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Medizin | Beiträge ab Seite 97

Für Krebspatient:innen stellt COVID-19 aufgrund ihres oftmals therapie- oder erkrankungsbedingt geschwächten Immunsystems ein besonderes Risiko dar, weshalb die Impfung für sie von großer Bedeutung ist. Nun zeigt eine aktuelle Studie unter der Leitung der MedUni Wien, dass es aufgrund von Omikron zu einer steigenden Zahl von Durchbruchsinfektionen bei Menschen mit einer Krebserkrankung kommt, insbesondere während sich diese einer Krebstherapie unterziehen. Darum ist die Einhaltung von Schutzmaßnahmen und die Entwicklung von an Virusvarianten angepassten Impfstoffen für Betroffene wichtig, betonen die Forscher:innen der Studie, die soeben im renommierten Journal Cancer Cell publiziert wurde.
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G-BA stuft Ceftazidim/Avibactam als Reserveantibiotikum ein

Der G-BA hat vor kurzem Ceftazidim/Avibactam zusammen mit 2 weiteren Arzneimitteln als Reserveantibiotikum eingestuft (1). Damit sind insgesamt 4 Produkte von der regulären frühen Nutzenbewertung freigestellt und die umfangreiche Prüfung des Zusatznutzens im Verhältnis zu einer Vergleichstherapie entfällt. In Deutschland wurde hiermit zum ersten Mal ein automatischer Zusatznutzen für Antibiotika mit Reservestatus erteilt.
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COVID: Aprotinin verkürzt Hospitalisierungszeit

Bevor SARS-CoV-2 über sein Spike-Protein an Proteine (ACE2-Rezeptoren) auf der Oberfläche der Wirtszellen andocken kann, müssen Teile des Spike-Proteins durch Enzyme der Wirtszellen – Proteasen – abgespalten werden. 2020 konnte ein Wissenschaftsteam um Prof. Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität und Prof. Martin Michaelis sowie Prof. Mark Wass von der britischen University of Kent in Zellkultur-Experimenten zeigen, dass der Protease-Inhibitor Aprotinin in der Lage ist, die für das Eindringen der SARS-CoV-2-Viren nötige Proteasen zu hemmen und die Vermehrung des Erregers zu stoppen.
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Medizin

Helicobacter pylori: Bislang unbekannter Mechanismus identifiziert

Eine Infektion der Magenschleimhaut mit dem Helicobacter-Bakterium führt zu Magenentzündungen und erhöht zudem das Risiko für Magenkrebs. Ein Forschungsteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) konnte nun charakteristische Veränderungen in den Magendrüsen im Zuge einer Infektion aufklären. Die Wissenschaftler:innen haben dabei einen bisher unbekannten Mechanismus gefunden, der die Zellteilung im gesunden Gewebe begrenzt und somit vor Krebsentwicklung schützt. Durch eine Mageninfektion wird dieser aber aufgehoben, so dass Zellen unkontrolliert wachsen können.
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Secukinumab bei Spondyloarthritiden – Dosiserhöhung auf 300 mg in der Praxis

Bei der Behandlung der zum Spektrum der Spondyloarthritiden zählenden ankylosierenden Spondylitis (AS) sowie der Psoriasis-Arthritis (PsA) hat sich das Treat-to-Target (T2T)-Prinzip bewährt – oberstes Therapieziel ist eine langanhaltende Remission. Seit mehr als 6 Jahren ist der Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Secukinumab im Rahmen dieses Konzeptes eine wirksame, etablierte Therapieoption (1, 2). Dennoch kann basierend auf dem individuellen klinischen Ansprechen der Patient:innen eine Intensivierung der Behandlung notwendig werden. In diesen Fällen können Betroffene von einer Dosiserhöhung auf 300 mg Secukinumab profitieren. Zudem zeigt der IL-17A-Inhibitor ein dosisunabhängiges günstiges Sicherheitsprofil (1-4).
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Zeroing In – Förderprogramm gegen HIV

Das Förderprogramm Zeroing In soll im Kampf gegen HIV weltweit Organisationen dabei unterstützen, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern, den Zugang zu guter Gesundheitsversorgung zu verbessern und medizinische Ausbildung bzw. gesundheitliche Aufklärung voranzutreiben. Die finanziellen Mittel sollen dabei unterversorgte Communities erreichen, die am stärksten von der HIV-Epidemie und der COVID-19-Pandemie betroffen sind.
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Tofacitinib: 5 Zulassungen für immunvermittelte chronisch-entzündliche Erkrankungen

