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Medizin | Beiträge ab Seite 58

In Deutschland gibt es mehr Patient:innen, die neu mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) diagnostiziert werden als jene, die behandelt werden. Das zeigt nun erstmals der HCV-Tracker, ein übersichtliches Dashboard, das quartalsaktuell den Stand der angestrebten HCV-Elimination darstellt – auch auf Bundeslandebene. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) (1) und die Bundesregierung (2) haben das Ziel ausgerufen, bis 2030 HCV zu eliminieren. Das Thema HCV-Elimination war auch Thema einer Fortbildungsveranstaltung im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).
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Neue Bluthochdruck-Leitlinie der ESH – was Hausärzt:innen wissen sollten

Auf dem Kongress der European Society of Hypertension (ESH) wurden die „2023 ESH Guidelines for the Management of Arterial Hypertension“ vorgestellt (1). Die neue Bluthochdruckleitlinie definiert neue Risikofaktoren und Komorbiditäten, die für das mögliche Vorliegen einer Hypertonie sensibilisieren sollen. Jetzt wurde auch die Unterteilung der Hypertonie in 3 Klassen anhand des Grads hypertonieassoziierter Organschädigungen stärker hervorgehoben. Im Hinblick auf die Zielwerteinstellung definiert die Leitlinie einen Maximalwert, lässt ansonsten den Ärzt:innen Handlungsspielräume, die Therapie je nach individuellem Risiko zu intensivieren. Bei Menschen über 40 Jahre sowie jüngeren, die Risikofaktoren aufweisen, sollte einmal pro Jahr eine Blutdruckmessung durchgeführt werden.
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Einzelne Hepatitis-E-Mutation macht Sofosbuvir-Therapie unwirksam

Gegen Hepatitis E gibt es bislang keine spezifischen Medikamente. Ärzt:innen steht lediglich das Breitband-antivirale Medikament Ribavirin zur Verfügung, welches häufig starke Nebenwirkungen hervorruft. Wirkstoffe gegen andere Hepatitis-Viren helfen nur bedingt. Warum Hepatitis E der Behandlung mit dem Hepatitis-C-Medikament Sofosbuvir entgehen kann, hat ein Team der Nachwuchsgruppe „Computational Virology“ um Dr. Daniel Todt in der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit Forschenden aus Berlin, Hamburg und Hannover herausgefunden: Eine einzelne Mutation des Virus führt dazu, dass die Behandlung weniger effektiv ist.
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Neue Applikationsform und Langzeitsicherheitsdaten der Anti-TSLP- Asthmatherapie

Der First-in-Class Anti-TSLP-Antikörper Tezepelumab wird bei schwerem, unkontrolliertem Asthma ab 12 Jahren eingesetzt. Neben der Fertigspritze steht Tezepelumab ab sofort auch als Fertigpen zur Verfügung. Die Selbstapplikation kann sowohl für die Patient:innen als auch für das Pflegepersonal mehr Flexibilität und Komfort in der Therapie bedeuten (1, 2). Außerdem liefert die Placebo-kontrollierte Verlängerungsstudie DESTINATION Langzeitdaten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung (3).
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Zulassungsempfehlung für Empagliflozin zur Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung zur Zulassungserweiterung für Empagliflozin zur Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) ausgesprochen (1). Derzeit ist Empagliflozin für die Behandlung von Erwachsenen mit nicht ausreichend behandeltem Typ-2-Diabetes und als Monotherapie, wenn Metformin nicht vertragen wird, sowie bei symptomatischer, chronischer Herzinsuffizienz bei Erwachsenen indiziert (5). Im Falle einer Zulassung käme in der EU die Indikation chronische Niereninsuffizienz bei Erwachsenen hinzu, sodass Empagliflozin in den Indikationen Typ-2-Diabetes, chronische Herzinsuffizienz oder chronische Niereninsuffizienz sowie einer Kombination dieser Erkrankungen eingesetzt werden kann.
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Chronischer Stress hemmt die Knochenheilung

