppe B zuzuordnen, erklärte der Kinder- und Jugendarzt Dr. Christof Metzler aus Langenargen am Bodensee. Um diese besonders vulnerable Gruppe so gut wie möglich zu schützen, sollte ab sofort ausgiebig von der neuen STIKO-Empfehlung Gebrauch gemacht werden. Denn je früher mit der Immunisierung mit dem 4-Komponenten-Impfstoff 4CMenB (Bexsero®) begonnen wird, desto besser werde das IME-Risiko abgedeckt. Deshalb sollte die empfohlene Abfolge von 3 Impfstoffdosen im Alter von 2, 4 und 12 Monaten möglichst genau eingehalten werden, was sich übrigens gut in den sonstigen Impfkalender integrieren ließe. Aber auch in den anderen Altersgruppen herrscht MenB laut Metzler mit einem Anteil von 62% vor, so dass Nachimpfungen bis zum 5. Geburtstag von der STIKO ebenfalls ausdrücklich empfohlen werden.
 
 

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Besserer Impfschutz durch früheren Impfbeginn und intensivere Grundimmunisierung

Den Vorteil eines frühen Impfbeginns verdeutlichte Dr. Annette Kühnle, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin aus Monheim am Rhein, anhand eines Vergleichs zweier Impfstrategien in den italienischen Regionen Toskana und Venetien. Während in Venetien die Grundimmunisierung in den Lebensmonaten 7 und 9 und die Boosterimpfung im 15. Monat vorgesehen waren, bekamen die Kinder in der Toskana bereits in den Monaten 2, 4 und 6 ihre Basisimpfungen und im Zeitraum vom 12. bis 13. Monat ihren Booster. Der frühere Impfbeginn schon ab dem 2. Lebensmonat und die mit 3 Injektionen intensivere Grundimmunisierung schlugen sich in einer deutlicheren IME-Eindämmung nieder. Gegenüber der Vorimpfära gelang es in Venetien, die Inzidenz invasiver MenB-Erkrankungen um 31% zu senken. In der Toskana war dieser Erfolg mit 68% mehr als doppelt so hoch.

Quelle: Digitale Pressekonferenz „Meilenstein für den Schutz der Kleinsten: STIKO gibt grünes Licht für Meningokokken-B-Impfung“, 31. Januar 2024; Veranstalter: GSK



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