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Medizin

Phase-II-Studiendaten zu Iptacopan bei seltenen Nierenerkrankungen

Phase-II-Studiendaten zu Iptacopan bei seltenen Nierenerkrankungen
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Im Rahmen des 58. ERA-EDTA-Kongresses wurden die Ergebnisse zum primären Endpunkt einer Phase-II-Studie mit dem Prüfpräparat LNP023 bei Patienten mit IgAN bekanntgegeben, die eine signifikante Senkung der Proteinurie belegen (1). Die Proteinurie wird als ein Surrogatmarker anerkannt, der mit dem Fortschreiten des Nierenversagens korreliert. Laut Zwischenergebnissen einer anderen Phase-II-Studie führte der Wirkstoff bei Patienten mit C3G zu einer Verbesserung des eGFR-Zeitverlaufs (2): Die eGFR stieg nach 12 Wochen im Mittel um 3,1ml/min/1,73 m2 vom Ausgangswert an (2). Dies bestätigt bisherige Daten derselben Studie, die eine signifikante Senkung der Proteinurie (Senkung der Protein/Kreatinin-Ratio im Urin (UPCR) um 53% vom Ausgangswert) und verbesserte C3-Plasmaspiegel (vollständige Normalisierung bei 5 von 7 Patienten) nach 12 Wochen zeigten. Die Prüfmedikation zeigte ein Sicherheitsprofil auf Placeboniveau ohne schwere unerwünschte Ereignisse. In beiden Studien konnte eine Stabilisierung der Nierenfunktion über 90 Tage (IgAN) bzw. 12 Wochen (C3G) beobachtet werden (1, 2).

Phase-II-Dosisfindungsstudie zu IgAN

In der Phase-II-Dosisfindungsstudie (NCT03373461) zu IgAN wurden Patienten (n=112) randomisiert und mit Placebo oder verschiedenen Dosierungen von LNP023 behandelt (1). Der primäre Endpunkt wurde mit einem statistisch signifikanten (p=0,038) Dosis-Wirkungs-Effekt in Bezug auf die Reduktion der Proteinurie (gemessen mittels Protein/Kreatinin-Ratio im 24-Stunden-Urin (UPCR 24 h)) im Vergleich zu Placebo nach 90 Tagen erreicht (1). Die untersuchte Hochdosis von 200 mg 2x täglich zeigte im Vergleich zu den anderen getesteten Dosen (2x täglich 10 mg bzw. 2x täglich 50 mg) die größte Reduktion der Proteinurie um 23% im Vergleich zu Placebo nach 90 Tagen (1). Bei den niedrigeren Dosierungen wurden folgende Werte bezüglich einer Reduktion der Proteinurie erreicht: 1% bei 10 mg 2x täglich, 6% bei 50 mg 2x täglich, 13% bei 100 mg 2x täglich. Unter der Behandlung mit LNP023 zeigte sich ein Trend zur Stabilisierung der Nierenfunktion, gemessen anhand der eGFR1, einem wichtigen Parameter zur Bestimmung der Nierenfunktion.

Sicherheits-und Verträglichkeitsprofil vergleichbar mit Placebo

Der Wirkstoff wies ein Sicherheits-und Verträglichkeitsprofil vergleichbar mit Placebo auf (1). Neue Zwischenergebnisse einer offenen Phase-II-Studie (NCT03832114) bei Patienten mit C3G zeigten unter einer Behandlung mit 200 mg LNP023 2x täglich eine stabilisierte Nierenfunktion, gemessen anhand der Verbesserung des eGFR-Zeitverlaufs (2). Die Nierenfunktion von 12 Patienten, die über 12 Wochen behandelt wurden, wurde verglichen mit den Daten zur Nierenfunktion über einen Zeitraum von 2 Jahren vor Einschluss in die Studie (oder seit der Diagnose, sofern diese weniger als 2 Jahre zurücklag) (2).
 
 

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Phase-III-Studie startet noch 2021

7 Patienten, die LNP023 über bis zu 25 Wochen in einer Langzeit-Extensions-Studie (NCT0395544513) erhielten, erzielten eine über diesen Zeitraumanhaltende eGFR-Stablisierung. „Komplementvermittelte Nierenerkrankungen wie IgAN und C3G können lebensbedrohlich sein. Sie betreffen meist junge Erwachsene und führen zu einer hohen Krankheitslast“, betonte Dr. André Schmidt, Novartis. „Wir wissen um die hohe Krankheitslast der Patienten und treiben daher unsere klinische Entwicklung weiter voran. Die Phase-III-Studie APPLAUSE bei IgAN wird auch in Deutschland durchgeführt und nimmt aktuell Patienten auf, eine Phase-III-Studie bei C3G wird noch 2021 starten.“

Quelle: Novartis

Literatur:

(1) Barratt J et al. Interim analysis of a Phase 2 dose ranging study to investigate the efficacy and safety of iptacopan in primary IgA nephropathy. Datenpräsentation im Rahmen des ERA-EDTA-Kongresses, 5. bis 8. Juni 2021.
(2) Wong E et al. Iptacopan (LNP023): a novel oral complement alternative pathway factor B inhibitor safely and effectively stabilises eGFRin C3 glomerulopathy. Datenpräsentation im Rahmen des ERA-EDTA-Kongresses,5. bis 8. Juni 2021.



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