Journal MED

Onkologie | Beiträge ab Seite 5

Die Preisexplosion bei Arzneimitteln geht unvermindert weiter: Die Kosten für neu zugelassene Orphan Drugs – also Therapien für seltene Krankheiten – haben sich seit 2011 verfünffacht und liegen im Jahr 2020 im Durchschnitt bei 540.000 Euro pro Jahr und Patient. Das geht aus dem aktuellen AMNOG-Report 2022 der DAK-Gesundheit hervor. Der Vorstandschef der DAK-Gesundheit Andreas Storm begrüßt die Verfügbarkeit neuer Therapieformen, kritisiert jedoch die Preisfindung insbesondere bei Orphan Drugs. Um „Mondpreisen“ künftig effektiv entgegenzuwirken, sollten Orphan Drugs bei Markteintritt vollumfänglich der Nutzenbewertung unterzogen werden. Damit unterstützt die DAK-Gesundheit die jüngsten Forderungen des IQWiG.
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Medizin

„Zahnärztliche Mitteilungen“ ab 2023 in der MedTriX Group

Die Zeitschrift „zm Zahnärztliche Mitteilungen“ und das Digital Angebot zm Online werden ab 1. Januar 2023 von MedTriX Deutschland (bisher Medical Tribune Verlagsgesellschaft mbH) vollumfänglich verlegerisch betreut. Der Konzessionsvertrag war von den zm Herausgebern Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung europaweit ausgeschrieben worden. Das überzeugende Konzept der MedTriX Group zur Weiterentwicklung des zm Portfolios und dessen Vermarktung führte zum Zuschlag.
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Medizin

Risiko Sonnenstudio – Inzidenz von Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich steigt

Etwa 250.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich – und die Tendenz ist steigend. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) ist das eine alarmierende Entwicklung. Da das Hauptrisiko für diese Tumoren die Sonnenexposition ist, warnen Expert:innen der DGMKG vor zu viel UV-Strahlung – momentan in den Wintermonaten – vor allem vor künstlicher UV-Strahlung in Sonnenstudios. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört die UV-Strahlung aus Solarien in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren – damit sind Solarien ebenso krebserzeugend wie Tabak oder Asbest. Vor diesem Hintergrund raten DGMKG-Expert:innen dringend vor dem Besuch von Sonnenstudios ab. Wenn Tumoren im Kopf- und Halsbereich erstmal aufgetreten sind, lassen sie sich jedoch dank moderner Operationsverfahren und neuartiger, zielgerichteter Wirkstoffe oft sehr gut behandeln.
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Medizin

4 Perspektiven auf die Mika-App

Apps auf Rezept, sogenannte DiGAs werden häufig noch misstrauisch beäugt. Dabei können sie als digitale Patient:innen-Begleitung Versorgungslücken ausgleichen und auch die Behandler:innen unterstützen. Die Betrachtung der Mika-App für onkologische Patient:innen aus verschiedenen Perspektiven zeigt den Nutzen. Die Mika-App ist die erste digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) für alle Krebspatient:innen. Dabei steht Mika für: Mein interaktiver Krebsassistent. Als zertifizierte digitale Gesundheitsanwendung ist Mika verordnungsfähig (1).
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Medizin

HIV und Krebs: Früher Beginn antiretroviraler Therapie senkt Risiko

HIV-Patient:innen haben ein erhöhtes Risiko an Haut- und Schleimhautkrebs zu erkranken, auch wenn dank einer antiretroviralen Therapie das HI-Virus im Blut eigentlich nicht mehr nachweisbar ist. Eine neue Studie der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, des Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases (LBI-RUD) und des CeMM Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zeigt nun, dass der Zeitpunkt des Starts der antiretroviralen Therapie einen Einfluss auf die Tumorentwicklung haben kann. Die Ergebnisse wurden aktuell im Fachjournal Immunity veröffentlicht.
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Medizin

Autoimmunität: Wie steuert Roquin die Aktivität von Immunzellen?

Bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes treten schwere Entzündungen in unterschiedlichen Regionen des Organismus auf. Das Immunsystem erkennt fälschlicherweise körpereigene Strukturen als fremd und greift diese an. Solche Leiden haben unterschiedliche Auslöser. Nur eine Handvoll bekannter Mutationen in einzelnen Genen des Erbguts führen zu Autoimmunität. Dazu gehört das Gen, das für Roquin-1 kodiert. Die sogenannte Sanroque-Mutation führt bei Mäusen zu einem Krankheitsbild, welches dem Lupus erythematodes ähnelt.
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COVID-19