Als orale zielgerichtete Therapie bei immunvermittelten chronisch-entzündlichen Erkrankungen hat sich der innovative Wirkmechanismus der Januskinase-Inhibitoren (JAKi) in der Praxis etabliert. Der weltweit erste JAKi, der – 2012 in den USA – für die Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA) zugelassen wurde, ist Tofacitinib. Heute deckt Tofacitinib mit 5 zugelassenen Indikationen – 4 rheumatologische und eine gastroenterologische – unter den JAKi das breiteste therapeutische Spektrum ab.
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Medizin

Sportmedizin: Diagnose Syndesmosen-Verletzung

Häufig passiert es in Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball, Handball oder Tennis . Einmal den Fuß nach außen weggedreht, umgeknickt und schon ist es passiert - die Bandstruktur des Sprunggelenkes und manchmal auch etwas „höher“ über dem oberen Sprunggelenk halten dem Zug nicht stand und reißen. Entweder teilweise oder ganz. Warum eine Syndesmosen-Verletzung manchmal eine Horror-Diagnose ist und wie sie behandelt wird, darüber berichtet PD Dr. med. Raymond Best, Facharzt für Orthopädie, Chirurgie, Unfallchirurgie, Notfallmedizin, Sportmedizin, Sportklinik Stuttgart, auf dem 37. Kongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) in Berlin.
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Medizin

Psychische Belastung durch Pandemie: Studie zur Stärkung der Resilienz

Bereits mit Beginn der Pandemie war ein Forschungsprojekt in Tirol folgender Frage nachgegangen: „Wie bewältigen Menschen mit psychischen Erkrankungen Quarantäne und soziale Isolation während der COVID-19-Pandemie?“. Bei der ersten Befragungsrunde im Sommer 2020 haben über 1.000 Teilnehmer:innen aus Tirol teilgenommen. Nun liegen erste Ergebnisse dieses vom Land Tirol geförderten Projektes vor: Dabei hat sich gezeigt, dass rund 15% sich selbst als psychisch belastet eingestuft haben. „Die Hälfte der Teilnehmer:innen hat vor allem die Einsamkeit betont. Insbesondere bei Jugendlichen und Personen unter 30 Jahren wurde die Langeweile als negativer Faktor hervorgehoben“, erklärt Studienleiter Alex Hofer, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Psychiatrie I. „Unsere Erkenntnisse decken sich hierbei durchaus mit denen anderer internationaler Studien“. Dementsprechend waren vor allem Frauen, Alleinstehende, Arbeitslose und Menschen mit geringen Einkommen besonders belastet. „Wir konnten mit unserer Forschungsarbeit zeigen, dass eine klinisch relevante Belastung der Allgemeinbevölkerung vorliegt“, sagt Hofer. „Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass die Anzahl der stationär behandlungsbedürftigen Menschen mit depressiven Erkrankungen im Jahr 2021 deutlich angestiegen ist“.
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Medizin

Neuer Bluttest ermöglicht Früherkennung von Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung und Alzheimer

Mit einem neuen Bluttest ist es möglich, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) sowie als weiteren Schritt die Alzheimer-Demenz frühzeitig zu diagnostizieren. Ein internationales Team um den Neurologen Prof. Dr. Markus Otto von der Universitätsmedizin Halle hat herausgefunden, dass das Protein beta-Synuclein deutlich erhöht ist, sobald die Creutzfeld-Jakob-Krankheit ausbricht. Die Gruppe, die aus Wissenschaftler:innen aus Halle, Ulm, Berlin, München, Alava, Bologna und Bratislava besteht, arbeitet nun daran, dieses Verfahren in die klinische Routine zu übernehmen. Außerdem ist geplant, die Methode auch für die Frühdiagnose der Alzheimer-Erkrankung zu etablieren.
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Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes: große Flexibilität durch Basalinsuline

2021 lebten in Deutschland  8,5 Millionen Diabetiker:innen. Die meisten der Patient:innen – nämlich 80 bis 90% – werden von ihren Hausärzt:innen betreut. Bei der Therapie ist eine gute Einstellung wichtig, um den Patient:innen einen planbaren Alltag zu gewährleisten. Mit den Basalinsulinen wie Insulin degludec können Patient:innen optimal versorgt werden, ohne dass sie in ihren täglichen Herausforderungen eingeschränkt werden.
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Medizin

PNH: Pädiatrische Zulassungserweiterung für Ravulizumab

Im September 2021 erhielt Ravulizumab von der Europäischen Kommission die pädiatrische Zulassungserweiterung in der Indikation Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie (PNH) und kann somit auch bei Kindern (ab einem Körpergewicht von 10 kg) und Jugendlichen mit PNH eingesetzt werden (1). Die Zulassung bezieht sich sowohl auf Patient:innen, die eine Hämolyse und eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen, als auch auf Patient:innen, die klinisch stabil sind, nachdem sie mindestens die letzten 6 Monate lang mit Eculizumab behandelt wurden. Der langwirksame C5-Inhibitor Ravulizumab, der zu einer sofortigen, vollständigen und anhaltenden Komplementhemmung führt und im Vergleich zu Eculizumab eine geringere Dosierungshäufigkeit aufweist, wird in Deutschland seit 2019 zur Behandlung von Erwachsenen mit PNH eingesetzt und ist mittlerweile Therapiestandard.
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Medizin

Schlaganfall: Bald neuer Wirkstoff zur Gerinnungshemmung?

