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Irische Forschende fordern leckere Medizin für Kinder

Irische Forschende fordern leckere Medizin für Kinder
© Grycaj – stock.adobe.com
Kinder schlucken ungern bittere Pillen oder Medizin, die nicht lecker schmeckt. Das haben Forschende des University College Cork in Irland jetzt auch in einer Studie mittels einer Umfrage unter Expert:innen ermittelt. Die Anregung dazu kam aus der Apotheke: Dortige Beschäftigte hatten berichtet, dass sie häufig gefragt werden, ob flüssige Antibiotika für Kinder lecker sind oder nicht. Die Medikamente werden von den Kleinen oft wieder ausgespuckt oder von vornherein abgelehnt, wenn sie unangenehm schmecken. Ein Artikel zur Studie ist kürzlich in Physicians Weekly erschienen.
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Wie relevant ist der Geschmack von Medikamenten für Kinder?

Studienautor und Pharmazeut Ayat Elgammal und sein Team wollten wissen, wie relevant der Geschmack von Medikamenten für Kinder ist. Deshalb verteilten die Forschende an 59 Hausärzt:innen und 185 Apotheker:innen per E-Mail Fragebögen, die sie auch in sozialen Medien veröffentlichten. Die Antworten lassen darauf schließen, dass für Hausärzt:innen (79%) und Apotheker:innen (66,5%) klinische Leitlinien und die Verfügbarkeit der Medikamente die wichtigsten Faktoren bei der Auswahl flüssiger Antibiotika für Kinder sind. 76,9% der befragten Hausärzt:innen gaben an, dass die Sicherstellung der Adhärenz der häufigste Grund für die Entscheidung ist, sich für ein schmackhafteres Präparat zu entscheiden, was zu einer Abweichung von den Leitlinien führte. Adhärenz bezeichnet in der Medizin unter anderem die Regelmäßigkeit der Einnahme von Medikamenten. 52% der Apotheker:innen rieten Eltern oder Betreuern von Kindern, die Präparate mit Zucker oder wohlschmeckendem Saft zu kaschieren, um die Akzeptanz für die Einnahme zu erhöhen. Milch und Milchprodukte sind übrigens ungeeignet, da sie die medizinische Wirkung schwächen.
 
 

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© Gina Sanders – stock.adobe.com

Appell an die Pharmaindustrie: Schmackhaftigkeit von Medikamenten erhöhen

Laut Umfrage sind die Antibiotika Clarithromycin und Flucloxacillin die am wenigsten schmackhaften Medikamente. Die Studienautor:innen fordern die Pharmaindustrie auf, Ansätze zur Anpassung oraler flüssiger Antibiotikaformulierungen zu entwickeln, um die Schmackhaftigkeit und damit die Akzeptanz der Kinder zu verbessern.

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