SARS-CoV-2-Pandemie: Virus – Impfstoffe – Medikamente

Seit mittlerweile 20 Monaten hält die SARS-CoV-2-Pandemie die Welt in Atem. Während der 3. Welle gab es jeden Tag fünfstellige Infektionszahlen und Meldungen von knappen Intensivbetten. Die gegenüber dem Wildvirus deutlich ansteckendere Delta-Variante bestimmt nun die 4. Welle – mit exponentiellem Wachstum, nie dagewesenen Inzidenzzahlen und vollen Intensivstationen. Nun taucht auch noch eine weitere besorgniserregende Variante aus Südafrika auf. – Was wissen wir über das Virus, wo stehen wir inzwischen hinsichtlich Impfstoffen und Medikamenten?
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Medizin

Zeichen der Solidarität am Weltpankreaskrebstag

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Tumorerkrankungen und mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Aufgrund verbesserter und weit verbreiteter bildgebender Diagnoseverfahren gelingt es jedoch immer öfter, Vorstufen dieser Krebsart zu entdecken. Die fächerübergreifende Interpretation des Befundes und die Behandlung an einem spezialisierten Zentrum ermöglichen es dann in vielen Fällen, die Geschwulst zu entfernen, bevor sie sich zu einem gefährlichen Karzinom entwickelt. Anlässlich des Weltpankreaskrebstags am 18. November machen Behandelnde und Betroffene auf die Krankheit aufmerksam. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) beteiligen sich mit einem visuellen Zeichen der Hoffnung und der Solidarität mit Patient:innen: Von 16:30 bis 22 Uhr erstrahlt das Blaue Wunder in kräftigem Lila.
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Medizin

Glioblastom und Autismus: Mechanismus für Fehlentwicklung entdeckt

Menschliche Zellen erzeugen nach dem Bauplan, den unsere DNA enthält, Proteine, die bestimmte Funktionen erfüllen. Ein wesentlicher Schritt dabei ist das Ablesen der DNA und das Umschreiben der Information in mRNA, die sogenannte Transkription. Eine multizentrische Studie unter maßgeblicher Beteiligung der MedUni Wien belegt nun erstmals, dass ein bestimmtes Protein, PHF3, eine wichtige Rolle in der Transkription spielt: Durch seine Bindung an das Enzym RNA-Polymerase II (POL II) wird der Ablesevorgang moduliert. PHF3 bindet über eine bestimmte Stelle auf seiner Oberfläche, die sogenannte SPOC-Domäne, an POL II. Ist SPOC defekt oder nicht vorhanden, kann PHF3 nicht anbinden und es kommt zu Fehlentwicklungen bei der Produktion von Nervenzellen. Dies könnte eine der Ursachen für Autismus und Glioblastome sein. Die Studie wurde nun im renommierten Journal Nature Communications veröffentlicht.
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Medizin

Lebererkrankungen: Ergebnisse zu MKK4-Inhibitoren

Bei 2 renommierten wissenschaftlichen Konferenzen werden neue Daten zum First-in-Class-Ansatz von HepaRegeniX zur Leberregeneration vorgestellt: Während des 27. Balfour Surgery Research Symposiums am Freitag, den 12. November 2021, werden Daten, die das regenerative Potenzial der MKK4-Inhibition unterstreichen, im Rahmen des Vortrags „Pivotal Randomized Trial of a Novel Pro-Regenerative Drug in Post-Resection Liver Failure“ (Randomisierte Pivotalstudie eines neuartigen pro-regenerativen Medikaments bei Leberversagen nach Resektion) von Dr. Abu Rmilah vorgestellt. Das Thema wurde als eines der besten eingereichten Abstracts ausgezeichnet.
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Medizin

Arteriosklerose: Mechanismen der Immunabwehr gegen Gefäßentzündungen

Fortschritte auf dem Gebiet der Immunonkologie könnten künftig auch neue Wege in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eröffnen. Maßgebliche Schritte dazu hat ein Team aus Forschenden unter der Leitung von Dr. med. Kai-Uwe Jarr, Universitätsklinikum Heidelberg und Universität Stanford, USA, und Prof. Dr. med. Nicholas J. Leeper, Universität Stanford, gefunden. Die Forschenden untersuchten, inwiefern ein gegen den Zelloberflächen-Marker CD47 gerichteter und bereits in der Krebstherapie bei Tumorpatienten und -patientinnen eingesetzter Antikörper (Magrolimab in Kombination mit Rituximab) auch für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, genutzt werden kann. Im Zentrum der Arbeit steht die Idee der „Makrophagen-Checkpoint-Hemmung“.
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Medizin

