Journal MED

Tinnitus

Bei einem Hörsturz hilft eine hochdosierte Therapie gängiger Medikamente nicht mehr als die Standardtherapie, ist aber mit mehr Nebenwirkungen verbunden. Das zeigte eine bundesweite Studie unter Leitung der Universitätsmedizin Halle. Dafür führte das Team eine systematische klinische Untersuchung (1) mit über 300 Patient:innen durch. Die Ergebnisse im Fachjournal „NEJM Evidence“ werfen zudem die Frage auf, ob die bisherige Standardtherapie selbst überhaupt wirksam ist. Weltweit erleiden zurückhaltenden Schätzungen zufolge jährlich mehrere hunderttausend Menschen einen Hörsturz.
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Medizin

„Meine Tinnitus App“ in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen

Wenn es im Ohr pfeift und klingelt, kann das sehr belastend sein. Millionen Tinnitus-Betroffene leiden unter Folgen wie Konzentrationsstörungen, vermindertem Hörvermögen, Schlafstörungen und Stress. Das digitale Therapieangebot „Meine Tinnitus App - Das digitale Tinnitus Counseling“ hilft dabei, die Belastung zu reduzieren, einen gelasseneren Umgang mit dem eigenen Tinnitus zu finden und eigenständig wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen.
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Medizin

S3-Leitlinie zu Tinnitus aktualisiert

Bei Tinnitus rauscht, piepst, dröhnt oder klingelt es ständig im Ohr, ausgelöst beispielsweise durch einen Hörsturz, Knallgeräusche oder ein Ungleichgewicht der Flüssigkeit im Innenohr. Dies beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich, zumal dann, wenn die körpereigenen Ohrgeräusche chronisch werden. Rund 10 Millionen Menschen erkranken jährlich, bei rund 1,5 Millionen ist dieses Leiden chronisch. Diese Patientengruppe steht im Focus der überarbeiteten S3-Leitlinie, die unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V., Bonn (DGHNO-KHC) auf den neuesten Stand gebracht wurde.
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Medizin

Akustikusneurinom: Frühe Operation rettet meist das Hörvermögen

Das Akustikusneurinom (Vestibularisschwannom) ist ein seltener, gutartiger Tumor des Gleichgewichtsnervens, der durch Hörminderung, Schwindel und Tinnitus diagnostiziert wird. Kleinere dieser Tumoren werden grundsätzlich bestrahlt, größere Tumoren operativ entfernt. Eine klinische Studie unter Federführung der MedUni Wien konnte nun zeigen, dass eine frühe Operation des Akustikusneurinoms das Hörvermögen mit einer Erfolgsquote von bis zu 83% erhalten kann.
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Medizin

Morbus Fabry: Verlaufskontrolle durch Biomarker Lyso-GL-3

Eine progrediente Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zur terminalen Niereninsuffizienz gehört zu den führenden Symptomen bei Morbus Fabry (1,2). Schuld sind Einlagerungen des Stoffwechselprodukts Globotriaosylceramid (GL-3, auch Gb3 genannt) in der Niere aufgrund eines genetisch bedingten Mangels an α-Galaktosidase A (α-GalA) (3). Eine Enzymersatztherapie (EET), z. B. mit Agalsidase beta, gleicht den Mangel aus und führt so zum Abbau der GL-3-Einlagerungen (3).
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Medizin

Tinnituspflaster – Klinische Wirkung

In einem Umfeld, in dem sämtliche Geräusche und Stimuli fehlen, bekommen alle relativ schnell zumindest kurzfristig Tinnitus. Wir alle haben unterschiedliche Geräusche in uns, da wir mobile, hörende und denkende Wesen sind. Normalerweise werden diese Geräusche weggefiltert, aber durch unterschiedliche Ereignisse kann ein belastender Kreislauf in Gang gesetzt werden, bei dem die Geräusche bemerkt werden, uns stören und sich zu einem Problem entwickeln.Tinnitus kann als ein „falsches” Bewusstsein eines Geräuschs betrachtet werden, eine Art Phantomphänomen im Gehirn. Vom 14. bis zum 16. März fand in Regensburg die weltweit führende Konferenz im Bereich der Tinnitusforschung statt. Dr. Peter Åhnblad, Oberarzt und Spezialist für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen, war vor Ort, um über das klinische Studienprogramm zu berichten, das kurz zuvor mit positiven Ergebnissen für das schwedische Tinnituspflaster Antinitus® durchgeführt worden war.
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Schwerpunkte