Zur Schlaganfallprävention ist in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Erkrankungen die Gabe von Antikoagulanzien notwendig – beispielsweise bei Vorhofflimmern, einer relativ häufigen Herzrhythmusstörung älterer Menschen. Dafür steht heute eine Reihe verschiedener oraler Präparate zur Verfügung, die zu einer effektiven Gerinnungshemmung führen und damit Schlaganfälle vermeiden. Allerdings erhöhen sie auch das Risiko für Blutungen. Eine neue Substanz, Asundexian, zeigte nun in einer Phase-II-Studie (1) eine hohe gerinnungshemmende Wirksamkeit bei gleichzeitig deutlich reduziertem Blutungsrisiko.
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Medizin

Depressionen und ihr Einfluss auf die Blutzellen

Eine aktuelle Studie der TU Dresden und der Universität Zürich in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts stellt erstmals einen Zusammenhang zwischen depressiven Störungen und mechanischen Merkmalen aller wichtigen Blutzelltypen her. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass depressive Störungen und insbesondere anhaltende depressive Störungen mit einem allgemeinen Anstieg der Verformbarkeit von Immunzellen einhergehen, was auf eine verschlechterte Zellfunktion hinweisen könnte und die generelle Erschöpfung bei vielen Depressionspatient:innen weiter erklären könnte.
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Medizin

Plaque-Psoriasis: Verbesserung der Lebensqualität unter Apremilast

Eine Behandlung mit dem Phosphodiesterase-4 (PDE-4)-Inhibitor Apremilast (1) konnte bei Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis sowohl die Krankheitssymptome als auch die Lebensqualität verbessern. Zu diesem Ergebnis kam die kürzlich in Dermatologic Therapy publizierte LAPIS-PSO-Studie, die die Lebensqualität, Behandlungseffektivität und die Patient:innenzufriedenheit der Therapie mit Apremilast aus Sicht von Ärzt:innen und Patient:innen auswertete (2).
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COVID-19

SARS-CoV-2: Wie Sotrovimab und VIR-7832 funktionieren

Sotrovimab (VIR-7831) und VIR-7832 sind monoklonale Antikörper (mAbs) mit dualer Wirkung, die auf das Spike-Glykoprotein des schweren akuten respiratorischen Syndroms Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) abzielen. Sotrovimab und VIR-7832 wurden von einem Elternantikörper (S309) abgeleitet, der aus Gedächtnis-B-Zellen eines Überlebenden des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS-CoV) aus dem Jahr 2003 isoliert wurde. Beide mAbs enthalten eine „LS“-Mutation in der Fc-Region, um die Serumhalbwertszeit zu verlängern. Darüber hinaus kodiert VIR-7832 für eine Fc-GALIE-Mutation, die nachweislich CD8+ T-Zellen im Rahmen einer viralen Infektion der Atemwege in vivo hervorruft.
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Medizin

Mindable-App: Effektive Unterstützung bei Panikstörung

Seit Oktober 2020 ermöglicht das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) „Apps auf Rezept“. Gesetzlich Versicherte haben seitdem die Möglichkeit, sich digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) von Ärzt:innen oder Therapeut:innen verschreiben zu lassen, Krankenkassen erstatten die Kosten. Eine positive Entwicklung für Menschen, die zum Beispiel unter psychischen Erkrankungen leiden. Wie eine App Betroffenen konkret helfen kann und welchen Nutzen auch Ärzt:innen und Therapeut:innen von technologiebasierten Medizinprodukten haben können, erklärt Linda Weber, CEO und Herstellerin der App „Mindable: Panikstörung und Agoraphobie“ anhand ihrer App.
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Medizin

Typ-2-Diabetes: Wie die Versorgung in der Hausarztpraxis gelingt

In Deutschland werden schätzungsweise 80-90% der Menschen mit Typ 2 Diabetes in einer hausärztlichen Praxis betreut (1). Typ 2 Diabetes ist dabei jedoch nur eines von vielen Themen und die individuelle Therapie von Menschen mit Typ 2 Diabetes kann oftmals mehr Zeit erfordern, als im Praxisalltag zur Verfügung steht. Insbesondere beim Start in die Insulintherapie bedarf es einer individuellen Einstellung und intensiven Betreuung der Patient:innen.
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