Eine Studie der Ulmer Universitätsmedizin hat aufgedeckt, über welche molekularen Mechanismen psychische Traumen und andere massive Stresserfahrungen die Heilung von Knochenbrüchen verzögern. Das Forschungsteam, zu dem auch Wissenschaftler:innen aus Kanada und Japan gehörten, konnte nachweisen, dass bestimmte Immunzellen unter Stress ein Enzym produzieren, das wiederum die Ausschüttung von Stresshormonen befördert. Diese Stresshormone wirken lokal am Knochen und hemmen dort die Umwandlung von Knorpel- in Knochenzellen. Sie verzögern damit die Knochenbildung und Frakturheilung (1).
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Aspirin erhöht das Anämierisiko bei Älteren deutlich

Eine niedrige Dosis Aspirin erhöht bei ansonsten gesunden älteren Erwachsenen das Risiko einer Anämie deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Forschenden der Monash University in Australien. Darüber hinaus kommt es zu einer Abnahme des Ferritins im Blut. Die in den Annals of Internal Medicine veröffentlichten Ergebnisse legen daher nahe, dass bei älteren Patient:innen, die Aspirin einnehmen, die Hämoglobinwerte überwacht werden sollten.
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Neue Phase-III-Studie mit Finerenon bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-1-Diabetes

Die Phase-III-Studie FINE-ONE wird die Wirksamkeit und Sicherheit von Finerenon im Vergleich zu Placebo bei der Verzögerung des Fortschreitens einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) bei Erwachsenen mit CKD und Typ-1-Diabetes untersuchen. Das Hauptziel der Studie ist der Nachweis der Überlegenheit von Finerenon gegenüber Placebo bei der Verringerung des Albumin-Kreatinin-Verhältnisses (UACR) im Urin über einen Zeitraum von 6 Monaten.
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Tuberkulose: Nanopartikel können Antibiotika direkt in die Lunge transportieren

Die Therapie der gefährlichen Infektionskrankheit Tuberkulose steht vor der Herausforderung, dass Erreger häufig gegen mehrere gängige Antibiotika resistent sind. Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben nun Nanopartikel entwickelt, die in Zukunft neue Antibiotika direkt in die Lunge transportieren könnten. Tenside sorgen dafür, dass sich die hoch fettlöslichen Antibiotika in Wasser fein verteilen und inhalieren lassen. Erste Tests am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, zeigen die hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit der Antibiotika-Nanocarrier. Die Forschenden berichten darüber in der Zeitschrift ACS Nano (1).
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EU-Zulassungserweiterung für Sacubitril/Valsartan zur Behandlung von pädiatrischer HFrEF

Die europäische Kommission hat die Zulassung für den Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) Sacubitril/Valsartan zur Behandlung von symptomatischer, chronischer Herzinsuffizienz mit linksventrikulärer Dysfunktion (HFrEF) bei pädiatrischen Patient:innen im Alter von 1 bis < 18 Jahren erteilt (1). Mit der EU-Zulassung steht Sacubitril/Valsartan somit nun für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Der ARNI kann bei Kindern und Jugendlichen mit einem Körpergewicht > 40 kg in Tablettenform gegeben werden. Eine spezielle gewichtsadaptiert zu dosierende Darreichungsform, ein Granulat, bei einem Körpergewicht < 40 kg wird voraussichtlich im 4. Quartal 2023 zur Verfügung stehen.
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Wie der Einsatz Künstlicher Intelligenz die Intensivmedizin verändern kann

Der Tag der Intensivmedizin, den die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) ins Leben gerufen haben, hat auch in diesem Jahr ein Schlaglicht auf die Intensivmedizin geworfen. Nach den schweren Corona-Jahren richtete sich der Blick dabei auch in die Zukunft. Und dieser ist optimistisch, was die medizinische Seite angeht, zugleich aber mahnend in Richtung Politik.
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Langfristiger Nutzen von CFTR-Modulatoren in der Therapie der Mukoviszidose