HPV-Impfrate bei Jungen immer noch zu niedrig

Seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung geschlechtsneutral für Mädchen und Jungen im Alter von 9-14 Jahren (1). Spätestens bis zum Alter von 17 Jahren sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden (1). In Folge der Empfehlung und der ab Januar 2019 auch für die Jungen gegebenen Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen stieg die Inanspruchnahme der HPV-Impfung durch Jungen im selben Jahr sehr deutlich an (2). Trotz dieses Erfolgs sind weitere Anstrengungen zur Steigerung der Impfraten vonnöten: Fachleute gehen davon aus, dass für einen flächendeckenden Schutz aller sich mehr Menschen gegen HPV impfen lassen sollten. Eine Impfquote von 70% wäre hierfür notwendig (3). Nach Wiederverfügbarkeit des Impfstoffs Gardasil® 9 steht einer Steigerung der Impfraten nichts mehr im Wege.
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Medizin

1. Nationaler ITP-Patiententag – Kommunikation ist alles!

Ende September 2021 fand der erste nationale Patiententag zur Immunthrombozytopenie (ITP) statt. Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie Interessierte konnten sich umfassend über die Erkrankung und ihre Folgen informieren. Da ITP-Symptome die Betroffenen in vielen Lebensbereichen beeinträchtigen, wurden Informationen von Expertinnen und Experten laiengerecht vermittelt, den Fragen der Teilnehmenden viel Raum gegeben und auch ganz praktische Alltags-Tipps vermittelt.
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Medizin

COVID-Impfung bei Krebs: Was beeinflusst die Impfantwort?

Krebspatientinnen und -patienten haben ein erhöhtes Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen und schwere COVID-19-Verläufe. Die COVID-Impfung ist generell für Krebspatientinnen und -patienten empfohlen, allerdings weiß man bisher wenig darüber, wie gut diese auf die Impfung ansprechen. In einer jetzt veröffentlichten Studie im hochrangigen Journal JAMA Oncology (Impact Faktor 32) konnte ein interdisziplinäres Forschungsteam der MedUni Wien am AKH Wien unter Leitung von Matthias Preusser zeigen, dass die Art der Krebstherapie die Impfantwort beeinflusst: Patientinnen und Patienten unter Chemotherapie hatten geringere Antikörperspiegel als Patientinnen und Patienten unter zielgerichteter Therapie mit Medikamenten bzw. als Injektion oder Infusion.
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Medizin

Was ist Morbus Castleman?

Seltene Erkrankungen können sich in häufiger auftretenden, vermeintlich offensichtlicheren Erkrankungen „verstecken“. So auch bei Morbus Castleman. Charakteristisch für eine der Unterformen, der idiopathische multizentrische Morbus Castleman (iMCD), ist eine multifokale Lymphadenopathie begleitet von einer inflammatorischen Symptomatik, z.B. Nachtschweiß, Fieber, Gewichtsverlust und Fatigue (1). Zudem kann eine Hepatosplenomegalie auftreten (1).
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Medizin

Künstliche Intelligenz in der medizinischen Diagnostik

Künstliche Intelligenz (KI) kann medizinisches Personal in der Diagnostik unterstützen. Sie zu trainieren erfordert allerdings den Zugriff auf ein schützenswertes Gut: medizinische Daten. Ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) hat eine Technik entwickelt, die die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten beim Trainieren der Algorithmen schützt. Anwendung findet die Technik nun erstmals in einem Algorithmus, der in Röntgenbildern Pneumonien erkennt.
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Medizin

S3-Leitlinie Rauchen und Tabakabhängigkeit: Vareniclin erhält höchsten Empfehlungsgrad

Für den Einsatz zur medikamentösen Tabakentwöhnung erhält der partielle Nikotinrezeptorblocker Vareniclin (Champix®) in der aktualisierten Leitlinie erstmals eine starke Empfehlung. Er hat somit den höchsten Empfehlungsgrad für eine medikamentöse Behandlung von entwöhnungswilligen Rauchern (1). Darüber hinaus wurden zum ersten Mal auch Smartphone-gestützte Entwöhnungsverfahren in die Leitlinie mit aufgenommen (1). Die S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung“ ist im Januar 2021 in aktualisierter Auflage erschienen.
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Myasthenia gravis

Häufigste Thymom-assoziierte Erkrankung: Myasthenia gravis

Tumoren des Thymus können mit einer Vielzahl von paraneoplastischen Syndromen assoziiert sein. Das häufigste davon ist die Myasthenia gravis (MG), etwa 30-40% der Patienten mit einem Thymom sind davon betroffen. Bei Myasthenie-Patienten sollte deshalb stets das Vorhandensein eines Thymoms abgeklärt werden. Bei bildgebendem Nachweis eines Thymoms oder bei Patienten mit MG ist die Indikation zur vollständigen Resektion inklusive des perithymischen Gewebes regelhaft gegeben. Für ein optimales klinisches Management ist bei Thymom-assoziierter MG ein multidisziplinärer Ansatz erforderlich.
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