Dienstag, 5. November 2024
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Primär sklerosierende Cholangitis: Neue Therapieoption

Primär sklerosierende Cholangitis: Neue Therapieoption
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Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine seltene, chronisch verlaufende entzündliche Erkrankung der Gallenwege und schwierig zu behandeln. Studien der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni Wien unter der Leitung von Michael Trauner (Universitätsklinik für Innere Medizin III) konnten positive Wirkungen durch die Gabe synthetisch hergestellter Gallensäuren und Gallensäuren-Rezeptor-Agonisten zeigen. Eine aktuelle gemeinsame Studie von Trauner und der Immunologin Nicole Boucheron zeigt nun erstmals, dass die synthetisch hergestellte Gallensäure Nor-UDCA (Nor-Ursodeoxycholsäure) auch direkt auf das Immunsystem und CD8-T-Zellen, die bei der PSC fehlgeleitet werden, wirkt. Dadurch können gewebeschädigende Entzündungen vermindert werden. Die Ergebnisse der Studie wurden im Top-Journal Journal of Hepatology veröffentlicht.
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Synthetische Gallensäure verhindert Gewebeschäden bei PSC

„Zugleich konnten wir den Mechanismus dahinter entschlüsseln und zeigen, wie genau das geschieht“, sagt die Expertin vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien und erklärt weiter: „Durch die PSC werden die CD8-T-Zellen fehlgeleitet, Nor-UDCA führt sie quasi auf den richtigen Weg zurück, indem es das Protein mTOR reguliert und den Zellen den Treibstoff wegnimmt, den sie bräuchten, um weitere Schäden anzurichten.“ CD8-T-Zellen sind, wenn sie normal funktionieren, eigentlich dazu da, um Viren und auch Krebszellen zu bekämpfen.
 

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PSC: Möglichkeit der Früherkennung eines Gallengangskarzinoms durch Autoantikörpernachweis

Erschienen am 20.05.2016

Ein Gallengangskarzinom könnte frühzeitig mit dem Nachweis bestimmter Autoantikörper der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert werden. Den engen Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieser Antikörper und der mit dem Tumor verbundenen Gallengangsentzündung (primäre sklerosierende Cholangitis, PSC) konnte jetzt erstmals Dr. Sebastian Jendrek aus der Medizinischen Klinik I der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, nachweisen.

 

Erschienen am 20.05.2016undefined

Gallensäuren wirken bei PSC direkt auf das Immunsystem

„Dieser immunmetabolische Aspekt ist völlig neu, wir konnten damit erstmals zeigen, dass Gallensäuren als therapeutisch nutzbare Signalmoleküle direkt auf das Immunsystem einwirken“, ergänzt Trauner. Die Therapie mit der synthetischen Gallensäure bewirkt zudem, dass die Überreaktion der CD8-T-Zellen im Immunsystem ausgeschaltet wird und sie wieder ihre übliche Funktion in der spezifischen Beseitigung von Virus infizierten Zellen oder Krebszellen übernehmen können. Die Erkenntnisse der Studie könnten dazu führen, dass man synthetisch hergestellte Gallensäure Nor-UDCA künftig auch bei anderen entzündlichen Erkrankungen, in denen ein fehlgeleitetes Immunsystem eine Rolle spielt, therapeutisch einsetzen kann.

Quelle: MedUni Wien


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