Auf der 46. Konferenz der European Cystic Fibrosis Society (ECFS) vom 7. bis 10. Juni 2023 in Wien, Österreich, wurden wissenschaftliche Abstracts zur Behandlung der zystischen Fibrose (CF, Mukoviszidose) präsentiert. Die vorgestellten Daten zeigen den langfristigen Nutzen einer Therapie mit CFTR-Modulatoren und wie wichtig es ist, den der CF zugrundeliegenden Proteindefekt so früh wie möglich zu behandeln.
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Wie das Darmmikrobiom auf Antibiotika reagiert

Antibiotika beeinflussen Zusammensetzung und Dynamik des Darmmikrobioms. Die Behandlung mit Antibiotika führt nicht nur zu einem Verlust der Artenvielfalt von Mikroorganismen, sondern begünstigt häufig auch die Selektion resistenter Bakterienstämme. Unklar war bislang, wie sich das Mikrobiom bei einer wiederholten Antibiotikatherapie verhält. In einer präklinischen Studie hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung zweier DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung e. V.)-Wissenschaftlerinnen mittels Metagenom- und Kultivierungsanalysen evolutionäre Mechanismen identifiziert, die nach wiederholter Antibiotikagabe zur Resilienz der mikrobiellen Gemeinschaft beitragen (1). Die Studie erschien jetzt im renommierten Wissenschaftsjournal Cell Host & Microbe.
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Ultraschnelles Mahlzeiteninsulin: Mehr Flexibilität und Kontrolle beim Diabetesmanagement

Das ultraschnelle Mahlzeiteninsulin, eine weiterentwickelte Formulierung von Insulin lispro ist seit 3 Jahren verfügbar und hat Einzug in die Therapie des Diabetes mellitus gehalten. Bei einer Veranstaltung gab Prof. Dr. Oliver Schnell, München, ein Update zum Einsatz des Mahlzeiteninsulins. Er erläuterte, dass es im Vergleich zum herkömmlichen Insulin lispro eine verbesserte postprandiale Glukosekontrolle (2, 3) ermöglicht und Patient:innen praktische Vorteile wie eine höhere Flexibilität bei den Mahlzeiten bietet, da kein Spritz-Ess-Abstand eingehalten werden muss (1).
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Zulassung von Bimekizumab bei Psoriasis-Arthritis und axialer Spondyloarthritis

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Bimekizumab zur Behandlung von Erwachsenen mit aktiver Psoriasis-Arthritis (PsA) und Erwachsenen mit aktiver axialer Spondyloarthritis (axSpA), einschließlich nicht röntgenologischer axSpA (nr-axSpA) und ankylosierender Spondylitis (AS), auch bekannt als röntgenologische axSpA, erteilt. Diese Zulassungen in der Europäischen Union sind die ersten Marktzulassungen für
Bimekizumab bei PsA und axSpA weltweit und die 2. und 3. Indikation für Bimekizumab in der EU, nachdem es im August 2021 für die Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis zugelassen wurde (1).
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Gesunde Ernährung bei gastroenterologischen Erkrankungen – Was tun gegen Mangelernährung?

Für 89% der Deutschen spielt der Faktor Gesundheit in Fragen der Ernährung eine wichtige Rolle. Das zeigt der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegebene Ernährungsreport (1). Doch was zeichnet eine gesunde Ernährung aus und welche Rolle spielt die Ernährung bei gastroenterologischen Erkrankungen? Um diese Fragen ranken sich viele Mythen und Halbwahrheiten – etwa, dass eine ketogene Diät gegen Krebs helfe. Auf der Online-Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) am 14. Juni 2023, ordneten Expert:innen ein, welche Aussagen über die Zusammenhänge von Ernährung und Gastro-Gesundheit wissenschaftlich belegt sind und welche nicht. Sie thematisierten außerdem, warum Mangelernährung bei gastroenterologischen Patient:innen ein häufiges Problem darstellt und welche Maßnahmen Krankenhäuser dagegen ergreifen können.
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