Dienstag, 15. Oktober 2024
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Medizin

PraxisLeitlinie Migräne speziell für die gynäkologische Praxis

PraxisLeitlinie Migräne speziell für die gynäkologische Praxis
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Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) stellen im Rahmen ihrer verstärkten Kooperation ihr erstes gemeinsames Projekt vor: die „DGS-PraxisLeitlinie: Kernwissen zu Diagnostik und Behandlung von Migräne für Gynäkologinnen und Gynäkologen“. Damit geht die „DGS-Initiative chronischer Kopfschmerz II – Für eine fachübergreifende Verbesserung der Primärversorgung“ in die Verlängerung. Ziel der Initiative ist es, die Primärversorgung von Patient:innen mit chronischen Kopfschmerzen zu verbessern. Die PraxisLeitlinie vermittelt Gynäkolog:innen kompaktes Wissen zu Diagnostik und Therapie der Migräne. Die Fachgesellschaften unterstützen sich darüber hinaus gegenseitig in Fortbildungen und planen gemeinsame Publikationen, um die Versorgung von Frauen mit Schmerzerkrankungen zu verbessern.
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Neue DGS-Leitlinie unterstützt Frauenärzt:innen bei der Migränebehandlung

Die neue DGS-PraxisLeitlinie „Kernwissen zu Diagnostik und Behandlung von Migräne für Gynäkologinnen und Gynäkologen“ soll Frauenärzt:innen bei der Umsetzung individueller Therapiekonzepte für Migränepatientinnen unterstützen. Dazu gibt sie detaillierte Einblicke in die vielfältigen Ausprägungen des Krankheitsbilds sowie eine Übersicht über die Behandlungsmöglichkeiten. Beispielsweise beschreibt die PraxisLeitlinie die häufigsten für die Gynäkologie relevanten Migräneformen und verschiedene Aura-Symptome sowie mögliche Einflussfaktoren wie hormonelle Veränderungen, um die Diagnostik in der gynäkologischen Praxis zu erleichtern. Auch eine Übersicht über die ICD-10-Codes für Migräne sowie Wissenswertes zur Verordnung von Kontrazeptiva bei Frauen mit Migräne finden Ärzt:innen in der Leitlinie.

Praxistipps erleichtern Diagnose und Therapie in der gynäkologischen Praxis

Die PraxisLeitlinie erläutert die diagnostischen Kriterien der verschiedenen Migräneformen. „Für Gynäkologinnen und Gynäkologen ist besonders die Kenntnis der Migräne mit Aura wichtig. In Verbindung mit dem Einsatz von kombinierten oralen Kontrazeptiva kann das Risiko für einen Schlaganfall um mehr als das 15-fache erhöht sein. Bei jeder Verordnung eines Kontrazeptivums sollte daher eine Kopfschmerz- und Aura-Anamnese erhoben werden“, erklärt Prof. Dr. Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik Kiel, die von der DGS als DGS-Exzellenzzentrum ausgezeichnet wurde. „Die PraxisLeitlinie schließt u. a. für die Versorgung wichtige Themen wie die menstruelle Migräne, Auswirkungen der Migräne auf die Schwangerschaft, Effekt von geburtshilflichen Eingriffen auf die Migräne, Zusammenhang von Migräne und Endometriose oder sexueller Funktion ein“, merkt Göbel an. Sie stellt die Therapiemöglichkeiten bei Migräne übersichtlich dar und bezieht insbesondere auch die für Gynäkolog:innen wichtigen Therapieoptionen in Schwangerschaft und Stillzeit mit ein. Enthalten sind ebenso Informationen zu modernen Behandlungsverfahren mit CGRP-Antikörpern. Wie alle PraxisLeitlinien der DGS ist auch diese Version patientenzentriert verfasst, d. h. auf die bestmögliche Behandlung der Patientinnen bedacht. Damit richtet sich die DGS nach ihrem Grundsatz, eine individualisierte Schmerzmedizin zu fördern.
 
 

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Erschienen am 07.02.2024Laut einer Studie fühlen sich Menschen mit Migräne in allen Bereichen des Alltags diskriminiert. Mehr dazu lesen Sie hier!

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Gemeinsam die Versorgung von Frauen mit Schmerzerkrankungen verbessern

„Wir freuen uns sehr, die Kopfschmerzinitiative II in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe weiter voranzutreiben“, betont Dr. Johannes Horlemann, Präsident der DGS. „Indem wir Fachgesellschaften unser Wissen austauschen, können wir Patientinnen besser versorgen“, so Horlemann weiter. Migräne ist eine schwer behindernde neurologische Erkrankung. Diese tritt in Europa häufiger bei Frauen (17,6%) als bei Männern (8%) auf (1), und zwar am häufigsten im Alter zwischen 15 und 49 Jahren, wobei die höchste Prävalenz (~ 30%) bei Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren zu verzeichnen ist (2). Die Weltgesundheitsorganisation stuft Migräne als zweithäufigste Ursache für Behinderungen insgesamt ein (basierend auf den Jahren, die mit einer Behinderung gelebt werden), und als häufigste Ursache für Behinderungen bei Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren (3).

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.

Literatur:

(1) Stovner & Andree (2010): Prevalence of headache in Europe: a review for the Eurolight project. J Headache Pain., DOI: 10.1007/s10194-010-0217-0.
(2) Evers et al. (2024): Acute Treatment Patterns, Migraine Burden, and Healthcare Resource Use in People with Migraine: Results From the OVERCOME (EU) Observational Study. Pain Ther. DOI: 10.1007/s40122-024-00589-3.
(3) Steiner et al. (2020): Lifting The Burden: the Global Campaign against Headache. Migraine remains second among the world's causes of disability, and first among young women: findings from GBD2019. J Headache Pain., DOI: 10.1186/s10194-020-01208-0.


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