Interdisziplinärer Ansatz für Tinnitus-Patienten

Etwa 2,7 Millionen Menschen leiden laut deutscher Tinnitus-Liga in Deutschland an ständigem Tinnitus. Darunter versteht man die Wahrnehmung von Geräuschen oder Tönen im Kopf oder Ohr, ohne dass eine äußere Schallquelle vorhanden ist. Interessant und für den klinischen Alltag relevant ist, dass zwischen 5 und 15% der Gesamtbevölkerung darüber berichten, Tinnitus zu haben, aber circa nur 1% davon unter einer eingeschränkten Lebensqualität leiden. Obwohl es eine S3-Leitlinie zu chronischem Tinnitus gibt (Stand 02/2015), die die aktuelle Studienlage widerspiegelt, ist die Behandlung dieser Patienten schwierig. Trotz diverser Studien gibt es kein einheitliches Therapiekonzept. Oft laufen verzweifelte Patienten von Arzt zu Arzt und haben teilweise das Gefühl, „nicht ernst genommen zu werden“. Im interdisziplinären Tinnituszentrum Regensburg erfolgt daher eine Betreuung der Patienten unter Einbeziehung verschiedener Fachrichtungen.
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Medizin

EU fördert mit ESIT-Programm interdisziplinäre Tinnitus-Forschung

In Europa leiden rund 42 Millionen Menschen unter chronischem Tinnitus. Die störenden Ohrgeräusche führen bei vielen Betroffenen zu einer nachhaltigen Einschränkung ihrer Lebensqualität. Eine allgemein wirksame Behandlungsmethode für das sehr individuelle Krankheitsbild gibt es bisher nicht. Gleichzeitig wächst die Zahl der Betroffenen stetig, bis 2050 könnte sie sich bei gleichbleibender Entwicklung verdoppeln. Die Notwendigkeit, Tinnitus als Forschungsgegenstand voranzutreiben und interdisziplinär an neuen Konzepten und einer gemeinsamen Datenbasis zu arbeiten, ist groß. Die EU stellt nun im Rahmen ihres Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Horizon 2020“ 3,8 Mio. Euro für die „European School for Interdisciplinary Tinnitus Research“ (ESIT) zur Verfügung, um systematisch und interdisziplinär Daten zu erheben, neue Behandlungsmethoden zu erforschen und die Ausbildung von 15 Nachwuchswissenschaftlern voranzutreiben. Dabei sollen neue Forschungsmethoden eingesetzt, erste genetische Studien zu Tinnitus durchgeführt und der größte pan-europäische Tinnitus-Datensatz aufgebaut werden. Ziel ist es, so die Grundlagen für eine individualisierte und evidenzbasierte Tinnitusbehandlung zu schaffen.
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Medizin

Hirnforscher belegt Erfolg der Musiktherapie bei Tinnitus: Gehirn verändert sich binnen fünf Tagen

Der Hirnforscher Christoph Krick an der Universität des Saarlandes hat untersucht, warum eine Musiktherapie bei Tinnitus so gut wirkt. Die von Heidelberger Forschern entwickelte Therapie hilft dabei, lästige Ohrgeräusche buchstäblich "wegzusummen". 80% der Patienten empfanden nach dieser Behandlung den Tinnitus nicht mehr als quälend, bei acht Prozent verschwand er ganz. Über Aufnahmen im Magnetresonanz-Tomographen (MRT) konnte Krick nachweisen, dass sich schon nach fünf Tagen die Gehirnstrukturen verändern. Der Lernfortschritt während der Musiktherapie reorganisiert jenes Hirngewebe im Gehörkortex, das aufgrund der Tinnitus-Störung zunächst abgebaut wurde.

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