Sonntag, 19. Mai 2024
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Medizin

Leitfaden für die psychologische Versorgung von Intensivpatient:innen

Leitfaden für die psychologische Versorgung von Intensivpatient:innen
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Für Patient:innen wie auch deren Angehörige können die Einweisung und die Behandlung auf einer Intensivstation zum traumatischen Erlebnis werden. Entsprechend sind die psychologische Begleitung und Unterstützung durch qualifiziertes Personal unverzichtbar. Die Sektion Psychologische Versorgungsstrukturen in der Intensivmedizin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat hierzu jetzt ein Manual mit erprobten Techniken und Methoden wie auch Hilfsmitteln für Kolleg:innen veröffentlicht.

Manual soll Standards für die psychologische Betreuung auf Intensivstationen etablieren

Das 63 Seiten umfassende PDF wurde unter dem Titel „Manualisierte Interventionen für die Psychologische Versorgung intensivmedizinisch behandelter PatientInnen und ihrer Angehörigen“ zur freien Verfügbarkeit und Weitergabe auf der Website der Fachgesellschaft veröffentlicht. Psycholog:innen mit jahrelanger Erfahrung in der Psychotherapie, Hypnotherapie oder auch der Traumatherapie, die schwerpunktmäßig auf der Intensivstation arbeiten, haben an der Erstellung des DIVI-Manuals mitgewirkt, um dadurch Erfahrungen zu bündeln und diese an jüngere Kolleg:innen auf den Intensivstationen weiterzugeben. „Es ist unser Ziel, hiermit klare Strukturen in der bestehenden psychologischen Unterstützung zu schaffen“, erklärt Sektionssprecherin Dr. Anke Hierundar, Psychologische Psychotherapeutin in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie im Universitätsklinikum Rostock. „Unser Manual soll ab sofort Standards für Kolleginnen und Kollegen etablieren, die bereits als Psychologen auf Intensivstationen arbeiten bzw. dort neu beginnen und entsprechend die Qualität unserer Arbeit absichern.
 
 

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Das Ziel: traumatisierende Belastungen der Patient:innen vermeiden

So könne das Ereignis, das zur Einweisung auf die Intensivstation führe, wie beispielsweise ein Autounfall, Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine schwere Operation, selbst potenziell traumatisierend sein. Für viele Patient:innen könne die Behandlung auf der Intensivstation selbst als sehr belastend und sehr bedrohlich wahrgenommen werden. „Hier gilt es, früh zu intervenieren, um spätere psychische Folgestörungen unserer Patienten zu vermeiden“, erklärt die Sektionssprecherin. Diese gingen sonst körperlich gesünder, aber seelisch belasteter nach Hause.

Erfahrungen und adaptierte Techniken im Manual gebündelt

Das DIVI-Manual ist unterteilt in Kapitel zu verschiedenen Themen: hypnotherapeutischen Intervention, Interventionen zur kognitiven Umstrukturierung, Emotionsregulation, Körperwahrnehmung, Entspannungstechniken, Interventionen zur Realitätsorientierung und Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT). Einige Techniken wurden speziell für die Intensivmedizin adaptiert, da einige Patient:innen nur gering – teilweise lediglich 5 bis 15 Minuten – belastbar und andere eingeschränkt in ihrer Kommunikationsfähigkeit sind. Für Angehörige werden Hilfsmittel wie das Intensivtagebuch erläutert. Aber auch die Angehörigenbegleitung nach einem Suizidversuch und die Trauertherapie finden ihren Platz im DIVI-Manual.
 
→ Hier gelangen Sie zum Manual „Manualisierte Interventionen für die Psychologische Versorgung intensivmedizinisch behandelter PatientInnen und ihrer Angehörigen

Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)



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